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Zandvoort we love you!

39 Strandpavillons aka Beach Bars/Restaurants sind am Stand aneinandergereiht. Die Meisten sind auch in der Nebensaison noch offen. Heute ist Hochbetrieb. Schon am Morgen früh gibt die Sonne Vollgas. Es ist ein Bilderbuchsonntag und wir erkunden zu Fuss die Umgebung! 

Mich interessieren ja auch die Hintergrundinformationen zu den Orten, die ich besuche und hab ein bisschen nachgelesen. 

Der Name Zandvoort ist abgeleitet von dem Wort “Sandevoerde”. “Sande” bedeutet Dünen oder Sand und “voerde/voorde” ist der Name für eine Furt, eine seichte Stelle. Und weil Zandvoort so nah bei Amsterdam liegt, wird es mit einem Augenzwinkern auch Amsterdam Beach genannt! Mit der S-Bahn sind’s nämlich nur 30 Minuten in die Hauptstadt. Von den Einheimischen bereits gelernt: Das Z wird als S ausgesprochen.

 

Zandvoort existiert seit dem 11. Jahrhundert und die Haupteinnahmequelle der Einwohner:innen war sehr lange der Fischfang. Der Hafen von Zandvoort verlor jedoch an Bedeutung und aus diesem Grund schwenkte die Bevölkerung zunächst auf Kartoffelanbau um. Danach und bis heute ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle. Zandvoort war lange auch eine bekannte Badestadt, viel Prominenz u.a. auch Kaiserin Sissi, waren hier und haben sich gesund gebadet.

 

Eine ganz andere Sparte ist der Circuit Zandvoort, wo bis 1985 Formel-1-Rennen ausgetragen wurden. Danach gabs eine längere Pause aber im 2021 fand hier erstmals wieder ein Formel 1 Rennen statt. Adrenalinjunkies können übrigens auch selber über den Asphalt hobeln.

 

Während dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung durch die Deutschen, erlebte Zandvoort viel Not und Zerstörung. Im Jahr 1942 wurden ungefähr 3 Kilometer der Strandpromenade dem Erdboden gleichgemacht und dort wo Hotels und Villen waren, wurden Betonbunker mit Blick aufs Meer gebaut. Der Strand wurde zur verbotenen Zone erklärt. Fast alle Bewohner wurden evakuiert und über ein Drittel der Gebäude abgerissen. Während des Krieges war der Luxus-Badeort Charakter von Zandvoort völlig zunichte gemacht. 

 

Heute leben knapp 20'000 Einwohner im Städtchen und die Zahl vervielfacht sich ins unendliche während der Hochsaison im Sommer. Viele kommen natürlich wegen dem schönen Strand, wir ehrlich gesagt auch! Nach etlichen Kilometern Strandspaziergang sitzen wir zum Abschluss in einer Beach Bar und geniessen einen, zwei Holy Sours und ein fantastisches Nachtessen. Unser Tisch steht auf dem Sand, hinter uns flattert ein Sonnenschirm mit Fransen und es läuft chilliger Sound. Ich fühle mich gerade wie im Paradies, das könnte so ewig weitergehen. Aber: Morgen schlägt das Wetter um, es werden sturmartige Böen, Temperatursturz und Dauerregen erwartet...und das passt so gar nicht zum unserem Programm!

 

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