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Interferenzen und Salzsäurevorfall auf dem Weg nach Köln

Auf diese Ferien habe ich regelrecht hingefiebert. Meine geistige Festplatte ist voll…um ehrlich zu sein, bereits am überlaufen. Das habe ich auch bemerkt, als ich versucht habe, meine Reisetasche zu packen. Mit dem Kopf noch irgendwo im Büro, hab’ ich ohne Plan und komplett an meiner Packliste vorbei irgendwelche Kleider in die Tasche geworfen. So klappt das nicht! Um runterzufahren, habe ich unterbrochen und ging an die frische Luft. Neuer Start: Alles aus der Tasche raus und nochmals von vorne, dieses Mal mit System! H-P strauchelt zwischenzeitlich auch ein bisschen, er findet seinen Wetsuit nicht.

Am Freitagvormittag, etwas später als ursprünglich geplant, steuern wir Richtung Norden. Das Etappenziel für heute ist klar: Köln und dieses Mal bitte deutlich unter 10 Stunden. Das ist nämlich unser persönlicher Negativrekord. Wir kommen über weite Strecken sehr gut voran und bei der ersten Pause rettet uns Apple Pay, damit können wir nämlich den Klo-Euro bezahlen, Kleingeld haben wir keines dabei.

 

Ready zum Weiterfahren, da bockt plötzlich unser Auto. «Fernbedienung nicht erkannt» - der Motor springt nicht an. Öffnen/Schliessen funktioniert mit dem Schlüssel, der Rest der Maschine ist tot. What the hell! Die Batterie im Schlüssel kanns nicht sein, die wurde vor kurzem gewechselt. Bitte lass uns die Ferien nicht mit dem ADAC starten. Das braucht echt keiner. Im Internetz hat’s doch sicher irgendwelche Jeep-Foren, in denen sich die Profis gegenseitig mit Tipps und Weisheiten übertrumpfen. Tatsächlich werden wir in so einem Forum fündig und lernen: Die Batterie im Schlüssel braucht’s bei unserem Auto nur für die Zentralverriegelung. Um das Auto zu starten, funkt der Schüssel-Chip seinem Kollegen Zündungs-Chip «zünden» und dann sollte das Auto laufen. Falls das nicht funktioniert, ist das seltener ein Defekt bei einem der Chips und häufiger eine Interferenz durch einen anderen Gerät, Störsender oder so ähnlich. Gut, wenn ich mich auf dem Parkplatz so umschaue, hats da schon ein paar Gestalten, denen ich einen Störsendereinsatz zutraue. Plötzlich sehen irgendwie alle aus wie Spione aus einem Agentenfilm. Konzentration wieder aufs Jeep-Forum und den Tipp des Users Cherokee1971: Mit dem Funkschlüssel direkt den Zündungsstartknopf drücken, damit die zwei Chip-Kollegen ganz nahe beieinander sind und sich finden. Ha! Hat tatsächlich funktioniert. 

 

Beim nächsten Halt das gleiche Verhalten. Ich glaube, wir werden von Gangstern verfolgt. Zum Glück funktioniert der Hack aus dem Forum auf der ganzen Reise mehrmals zuverlässig. Irgendwann dämmerts dann: Die Störung verursacht der von mir extra für den Notfall mitgenommene Zweitschlüssel. Der ist nun nicht mehr in meiner Handtasche, sondern ganz weit hinten im Kofferraum. Interferenzen eliminiert!

 

Staus an einigen Baustellen verlängern unsere Reise um rund zwei Stunden und irgendwann kommt die Meldung, dass die A3 bei Köln aufgrund eines Unfalls seit gestern Nacht vollständig gesperrt ist. Ein mit 24 Tonnen Salzsäure beladener LKW hatte eine undichte Schweissnaht und eine unbestimmte Menge der stark ätzenden Chemikalie verloren. Heikler Einsatz für die Feuerwehr. Wir umfahren wie alle anderen grosszügig und teils im Schritttempo. Für Kontakt mit Salzsäure sind wir nun gar nicht ausgestattet. Unsere Schutzanzüge der Marke Ripcurl halten da nicht lange durch!

 

Schon den ganzen Weg freuen wir uns auf die Drinks in der Monkey Bar im 25hrs Hotel. Da gehen wir nach dem Zimmerbezug auch gleich hin und schnabulieren zu den tropischen Cocktails gigantisch feinen Hummus und sonstige israelische Leckereien aus dem NENI. Feeeeeerieeeeeen!

 

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