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Quarantäne Tag 1: Shitty Weather

In der Nacht hat’s fast die Häuser weggeblasen. Ein über mehrere Stunden andauernder Sturm ist über St Ives hinweggefegt. Bei Fenstern ohne Doppelverglasung und einem praktisch nicht isolierten Gebäude ist das ganz schön eindrücklich. Das Gröbste scheint vorbei aber auch jetzt sind es noch mind. 70 km/h, die um die Hütte fegen. Ich bin heute sowieso nur Indoor anzutreffen und zähle die Stunden, bis mein Test-Kit geliefert wird! Ich hoffe, der Kurier kommt wegen dem stürmischen Wetter nicht vom Weg ab

Kaum die Augen geöffnet, sehe ich schon die Wellen des Atlantiks. Es ist gerade High Tide und es schaut fast so aus, als würde das Wasser bei grösseren Wellen bis an die Hausmauer fliessen. Effektiv sind es nur noch ca. 3 Meter die fehlen, dann wär’s so. Es regnet in Strömen und durch den Wind regnet es auch in alle Himmelsrichtungen. Richtiges Scheisswetter! Für mich aktuell nicht wirklich schlimm, ich bin in Quarantäne und darf sowieso nicht raus.

 

Die bestellten Lebensmittel werden in zwei Teillieferungen zugestellt. Den einen Teil habe ich schon gestern erhalten, der zweite Teil wird heute geliefert. Auch zum Einkaufen darf ich nämlich nicht raus. Positiv am Ganzen: Die Lebensmittel werden von den zwei Mitarbeitern des Lieferanten die 68 Treppenstufen zu meiner Wohnung hochgetragen. Natürlich gebe ich dafür auch gerne ein Trinkgeld. Das ist in England nicht üblich, sie haben dementsprechend Freude.

 

Zum Frühstück koche ich mir ein Spiegelei «sunny side down» und esse die zwei gelieferten Scones. Zudem kredenze ich mir noch ein Heissgetränk mit der im Küchenschrank gefundenen Presse. Im Willkommensgeschenk des Vermieters hat’s nämlich eine Packung gemahlenen «Cornish Coffee».  Das Ergebnis? Uähhhhhh...heul....sniff....bääähhh! Das Wort Kaffee würde ich in diesem Zusammenhang nicht nennen wollen....aber sagen wir mal schwarzes Frühstücksgetränk. Um die Quarantäne zu überbrücken akzeptiere ich das mal. Ehrlich gesagt, habe ich ja auch keine andere Wahl.

 

Schon von zuhause aus habe ich diverse Bestellungen bei Amazon aufgegeben. Amazon und ich haben uns in den USA kennengelernt und heute sind wir sehr enge Freunde. So kommt heute immer mal wieder ein Kurier vorbei. Dadurch trudeln also heute laufend so Sachen wie Shampoo, Skizzenbücher und Co. ein. Wie die Engländer so sind, hält auch jeder der vorbei kommt mit mir ein Mini-Schwätzchen ab. Ich fühle mich gar nicht so isoliert!

 

Was habe ich heute noch so gemacht? Natürlich als erstes meine Malsachen ausgepackt, denn hier habe ich endlich mal wieder Zeit um im Skizzenbuch rumzukrizzeln. Den Fernseher habe ich mit unserem Netflix Account verbunden. Ein bisschen Serie schadet nie! Mit einem Buch habe ich auch angefangen! In der Nachbarwohnung wird gerade umgebaut. Zum Glück habe ich meine «over ear» Kopfhörer dabei, mit denen höre ich ausser dem fetten Sound praktisch nichts mehr vom Lärm. 

 

Bei der ursprünglichen Planung meiner Reise hatte ich diverse Wohnungen, die wir kennen, bezüglich Verfügbarkeit für 4 Wochen geprüft. 4 Wochen am Stück habe ich nicht gefunden mit 20 Piazza hat es für die ersten 3 Wochen geklappt. Die Wohnung ist genaugenommen viel zu gross für mich. Ich wohne über drei Stockwerke, mit Schlafgelegenheiten für 4 + 2 und zwei Badezimmern. Im Moment bin ich aber sehr happy mit dem vielen Platz, denn wer weiss wie lange meine Quarantäne noch andauert. 

 

Der Test kommt heute leider nicht mehr bei mir an! Ich habe ein E-Mail erhalten. Das Test-Kit wird gemäss neuem Plan morgen geliefert! Oh no!

 

 

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