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Auf Hirsch Pirsch in den Amsterdamse Waterleidingduinen

Nach knapp 24 h Tiefschlaf mit Kurzunterbruch für Verpflegung, scheint das Gröbste überstanden zu sein. Ich fühle mich zwar nicht topfit, aber schon ganz ordentlich. Nochmals eine Ladung Paracetamol einwerfen, Thermosflasche füllen mit heissem Tee und der letzte Ferientag in Zandvoort kann beginnen. Wir gehen heute zum Flachlandwandern in den nahegelegenen Naturpark und hoffen, möglichst viele der pelzigen Vierbeiner zu sehen!

Amsterdamse Waterleidingduinen ist ein Bilderbuch-Dünengebiet direkt angrenzend an Zandvoort. Das Gebiet wird zur Gewinnung von Trinkwasser für Amsterdam genutzt, soviel kann man vom Namen ableiten. Zwei Drittel des Amsterdamer Trinkwassers werden in diesen Dünen «vorgereinigt» und dann weiter in die City gepumpt. 

 

Bemerkenswert finde ich, dass der Naturpark mit rund einer Million Besuchern pro Jahr, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeit der Niederlanden ist. Velos und Hunde sind hier verboten. Im rund 3400 ha grossen Naturschutzgebiet darf ausschliesslich gewandert werden. Die Landschaft ist wirklich wunderschön. Strahlende Sonne, glitzerndes Wasser, blauer Himmel und die Beigetöne sind Idylle pur! 

 

Vögel und Wasser haben wir in diesen Ferien schon viel gesehen, wir sind auf der Hirsch Pirsch! Anscheinend leben sie zu hunderten hier. Ich hatte mir fest vorgenommen, jeden einzelnen Hirsch, den ich heute sehe, zu zählen. Bin mir nämlich gar nicht sicher, ob ich in freier Natur schon mal einen Hirsch gesehen habe. Rehe schon öfter, aber Hirsche? H-P der Hirsch-Profi aus dem Engadin, hat selbstverständlich schon viele gesehen. Hat unterwegs noch recherchiert, da er noch nie so kleine Hirsche gesehen habe. Die hätten maximal Reh-Grösse, das sei doch irgendwie verdächtig. Die Recherche hat ergeben, es sind Dammhirsche. Also zum Glück alles echt, es sind keine Rehe mit Fake-Hirschgeweih, die für die Touristen rausgescheucht wurden. Meine nicht vorhandene Hirsch-Bilanz habe ich heute auf ein Top Niveau gebracht. Irgendwann so etwa bei 30 habe ich aufgehört zu zählen. Gefühlt hinter jeder dritten Düne und hinter jedem zehnten Baum hat einer gegrast, kurz aufgeschaut und weitergefressen. Was für ein Erlebnis!

 

Mit einer Libelle hatte ich unterwegs sozusagen ein Kopf-gegen-Kopf-Crash, sie ist danach etwas beduselt weitergeflogen. Irgendwie beduselt bin ich auch, aber aus anderen Gründen... Ein Heugümper hat sich beim Picknick kurz für meine Chips interessiert. Seasalt scheint nicht seine Lieblingssorte zu sein, er ist unbeeindruckt weitergehüpft. Dann habe ich noch einen Menschen-Kopf-grossen Pilz gesehen und gerätselt, ob der sich für die Pfanne eignet. Natürlich hab ich ihn nicht mitgenommen! Hunger haben wir! Nach dem Ausflug fahren wir kurz nachhause, um uns umzuziehen und dann ab zum Hippie Fish in die Strandbar, um unseren letzten Abend in Zandvoort zu geniessen!

 

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