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WE LOVE LUGANO!

Um 07.00 Uhr laufe ich etwas verschlafen in Richtung Duschen. Oh, freue ich mich auf das warme Wasser! Als ich zurück komme, sind auch schon die ersten Nachbarn aufgestanden. Alle winken zu und grüssen mit einem freundlichen «Guten Morgen», «Bonjour» oder «Boungiorno»! Es ist so friedlich hier, fast wie in einer anderen Welt und die Sonne scheint, herrlich! Sind wir mittlerweile vielleicht schon richtige Camper geworden?

Wir haben einmal mehr super nette Nachbarn. Als wir gestern unseren Van parkiert haben, mussten wir feststellen, dass unser 25 Meter langes Stromkabel nicht bis zum nächsten Anschluss reicht. Unsere Parzelle ist direkt zwischen zwei Stromanschlüssen, aber leider in über 30 Meter Distanz. Das ist jetzt also das erste Mal, dass die 25 Meter nicht reichen. Voll blöd! 

 

Ich frage unsere Nachbarn, ein pensioniertes Ehepaar aus dem Kanton Luzern, ob wir unser Stromkabel bei ihnen anschliessen dürfen. Kein Problem, der nette Herr nimmt sogar seine Kabelrolle aus dem Vorzelt, dass wir selber ein- und ausstecken können. Die Camper sind hilfsbereit, das haben wir auf unserer Reise mehrmals erfahren dürfen. 

 

Heute Morgen tratschen wir ein bisschen mit genau diesen Nachbarn. Wir erzählen, dass wir einen Ausflug nach Lugano planen. Sie empfehlen uns, dass wir mit dem Zug fahren, denn die ÖV sind mit der Ticino Card, die wir beim Einchecken erhalten haben, kostenlos. Sehr cool, wir laufen vom Camping Platz aus zum Bahnhof Agno und fahren vom Gefühl her im Schritttempo 25 Minuten nach Lugano. Unsere Nachbarn machen einen Veloausflug mit ihren zwei Hunden. Wir bringen ihnen später noch eine gute Flasche Merlot Riserva aus dem Ticino vorbei, als Dank für die Unterstützung beim Stromproblem.

 

Prossima fermata, Lugano! Wow! Vom Bahnhof aus, haben wir direkt einen fantastischen Blick auf die wunderschöne Altstadt, zu der wir über unzählige Treppenstufen runtersteigen. Wenn bei jemandem hier kein Feriengefühl aufkommt, kann ich auch nicht helfen. Tolle Restaurants auf den Piazzas, architektonisch ein Traum, wunderschöne Läden und natürlich die exklusive Lage direkt am Lago die Lugano. In Lugano leben rund 62'000 Menschen und sie ist, wenn ich richtig gelesen habe, die neuntgrösste Stadt in der Schweiz (Einwohnerzahl). Wir laufen quer durch die Stadt und sehen uns auch den Parco Ciani ausgiebig an. Spontan mieten wir ein Motorboot. Wer uns kennt weiss, dass wir einer solchen Gelegenheit nicht widerstehen können. Das Boot ist in etwa so lahm motorisiert, wie der Rasenmäher unseres Nachbarn zuhause, wir schätzen 8 PS, aber was soll’s....auf dem Wasser ist alles noch viel schöner, eigentlich fast immer!

 

Der Blick vom Wasser aus auf die Promenade und den Monte Brè sowie den Monte San Salvatore sind unbezahlbar. Mit einigen S-Manövern, weichen wir den Kursschiffen aus. Mit unserer Barca können wir leider nicht wie in San Diego mit 150 PS kurz Gas geben und uns aus dem Staub machen. Mein späteres Anlegemanöver beim Pier ist, sagen wir mal, nicht ganz so geschmeidig, wie ich es mir gewünscht hätte. Irgendwie haben der Herr, der mich eingewiesen hat und ich aneinander vorbei kommuniziert. Naja, hat dann ohne Schaden geklappt, das ist die Hauptsache! Mit 150 PS hätte es vermutlich einen heftigeren Rumps gegeben. Ich muss dringend nach San Diego, um wieder mehr Fahrpraxis zu erhalten!

 

Ein super feiner Lunch mit einem Glas Merlot Riserva aus dem Ticino gehört zu einen Tagesausflug natürlich auch dazu. Dann kehren wir am späteren Nachmittag zurück nach Muzzano.

 

Nach rund 12 km zu Fuss in Flip Flops (schaffe ich dank jahrelangem Training IN California), möchten meine Füsse am Abend gerne in den kühlen See gehalten werden. Kein Problem, Wolldecke raus, Buch aufschlagen und im gleichen Modus wie gestern den Tag ausklingen lassen. 

 

A

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