Zu Besuch bei Shamu & Friends

Freitag! Gerade noch bevor die Massen am Wochenende ins SeaWorld strömen, machen wir uns auf den Weg dahin. Wir kaufen uns je eine Fun Card zum Preis einer Tageskarte (je stolze USD 84), welche uns bis 31.12.2014 fast unbeschränkten Zutritt zum Park gewährt. What a great deal!

Wir verfügen über den Luxus unsere Aktivitäten an den Massen vorbei zu planen. SeaWorld San Diego besuchen jährlich rund 4.4 Mio. Menschen. Die Wochenenden sind verständlicherweise höher frequentiert als die Wochentage. Trotz tadelloser Organisation des Parks herrscht hier am Wochenende teilweise der Ausnahmezustand.

 

Wir sind gespannt auf 77 ha Vergnügungspark in welchem die Meerestiere die Hauptrolle spielen. Damit wir nicht bereits bei unserem ersten Besuch das ganze Pulver verschiessen, entschliessen wir uns heute einige Highlight auszulassen.

 

SeaWorld San Diego wurde 1964 von vier Absolventen der University of California gegründet. Die ursprüngliche Idee, ein Unterwasserrestaurant mit zugehöriger Meerestiershow zu bauen, wurde zu einem Themenpark mit Meerestieren ausgebaut. Zur Eröffnung am 21. März 1964 gab es zunächst nur einige Delfine, Seelöwen und wenige andere Tiere. Der Park war von Anfang an sehr erfolgreich und wurde nach und nach weiter vergrössert. Ende der 1960er Jahre war er weltweit der erste Park, der Orcas zeigen konnte.

 

Die Diskussion über die Haltung von Wildtieren in Vergnügungsparks wird auch hier hitzig geführt. Im Unterschied zur Schweiz, ist aber nicht die Haltung der Tiere massiv in der Kritik, sondern die Einbindung der Tiere in die täglich mehrmals stattfindenden Shows. Aktuell ist ein neues Gesetz in Diskussion, welches die Einbindung von Wildtieren in Shows verbieten soll. Schieben wir aber mal das etwas schlechte Gewissen und diese Nebengeräusche beiseite und geniessen was uns geboten wird!

 

Der Streichelzoo in SeaWorld unterscheidet sich markant von demjenigen im Zoo Zürich. Hier werden keine niedlichen und pelzigen Tiere wie Ziegen angefasst. Es heisst Hände ins Wasser und ran an die Seesterne! Eine Parkmitarbeiterin erklärt uns, dass die Seesterne mit beiden Händen mit Daumen und Zeigefinger hochgehoben werden. Ein Seestern darf niemals aus dem Wasser gehoben werden, er braucht das Wasser zum atmen. Das ist ein echt cooles Erlebnis. Wenn man es aushält, kann der Seestern auf die Faust gelegt werden. Er saugt sich dann wie am Meeresboden fest. Das Wasser ist brutal kalt und meine Hände fast abgefroren, ich lege meinen Seestern vorsichtig zurück.

 

Am Becken der Stachelrochen verlässt mich etwas der Mut. Ein kleiner Junge spricht mir aber Mut zu und sagt: They don’t bite! OK, wenn Du das sagst, kann ich meine Hand ja reinhalten. Die Rochen schwimmen ihre Runden und stupsen meine Hand an. Die Oberfläche der Fische fühlt sich wie Schleifpapier an.

 

Im Delfinbecken befinden sich vier Parkbesucher in Neoprenanzügen und Begleitung einer Trainerin. Sie haben ein ganz spezielles Erlebnis gebucht. Der Spass ist in ihren Gesichtern zu sehen. Uns zieht es weiter zu den Orcas (richtiger deutscher Name: Schwertwal und tatsächlich verwandt mit den Delfinen). Wir stehen sicher eine halbe Stunde vor dem Becken und schauen fasziniert zu. Eine Seite des Beckens ist komplett aus Glas um auch die Sicht unter Wasser zu ermöglichen. Bis zu 9.8 Meter lang und über 6 Tonnen schwer werden diese Kolosse. Ob es sich bei einem der gesehenen Wale um Shamu, dem Star aus Free Willy handelt, wissen wir nicht. Wir wissen aber, dass er im SeaWorld San Diego zuhause ist!

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