In den letzten Tagen waren wir gesundheitlich angeschlagen. Vermutlich war das die Erdung, damit es uns hier nich zu wohl wird. Heute wagen wir uns nach dem noch etwas reduzierten Frühsportprogramm wieder auf Tour. Drei Perlen an der Küste in Richtung Norden haben wir uns rausgesucht:

Del Mar 

Hier waren wir vor einigen Wochen bereits an der Autoshow. An den bekannten Strand haben wir es aber noch nicht geschafft. Del Mar hat knapp über 4'000 Einwohner und war früher einer der Hotspots für Hollywood Schauspieler. Wir laufen etwas im Örtchen rum und geniessen dann im Restaurant Poseidon mit direktem Blick auf den Strand ein leichtes Mittagessen. Wie Profis fachsimpeln wir über die Bodyborder im Wasser und versuchen uns auch Tricks und Kniffs abzuschauen.....denn morgen gehen auch wir wieder ins Wasser!

Encinitas

...bis heute wissen wir nicht wie dieser Name korrekt ausgesprochen wird. Vermutlich einfach wie er da steht! :-)

Mit gut 60'000 Einwohnern ist diese Komune schon eine ordentliche Stadt. Der stärkste Wirtschaftszweig der Stadt ist die Pflanzenindustrie - bei diesem Klima wächst fast alles! HP hat die Koordinaten des Moonlight Beach rausgesucht und wir sind bereits bei der Ankunft überwältigt. Das ist definitiv einer der schönsten Strände, welcher wir auf unseren Reisen gesehen haben. Spektakulär ragen Klippen in die Höhe und darauf thronen Villen. Die meisten Villen haben einen direkten Zugang zum Strand. Bei einem Haus sehen wir eine abgestürzte Treppe, der Zugang ist abgesperrt. Hoffen wir mal, dass hier niemand zu Schaden gekommen ist. Schon noch speziell, dass die Hausbesitzer hier nicht wissen, ob Ihr Haus in 30 Jahren noch steht. Die Wellen des Ozeans fressen sich nämlich kontinuierlich ins Gestein hinein. Wir laufen eine gute Stunde dem Strand entlang und lassen unsere Seele baumeln. HP bestaunt die Surfer auf den Wellen und ich die Beachvolleyballerinnen, oder umgekehrt! :-)

Oceanside

Oceanside ist defintiv eine Stadt. Hier wohnen rund 180'000 Einwohner und geniessen die sensationelle Lage am Meer. Wir laufen per Zufall am Oceanside Museum of Art vorbei und sind fasziniert. Leider schliesst es bald und ein Besuch lohnt sich heute nicht mehr. Wir kommen sicher zurück und sind gespannt! Der Pier ist riesig und über drei "Zubringer-Stege" zugänglich. Viele Spaziergänger schlendern auf dem Pier und beobachten die Fischer, Surfer.....und die Bagger, welche einen ohrenbetäubenden Lärm veranstalten. Nach rund einer 1/2 Stunde stehen wir am Ende des Piers und geniessen im Ruby's Diner Dinner! Wir fühlen uns in die 50iger Jahre zurückversetzt. Hier stimmt einfach alles Essen, Musik, Interieur und Bekleidung des Personals........sehr cool!

Nach dem Essen laufen wir den auf dem Pier zurück und bestaunen nochmals die Surfer. Ich schiesse so gut wie möglich mit meiner Kamera (leider nur mit Minizoom ausgerüstet) Fotos.

In der Zwischenzeit wurden in einer Querstrasse zu unserem Parkplatz dutzende Marktstände aufgestellt. Hier findet jeden Dienstag der Sunset Market statt. Da wir schon gegessen haben, müssen wir auch hier nochmals vorbei kommen, das lässt sich sicher mit dem Museumsbesuch verbinden!

Ach ja.....ich habe gedacht, dass mein Bruder jeweils die grössten Brocken Rindfleisch auf dem Grill liegen hat.....das stimmt nicht!

An die Männer die immer noch am Lesen sind....ihr versteht die Brisanz und Komplexität dieses Themas nicht, also gebt auf!

Mittwoch = Coiffeurtermin um 2 p.m.!!!!!

