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(Fast) ohne Leiden in Leiden!

Unser Ziel für die zweite Ferienwoche ist Rotterdam. Von Zandvoort aus ist das nur eine gute Autostunde entfernt. Da bietet es sich an, unterwegs ein schönes Städtchen zu besuchen. Wir können heute nämlich erst um 15.00 Uhr in unserem Airbnb einchecken. Ein Stopp in Leiden wär’ doch was! Die Stadt lockt mit schmucken Häusern an idyllischen Grachten. Sie ist die älteste Universitätsstadt der Niederlande und 1606 kam Rembrandt in Leiden zur Welt!

 

 

Kaum nähern wir uns dem Stadtzentrum merken wir, hier ist Ausnahmezustand. Entweder hat bereits eine riesige Party gebrummt oder die Sause steht kurz bevor. Es hat Umleitungen wohin das Auge reicht und junge Damen und Herren, die den Verkehr regeln. Wir schlängeln uns zum Parkhaus durch. Der Magen knurrt brutal und unterkoffiniert sind wir auch. 

 

Was ist los in Leiden? Das Internet weiss alles: Einmal im Jahr, am Wochenende um den 2. und 3. Oktober, verwandelt sich die Stadt in ein großes Festival, um „Leidens Ontzet“ (die Befreiung von Leiden) zu feiern. Riesiger Jahrmarkt, eine Parade, Feuerwerk, musikalische Darbietungen und viele Partys ziehen jedes Jahr hunderttausende Besucher an. König Willem-Alexander hat übrigens in Leiden studiert und sicher ordentlich mitgefeiert. Auch ausserhalb der Festivalsaison, geht man hier gerne aus. Eine tolle Kneipe an der nächsten. Wir müssen nicht lange nach einer Frühstücksmöglichkeit suchen. Die Bewohner von Leiden bekommen dieses Wochenende von der Stadt frisches Brot und Heringe zum Frühstück geschenkt. Dies sofern sie sich dafür angemeldet haben. Leiden hat rund 120'000 Einwohner. Da muss ordentlich Brot gebacken und Fisch gefangen werden!

 

Die Rapenburg ist die bekannteste und angeblich schönste Gracht Hollands. 92 Brücken und 30 km Grachten hat die Stadt zu bieten. Zugegeben, wir überqueren heute nicht jede Brücke. Auch für Shopping-Fans ist Leiden eine top Adresse. Es hat diverse grössere Einkaufsstrassen, dutzende kleine Boutiquen und viele herzige Nippesläden. Wir hauen ordentlich auf den Putz und kaufen Kräutertee und Taschentücher. OK, einen warmen Pullover habe ich mir auch noch gegönnt.

 

Was wir heute leider verpassen ist der Botanische Garten. Viele denken, dass die Tulpe aus den Niederlanden stammt. Angeblich stimmt das aber nicht, sie stamme ursprünglich aus Kasachstan. Im 16. Jahrhundert fand jedoch die erste Tulpenzwiebel ihren Weg nach Holland und wurde in Leiden im Hortus Botanicus, dem ältesten botanischen Garten Westeuropas, eingepflanzt. Noch heute ist Leiden ein wichtiges Zentrum der niederländischen Blumenindustrie und der botanische Garten ein bedeutender Ort der Pflanzenforschung. 

 

Nach ein paar Stunden rumflanieren sind wir ready für die Grossstadt. Heute treffen wir unseren Host Renda und übernehmen für eine knappe Woche ihr Apartment in Downtown Rotterdam. 

 

H-P hat übrigens ein Kratzen im Hals. Oh noooo!

 

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