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Auf ein Tässchen Tee bei Graf Dracula!

Nachdem wir mehrere Stunden quer durch die Prärie galoppiert sind, machen wir einen Abstecher zum Schauplatz eines der legendärsten Schauermärchen aller Zeiten. Whitby,  eine kleine Hafenstadt in der Grafschaft North Yorkshire. Das Wetter ist leider soso lala, dafür kann ich jetzt endlich mal meinen fancy Regenponcho montieren! Dann geht’s weiter über die Grenze nach Schottland. Im Eyemouth Holiday Park sind wir uns 20 Minuten nach Ankunft in einer Sache sicher: Wir sind gekommen um möglichst rasch wieder zu gehen!

Der Blick auf unendliche Weite dieser Region wir durch das düstere Wetter etwas getrübt. Wir können aber durchaus erahnen wie wunderschön die Natur wäre, wenn die Sonne scheinen würde! Unser Van muckts rum, zeigt wiederholt an, dass der Reifendruck auf der linken Fahrzeugseite zu tief ist. Mit etwas Air an der Tankstelle lässt sich das, hoffentlich nachhaltig, beheben.

 

Ich habe ihn nicht gelesen, Bram Stoker’s Draclua. Was ich aber weiss; Graf Dracula wohnt abgelegen, ist sehr bleich, hat spitzige Eckzähne, schlürft gerne Blut und hat kein Spiegelbild. Natürlich halte ich auf dem Gelände der Whitby Abbey die Augen offen, ob er sich blicken lässt. Man sieht in nicht im Spiegel, dann würde man ihn vermutlich auch nicht auf einem Selfie sehen, oder? Vielleicht ziehe ich mir den Schunken doch mal noch rein!

 

Der Autor Bram Stoker sei im Juli des Jahres 1890 ferienhalber in Whitby gewesen. Sieben Tage hat er hier sich inspirieren lassen und die abends um die verfallene Abby kreisenden Fledermäuse beobachtet. Bämm! Da war er, der Einfall zum legendären Vampir-Epos! Fledermäuse sind heute keine zu sehen. Auf dem Gelände der Abby wird jedoch eine spektakuläre Flugshow mit Falken gezeigt. 

 

Die Wiese rund um die Abby ist nass uns ein geschäftiger English Heritage Mitarbeiter hats gut gemeint. Er hat vor kurzem den Rasen gemäht. Leider hat die Zeit nicht mehr gereicht um abgeschnittene Gras auf den Komposthaufen zu spedieren. An meinen Wanderschuhen hängen mittlerweile regelrechte Gras-Klumpen. Andere Besucher sind trotz Kälte in Flip Flops unterwegs, die Füsse sind bei denen kaum noch zu sehen! Eines ist klar, wenn das Gras mal im Van drin ist, wird uns das die ganze weitere Reise begleiten. Wir klopfen und stampfen also vor dem Einsteigen was das Zeug hält. 

 

Weiter geht’s, das heutige Ziel ist Eyemouth! Die Schotten ziehen wettermässig alle Register um uns willkommen zu heissen. Der Blick auf die Küste ist grandios. Bei knapp 18 Grad und stahlblauem Himmel checken wir im Holiday Park ein. Bis und mit Begrüssung ist alles vom Feinsten. Je weiter wir in den Park hineinfahren, desto gerunzelter sind unsere Stirnen. Wir sind in Familie Flodders Caravan Park gelandet. Hunderte zum teils richtig abgehalfterte Ferienhaus-Container stehen rum. Mittendrin hat’s einige wenige Stellplätze, die Nr. 3 ist für uns reserviert. Es ist eng und eine Bezeichnung oder Begrenzung der Parzelle fehlt. Gemäss Plan parkieren wir und richten uns ein. Die Facilities sind ein Gräuel, ich schreib lieber keine Details. Die Website und auch die Bewertungen klaffen meilenweit auseinander von dem, was wir hier antreffen. Wir ziehen die Wanderschuhe an und laufen der Küste entlang um Frischluft zu tanken und uns Optionen zu überlegen. Der Blick auf die Nordsee ist auch hier atemberaubend! WOW!

 

Zwei Nächte wollten wir wegen der schönen Lage und der (online angepriesenen) top Infrastruktur eigentlich bleiben, fahren aber morgen weiter und sind gerade dran online den passenden Campingplatz finden. 

 

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