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Cornwall pur!

Heureka! Ich hab’ einen! Mir kommt’s vor, als hätte ich ein Goldnugget gefunden! Fast so intensiv wie ein Goldgräber habe ich auch gesucht! Auch der Preis kann es fast mit dem Goldpreis aufnehmen, obwohl es nur ein ganz kleiner ist. Mit dem ÖV fahr' ich heute morgen früh hin und hole ihn gleich ab! Danach habe ich Sightseeing und eine Wanderung geplant!

Mit dem Bus 17 ab St Ives Malakoff bin ich in einer guten halben Stunde in Longrock bei der Autovermietung. «Vauxhall Corsa oder ähnlich» mit Automatikgetriebe habe ich reserviert. Busfahren ist hier nicht ganz so einfach, merke ich gerade. Nachdem ich mein in der App gelöstes Ticket beim Bussfahrer gescannt habe, such ich mir einen Platz und sehe mich um. Es hat keine digitale Anzeige mit Informationen zum aktuellen Standort oder zur nächsten Haltestelle. Es gibt keine Durchsagen und auch die Haltestellen selber sind, soweit ich sehen kann, nicht mit dem Namen angeschrieben. Öhhhhm, okeee! Es sind, wenn ich richtig gezählt habe 27 Stopps bzw. es wären 27 Stopps, wenn der Bus auch an jeder Haltestelle anhalten würde. Schon nach 10 Minuten Fahrzeit habe ich komplett den Überblick verloren und gondle mal so vor mich hin. Zum Glück kenne ich die Gegend wo ich hin muss. Gemäss meinem iPhone ist die Fahrzeit jetzt ungefähr um und plötzlich merke ich, dass wir an «meiner» Haltestelle soeben vorbeigefahren sind. Reflexartig springe ich auf und rufe «Halt ich muss raus». Der Busfahrer reagiert sofort, blinkt und hält mitten auf der Strasse an. Ich hüpfe raus, winke und sage danke schön! Hat gerade noch geklappt.

 

Die Fahrzeugübergabe verläuft unkompliziert und mein kleiner Vauxhall hat alles was es zum Linksfahren so braucht. Das ist vor allem das Lenkrad auf der rechten Seite. Bree oder so ähnlich heisst die Frau, die die Übergabe macht. Sie sagt mir noch, dass sie alles für mich eingestellt hat, dass ich mich fühle, als würde ich in der Schweiz fahren. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz was sie meint, aber bedanke mich für was auch immer! Nachdem ich losgefahren bin, merke ich irgendwann, dass der Wagen auf km und km/h eingestellt ist. Ojee, das hat Bree gemeint. Shit, das hilft mir ja gar nichts, im Gegenteil....Chaos! Ich halte an, eine Bedienungsanleitung finde im Handschuhfach nicht. YouTube hilft aus! Der erste Treffer ist ein Video auf türkisch, bringt mir leider nichts! Irgendwann finde ich die passenden Instruktionen, mein Auto ist nun korrekt auf Meilen eingestellt. Weiter geht’s!

 

Das erstes Etappenziel ist Marizon. Hier ragt 400 Meter vom Strand entfernt eine imposante Insel aus dem Wasser. Oben auf der Insel thront seit dem 12. Jahrhundert das Schloss St Michael’s Mount. Das Wetter ist neblig und sehr mystisch. Ich laufe dem Strand entlang und kaufe mir unterwegs in einer Strandbar einen Kaffee und eine Zimtschnecke – beides vom Feinsten! Das Schloss kann heute nicht besichtigt werden, macht nichts, wir waren schon mehrfach drüben.

 

Ich fahre weiter ins Küstenörtchen Porthleven. Hier befindet sich der südlichste Hafen Grossbritanniens und dieser ist der Ausgangspunkt für meinen heutigen Walk. Die Bedingungen sind einfach herrlich: 13 Grad, Sonnenschein und leichter Wind. Zum Glück habe ich heute früh noch Sonnencreme eingeschmiert! Der Wanderweg ist wie fast überall in Cornwall top unterhalten. Ich laufe der hügeligen Küste entlang, ab und zu treffe ich auf andere Wanderer. Fast alle haben einen Hund dabei. Einer dieser Vierbeiner hätte äusserst gerne mindestens die Hälfte von meinem Lunch Sandwich gehabt. So wie der mich angeschaut und gebettelt hat, muss er seit 4 Wochen kein Futter bekommen haben. Sein Besitzer ruft mir zu, ich soll ja nicht auf die Bettelei reinfallen, dass sei eine ausgeklügelte Masche!

 

Am späteren Nachmittag bin ich wieder zurück am Ausgangspunkt und fahre dann nach St Ives. Wie es sich gehört, erwische ich statt den Blinker ab und zu den Scheibenwischer, sonst läuft das Fahren auf der verkehrten Seite aber problemlos. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass ich in England fahre, aber das erste Mal alleine. 4 Augen sehen mehr als 2, daher doppelt aufpassen, vor allem beim Abbiegen!

 

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