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Kunst, Künstler….am Kühnsten!

Frühmorgens gibt’s schon eine Ladung Vinyl auf die Ohren, Vincent ziert sich, der GVB haut uns aus den Socken und der Henri drückt uns einiges aufs Auge und das alles am letzten Tag in Amsterdam! Dieser steht im Zeichen der Kunst und zwar Querbeet und Tutti Frutti!

In unserem Hotel steht in jedem Zimmer ein Crosley Plattenspieler und das Hotelpersonal hat auch gleich eine Auswahl an Vinyl bereitgestellt. Bei jeder Gelegenheit legt der selbsternannte DJ des Zimmers 311 eine neue Scheibe auf. Von sensationell gut bis ich halts nicht aus, haben wir das ganze Spektrum in den letzten Tagen durchgehört. In der Hotellobby stehen mehrere hundert weitere Scheiben zum Austauschen, viele davon alt und mit unglaublich aufwändig gestalteten Covers. Auch heute drönts aus dem Lautsprecher - Bobby Brown mit „I feel good“ ist dran!

 

Letzter Tag in Amsterdam, etwas Kunst ist fällig! Unser Ziel ist mit dem Tram 20 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Auf der Fahrt lernen wir die hohe Kunst des Kundenservices kennen. Ins Tram integriert ist eine Theke hinter der ein Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe GVB sitzt. Er verkauft Tickets, beantwortet Fragen der Reisenden, mahnt durchs Mikrofon zum Tragen der Maske, dirigiert die Fahrgäste im Fahrzeug und gibt wo nötig Instruktionen. Die Stimmung im Tram ist super, daran trägt der Herr des Kundenservices einen grossen Anteil, top! Ebenfalls speziell für uns ist, dass wir beim Einsteigen einchecken und beim Aussteigen auschecken müssen (Ticket ans Lesegerät halten). 

 

Vincent van Gogh war einer der Begründer der modernen Malerei und gehört zu Amsterdam wie die Grachten. Bei seinem Museum angekommen, wollen wir ein Ticket kaufen und erfahren, dass dies nur online möglich ist. Leider sind keine Tickets mehr verfügbar und zwar für die nächsten 5(!) Tage. Vincent lässt uns nicht rein! So ein Schnösel, dem hätte ich glatt noch das das rechte Ohr abgeschnitten, wenn er aufgekreuzt wäre!

 

Ersatz ist schnell gefunden, direkt gegenüber ist das Stedeljik Museum, das bedeutendste für moderne und zeitgenössische Kunst in den Niederlanden (schreiben sie über sich selber auf der Homepage :-) ). Auch hier müssen wir online buchen, sind aber 5 Minuten später im Museum drin! Da hängt sicher auch noch irgendwo ein Bild vom Vinzänt rum, oder? 

 

Die Sammlung „The Collection“ kann sich sehen lassen, wir bestaunen Werke von Chagall, Koons, Matisse, Picasso, Pollok, Sottsass, Warhol, VINCENT VAN GOGH und vielen mehr. Das Museum gibt auch vielen aktuellen Künstlern Raum und hat im Moment eine Sonderausstellung von Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde. Definitiv ein Besuch wert!

 

Zurück an der frischen Luft laufen wir nochmals quer durch die City, bestaunen einige Street Art Hotspots und kehren dann bei Wagamama ein. Ich schlürfe Rahmen „to die for“...die hohe Kunst der Suppe, ich könnt mich reinlegen!

 

Die Kunst des holländischen Käses, dürfen wir heute natürlich nicht verpassen! Da passt es perfekt, dass zwei nette Damen in Holzzoggeli und Tracht mit weisser Haube uns regelrecht in den Laden von Henri Willig reinziehen. Willig hatte in den 70er Jahre ganz klein mit einem Milchbetrieb angefangen und hat mittlerweile ein Käseimperium. Wiederstehen können wir natürlich nicht und probieren die unterschiedlichsten Käsesorten. Schlussendlich habe ich einen Einkaufskorb gefüllt mit Käse, Nüssen, Crackers und Chutney am Arm. Als die Dame an der Kasse mir noch die Möglichkeit für den Versand in die Schweiz (und 34 weitere Länder) erklärt, bin ich von A – Z gebrieft und könnte ab morgen gleich selber den Käse hier verkaufen. Holzzoggeli habe ich auf dem Weg ja auch schon organisiert, ich wär‘ ready!

 

Der Kunst-Abschluss findet heute im Karaoke-Lift unseres Hotels und mit Gloria Gaynor statt. Ohne Scheiss: Screen, Discobeleuchtung und zwei Mikrofone...zum Glück wohnen wir im 3. Stock, so ist die Show schnell vorbei!

 

Tot ziens, Amsterdam! Morgen geht's weiter an die Küste!

 

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