Mediterrane Ausserirdische im Regenwald

Auf rund 50 Hektaren Land wurde hier ein überdimensionaler botanischer Garten gebaut. In der dafür ausgehobenen Grube hätten 35 Fussballfelder platz. Die Gewächshäuser, Binome genannt, sind gewaltig und dominieren das Bild des Parks. Es wurden zwei Bereiche geschaffen: Regenwald und Mediterrane Landschaft. Wenn man vom Eingang aus über das ganze Areal schaut, könnte man meinen, die Gebäude seien die Behausungen von Kreaturen einer anderen Welt. Es ist fast etwas furchteinflössend!

Riesige Palmen aller vorstellbaren Arten wachsen hier, teilweise sieht man das Dach des Gewächshauses gar nicht mehr. Ein Bach mit Wasserfall rauscht an Reis, Ingwerbüschen und Currypflanzen vorbei. Es ist heiss, sehr heiss und je weiter wir dem höchsten Punkt des Regenwald Binoms entgegenlaufen, wird es von der Luftfeuchtigkeit drückender. Wir machen mit anderen Besuchern kurz Pause im Cool-Room, einem Raum mit Klimaanlage. Das war ein ganz doofer Fehler. Im ersten Moment war die Abkühlung ein super Gefühl. Als wir aber wieder draussen sind, schwitzen wir als wären wir seit zwei Stunden in der Sauna. Ist ja auch fast so, wir sind im weltweit grössten Indoor-Regenwald.

Richtig wohl fühlen wir uns im mediterranen Bionom. Der Rundgang ist wie ein Kurztrip durch Frankreich, Italien, Griechenland, Australien und Kalifornien (?). Die Temperatur ist angenehm und viele der Pflanzen kommen uns auch bekannt vor! Hab ich das jetzt richtig gesehen? Ein Herr in Kochbekleidung hat soeben einige Stauden Pfefferminz und Lavendel abgeschnitten!

Unser Mittagessen ist Spargel-Tarte bzw. Falafel mit verschiedenen Salaten und schmeckt so gut, als wären es von einem Starkoch zubereitet worden. Im Restaurant steht, dass alle verwendeten anbaubaren Lebensmittel wie Gemüse, Früchte, Kräuter etc. vor Ort gewachsen sind. Das ist ja sehr cool! Auf einer Tafel habe ich noch gelesen, dass der Park über 500 Vollzeitarbeitsstellen geschaffen hat. Auch das ist bemerkenswert!

Übrigens: Pierce Brosnan als James Bond in „Stirb an einem anderen Tag“ war auch mal kurz da und hat sich von einer Kuppel, der höchste Punkt liegt immerhin bei 50 Meter, heruntergeschwungen.

Ich bin nicht sicher, ob ich alle 10'000 Pflanzen aus rund 5'000 Arten gesehen habe, aber HP hat sie sicher alle fotografiert. Man könnte meinen, er sammelt Material um ein Biologiebuch zu illustrieren!

Zurück in St. Ives angekommen hat sich beim Einschalten der Spülmaschine auch gleich das Balkon-Wasch-Programm angeschaltet. Es regnet in Strömen und stürmt wie wild. Allerdings nur für 15 Minuten und dann scheint die Sonne auch schon wieder!