SchweinerEi und Sonntagsbraten

Blauer Himmel und Sonne läuten den Sonntag ein. Aber der Morgen beginnt mit einer riesen Schweinerei! Mann, hab ich mich aufgeregt und geflucht wie ein Rohrspatz. Wie kann das sein? Ich hab Eier schon 100 Mal so zubereitet! What the hell!

 

Heute ist Sonntag und Eier vom Hofladen passen super zum Frühstück. Da die Bratpfannen in der Wohnung den Zenit mehr als überschritten haben, entscheide ich mich, die Eier in der Mikrowelle zuzubereiten. Das tönt jetzt vermutlich nach einem waghalsigen Unterfangen. Ist es aber eigentlich nicht. Das habe ich in den USA von einer Dame, die in einem Frühstückrestaurant arbeitet, gezeigt bekommen und mittlerweile schon mehr als 100 Mal gemacht. Der Vorteil von dieser Zubereitungsmethode; das Ei bekommt durch die Zubereitung in einer kleinen Schale die perfekte Form, um auf den Toast oder den Bagel gelegt zu werden.

 

Als ich den Startknopf der Mikrowelle drücke dauert es knapp 10 Sekunden und es gibt einen dumpfen Knall. HP fragt tatsächlich ob ich eine Sektflasche geöffnet habe....nein, haben wir ja gar nicht im Haus! Ich drehe mich nicht um und schliesse die Augen. Als ich mich gefasst habe, öffne ich die Türe des Gerätes. Mein Gott! Das Ei ist explodiert und die Mikrowelle sieht entsprechend aus. Das Frühstück und der Stadtrundgang in Penzance beginnen heute definitiv später als geplant, ich bin mit Putzen beschäftigt. Wage aber nachdem die Mikrowelle wieder tip top sauber ist, noch einen Versuch. Jawohl, klappt - so muss das aussehen!

 

Auf dem Weg nach Penzance halten wir auf einer höhergelegenen Strasse in St Ives an, um einige Fotos zu schiessen. Dieses Städtchen ist einfach magisch. Wir können uns fast nicht satt sehen. Die Farben sind so kräftig und verändern sich je nach Sonneneinstrahlung laufend. Kein Wunder werden auch Kunstschaffende aus aller Welt magisch angezogen. Es hat sehr viele Galerien, in denen man wunderschöne Bilder kaufen kann. In den Sommermonaten werden auch viele Kunst-Kurse angeboten. Das wär auch mal was!

 

Penzance haben wir bisher unterschätzt. Im letzten Jahr waren wir kurz da und waren nicht sehr begeistert. Seither fahren wir eigentlich nur hin, wenn wir eine grössere Menge Lebensmittel einkaufen wollen. Hier hat es einen sensationellen Supermarkt. Dank dem schönen Wetter laufen wir aber heute mal andere Strassen von Penzance ab und sind begeistert.  

 

Um 14.00 Uhr haben wir richtig Hunger und möchten heute endlich mal einen traditionellen Sunday Roast essen. Das ist ja der letzte Sonntag in diesen Ferien. Wir gehen ins erste Restaurant und eine Mitarbeitern begrüsst und freundlich und sagt aber gleich, Sunday Roast ist aus. Als sie uns ansieht, dass wir genau darum hier sind, sagt sie: Geht weiter der Strasse lang ins "The Dolphin". In diesem Pub bereiten sie jeden Sonntag 3 verschiedene Roasts zu und die sind super! Danke schön, das machen wir!

 

Im The Dolphin sind wir ganz sicher die einzigen Touristen. Das Lokal ist voll mit Familien von Jung bis Alt, welche gemeinsam zum Sonntagsbraten essen hier sind. Zur Auswahl gibt es Rinder-, Schweine- oder Pouletbraten, wobei Poulet soeben aus ist. Wir bestellen unser Essen und die Getränke an der Bar und setzten uns an einen freien Tisch. Das Getränk haben wir gleich mitgenommen, das Essen wird gebracht, sobald es parat ist. Ich bin ein sehr heikler Fleischesser und springe heute mit der Bestellung eines Sonntagsbratens über meinen Schatten....und werde nicht enttäuscht. Wir bekommen sehr dünn geschnittenes, mageres Rindfleisch mit einer super Bratensauce serviert. Dazu gibt's Bratkartoffeln und viel Gemüse. Die zwei undefinierbaren Küchlein auf dem Teller haben es uns besonders angetan. Wir müssen im Internet nachschauen, was das ist. Sie heissen "Yorkshire Pudding" und werden wie Soufflés gebacken. Sie sind gleichzeitig mit dem Fleisch im Ofen nehmen so die Röstaromen des Fleisches auf. Und ganz wichtig: Sie haben oben eine kleine Mulde, damit die Bratensauce eingefüllt werden kann. Yummie!

 

 

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