Das an sich ist ja nichts Aussergewöhnliches....hätte ich nur nicht die vielen Horrorgeschichten über die Hairdressers in den USA gehört! Farbe zu dunkel oder rot statt braun, Haare zu kurz geschnitten und generell überhaupt nicht das gemacht, was der Kunde wollte. Mittels umfangreicher Internetrecherche (unter uns gesagt, schon von zuhause aus) habe ich sämtliche Salons bei uns im Quartier durchleuchtet, alle im Internet vorhandenen Bewertungen gelesen und nach Fotos gegoogelt. Als ich den aus meiner Sicht besten Salon eruiert hatte, bin ich sogar tagsüber mehrmals vorbeigelaufen um reinzulinsen ob Kunden drin sind und wie die aussehen.

Den Termin habe ich letzte Woche per Mail vereinbart - das hat schon mal super geklappt (ich habe mir bei der Inhaberin des Salons einen Termin geben lassen). Irgendwie habe ich das Gefühl, dass HP den Ernst der Lage nicht ganz erfasst hat, darum habe ich das Thema Haare letzte Woche lieber mit Mirjam diskutiert.

Für die Vorbereitung und vor allem um das nötige Vocabulary drauf zu haben, habe ich mir diverse Frisuerenheftli gekauft (HP hat schier eine Krise gekriegt und wollte genau soviele Autoheftli haben....). 

Das Wichtigste in Kürze:

Mèches heller als aktuelle Haarfarbe = Highlights

Mèches dunkler als aktuelle Haarfarbe = Lowlights

Ansatz nachfärben = Root touch up

Stufen = Layers

Haare schneiden = To cut/to trimm

Bitte nur Spitzen schneiden! = Only cut the ends, please!!!!!!!!!!!!!

Am Abend vor dem Termin habe ich im Internet noch ein sensationelles Gratis-Tool gefunden und ein Foto von mir raufgeladen. Ich habe damit sozusagen interaktiv Voci gebüffelt....und gleichzeitig diverse Promifrisuren auf meinen Skalp angepasst. Ich habe über eine Stunde Tränen gelacht und auch HP konnte sich die Kommentare nicht verkneifen. Er hat sich aber wehement gewehrt, als ich auch von ihm ein Foto raufladen wollte. Hier ein Auszug von meinem kreativen Schaffen als Hairstylist in Form eines Quiz....man muss ja auch mal über sich selber lachen können! Welche Frisur gehört welcher Promidame? Lösungsvorschläge (A-F) bitte als Kommentar erfassen!

Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Brutal nervös, bin ich schon 20 Minuten zu früh im Coiffeur-Salon. Sofort werde ich freundlich begrüsst und mit kühlem Wasser versorgt. Draussen ist es über 30 Grad heiss und es stürmt fast orkanmässig, der Weg zu Fuss war ein echter Kampf. Wie vom Winde verweht sieht auch meine Frisur aus, aber die werden das hier schon richten, oder?

Mittlerweile bin ich etwas ruhiger und fühle mich wohl. Ganz entspannt bin ich als ich auf dem Coiffeurstuhl sitze und von der Saloninhaberin Randi begrüsst werde. Ich sage ihr, dass meine Muttersprache nicht Englisch ist und dass es für mich eine Herausforderung ist, ihr zu erklären was ich genau möchte: Nämlich die Haare ein gutes Stück DUNKLER als sie jetzt sind -> das will hier in Kalifornien ausser mir sicher niemand, denn je hellblonder :-) desto besser...und auf keinen Fall Rot- und Kupfertöne verwenden, nur die Spitzen schneiden, etc.

Die Hairstylistin empfiehlt mir max. zwei Töne dunkler zu gehen und nicht den ganzen Kopf zu färben, sondern LOWLIGHTS zu machen. Wenn die Haare zu dunkel gefärbt werden, könne dies nur mit einem chemischen Prozess wieder mehr oder weniger rückgängig gemacht werden und das wäre für die Haare extrem schädlich (Hilfeeeeeee!!!!! ). Ich könne immer noch beim nächsten Coiffeurbesuch eine etwas dunklere Farbe wählen. OK, das machen wir!

Um die Story etwas abzukürzen direkt das Endergebnis (es ist mittlerweile 11.10 pm und ich schlafe fast ein):

Ich bin happy mit der neuen Farbe (wird vermutlich das nächste Mal noch etwas dunkler) und der Schnitt ist auch sensationell! Wer also mal in San Diego zum Coiffeur möchte....ich hätte einen Tip!