Bienenstich in Mexiko

Sehr starke Winde in London verzögern den Start. Mit einer Stunde Verspätung geht es ab London Heathrow los. Noch gute 11 Stunden trennen uns von San Diego.  Der Pilot hat das Gaspedal durchgetreten und so landen wir nur 30 Minuten später als ursprünglich geplant. Mit dem Shuttlebus geht es direkt ins neue "Rental Car Center". Die Autovermieter haben sich zusammengeschlossen und sind nun alle im gleichen neu gebauten Gebäude. Das ist echt eine tolle Sache und sehr imposant, was in nur einem Jahr gebaut wurde. Etwas weniger toll - das Computersystem von AVIS ist "down". Nichts geht mehr elektronisch, alles wird in Handarbeit erledigt. So kommen die fast verstaubten Durchschlagformulare wieder einmal zum Einsatz. Die Abwicklungszeiten sind überirdisch lang und eine Geduldsprobe für die Kunden und Mitarbeiter. H-P regelt das und redet dem Mitarbeiter gut zu im Sinne von "machen Sie sich keine Sorgen - wir haben ab jetzt Ferien und daher auch Zeit". Ich höre nur noch, wie der nette Herr sagt: "Wenn das Auto zu gross ist, kommen Sie einfach morgen nochmals vorbei und wir tauschen es. Ist kein Problem!" Ich werde etwas stutzig, denn der bestellte SUV ist sicher nicht zu gross. Beim Parkfeld N18 angekommen, kann ich einen Kommentar nicht zurückhalten. Ist echt typisch....den grössten Wagen in der Reihe haben wir. Keine Ahnung, was da noch zwischen den beiden Herren "gedealt" wurde....wir haben jetzt auf alle Fälle einen Mietwagen, so gross wie ein Einfamilienhaus.

Es ist wie zuhause ankommen, auch weil wir im Haus von Nachbarn mit "Welcome Home" begrüsst werden, als wir mit dem ganzen Bagasch von der Tiefgarage in die siebte Etage fahren. Unser Apartment ist gut im Schuss und so sauber wie noch nie. Es wurden sogar diverse in die Jahre gekommene Möbel ausgewechselt. 

Am ersten Ferientag geht es auf Einkaufstour zu Target, CVS und Whole Foods Market. So wird der Kühlschrank gefüllt und alles was sonst noch im Haushalt fehlt angeschafft. Wir kämpfen mit dem Jetlag und sind schon abends um 5 todmüde. Bis um 7 schaffen wir es wach zu bleiben, danach ist Lichterlöschen - keine Chance mehr, die Augen offen zu halten.

Bereits kurz nach 10 fahren wir am Montagmorgen, ausgerüstet mit einem Starbucks Grande Latte, von 1050 Island Ave nach Imperial Beach. Auch hier wirkt der Jetlag nach. Wir sind putzmunter, waren auch schon im Fitness und haben gefrühstückt. Imperial Beach ist mit knapp 30'000 Einwohnern ein überschaubares Städtchen. Von hier aus sind es nur noch rund 4.5 km bis an die Nordwestgrenze zu Mexiko. Nachdem wir auf dem längsten Pier des San Diego County den zahlreichen Fischern über die Schultern geschaut haben, laufen wir dem Strand entlang. Wir laufen und laufen und laufen.....irgendwann fallen uns die zahlreich kreisenden Hubschrauber der Coast Guard auf. Ein Strandbugy der Liefeguards hält auf unserer Höhe. Hi Leute, wenn ihr hier weiter lauft, seid Ihr dann irgendwann in Mexiko. Also schön aufpassen! Ich frage nach, ob es keinen Zaun hat und wie wir merken, dass wir nicht mehr weiter sollen. Der Lifeguard meint nur lachend: Du merkst es, wenn das Wasser nicht mehr klar, sondern schmutzig ist! Ah, ja genau....alles klar - danke! 

Wir laufen noch etwas weiter und plötzlich kommt von Swisscom ein SMS rein - Herzlich willkommen in Mexiko, Tarife für..... Ups, jetzt kehren wir definitiv um. H-P steht noch barfuss in eine Biene (mexikanisch oder amerikanisch, keine Ahnung - sie hatte keinen Pass dabei). Den Stachel habe ich aus dem Fuss gezogen. Zum Glück war das kühlende Wasser nur einige Schritte entfernt. Den inneren Schmerz hat H-P mit einem kühlen Bier der Coronado Brewing Company gelindert.