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Magie pur am Godrevy!

Das Godrevy Lighthouse und der dazugehörige Küstenabschnitt sind Magie pur und das egal, welche Kapriolen Petrus bereithält. «Cornwall is showing off today» und präsentiert sich nochmals, als wären wir beim Fotoshooting für einen Reiseanbieter. Auch die Wildlife Animals, die uns auf der heutigen Wanderung begegnen, posen fürs Foto! Ausflippen vor Freude ist erlaubt, oder?

Auch heute sind wieder Delfine in Küstennähe am Jagen. Es sind gerade nur einige wenige, vor ein paar Tagen war es ein riesiger Schwarm. Mit einem Kaffee sind wir auf einer Bank gesessen und haben nur gestaunt. Vor allem Heringe und Makrelen fressen sie im Winter und veranstalten regelrechte Treibjagden. Ein richtiges Tohuwabohu ist das! Heute morgen bleiben wir nur ein paar Minuten stehen, wir müssen nämlich los!

 

Unsere Rucksäcke sind gepackt, wir fahren mit dem Auto rund 20 Minuten an die gegenüberliegende Seite der St Ives Bay. Dort ist ein gefühlt unendlich langer Küstenabschnitt unter Naturschutz gestellt und er wird vom National Trust verwaltet sowie gepflegt. Genau wie bei den Delfinen, knurrt auch uns der Magen und wir geniessen vor der Wanderung noch den Vegi Breakfast Special und eine grandiose Tasse Kaffee im Godrevy Beach Café. Am Tisch neben uns macht gerade die Crew vom National Trust Kaffeepause und wir hören, was heute für Arbeiten geplant sind und sie sprechen über freche Pferde. Keine Ahnung was sie genau meinen. Pferde haben wir an diesem Küstenabschnitt noch nie gesehen.

 

Das Godrevy Lighthouse befindet sich auf der Insel The Stones und ist auch von St. Ives aus gut zu sehen. Früher hatte der Leuchtturm die Aufgabe, die Schiffe von den Riffs fernzuhalten. Es gab nämlich einige üble Crashs z.B. rauschte der Passagierdampfer The Nile 1854 auf die schroffen Felsen. Fast alle Passagiere ertranken im kalten Wasser. Nach langen Diskussionen wurde 1858 mit dem Bau des ca. 26 m hohen Leuchtturms begonnen und bereits ein Jahr später blinkte das Licht und sorgte für mehr Sicherheit.

 

Der Leuchtturm ist seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb, sondern steht sozusagen nur als Fotomotiv da. Die Insel wird ausschliesslich von Vögeln bewohnt und ab und zu für Unterhaltsarbeiten von Menschen betreten. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass hier ein Mekka für Vogelbeobachter ist (Schwarzkehlchen, Rauchschwalben, Rotkehlchen, Sperbergrasmücken, Wiesenpieper, Stelzenläufer, Flussuferläufer, Killdeers...ich verstehe nur Bahnhof...). Die Beobachter sitzen auch zahlreich mit Ferngläsern an der Küste und beobachten das Geschehen auf der Insel.

 

Wir sind froh, dass unsere Trekkingschuhe wasserdicht sind. Gestern hat es geregnet, die eine oder andere Pfütze wäre ohne geeignetes Schuhwerk nicht zu überqueren gewesen bzw. nicht ohne nasse Füsse zu kriegen. Ein bisschen «schliffrig» ist es zum Teil auch, vor allem dort wo der Weg über Felsen führt. 

 

Wer an diesem Küstenabschnitt wandert, muss unterwegs unbedingt einen Blick auf die Robbenkolonie erhaschen. In einer kleinen Bucht, unterhalb der Felsen liegen sie zu hunderten rum und chillen. Höchste Prio: Die Robben nicht stören. Vermutlich würden sie uns gar nicht sprechen hören, aber wir flüstern sogar, damit sie in Ruhe schlummern können. 

 

Die Aussicht auf die schroffe Küste ist einmal mehr atemberaubend. Schon unzählige Meilen bin ich in Cornwall in den letzten Jahren gelaufen und noch immer flippe ich jedes Mal ab der Schönheit fast aus. H-P geht es genauso. Es ist 12 Grad, und ich frage mich gerade, ob es nicht doch schon Frühling ist? Schön wärs!

 

Verschiedene Landabschnitte sind durch sogenannte Gates unterteilt. Wir kennen das in der Schweiz bei Wanderungen auch, z.B. wenn der Weg über eine Kuhweide führt. Gerade als wir eines der Gates schliessen, sehen wir sie! Halleluja, wie cool ist das! Hier stehen 5 Shetland Ponies und lassen sich die die Mähne vom Wind zerzausen und das Fell von der Sonne wärmen. Völlig unbeeindruckt schlürfen sie Wasser aus einer riesigen Pfütze und schauen die Wanderer neugierig an. Es macht fast den Eindruck, als wären sie professionelle Poser. Das gibt tolle Fotos! 

 

Am Nachmittag legt der Wind ordentlich zu. Zeit um sich auf den Rückweg zu machen. Kurz vor dem Parkplatz ziehts uns noch runter an den Strand. Es rauscht, donnert und spritzt in alle Richtungen. Die Wellen schlagen voller Wucht auf die Felsen auf.  Das Spektakel gleicht einem Feuerwerk. Dazu noch Delfine, Robben, Shetland Ponies - Cornwall, I love you!

 

Mit müden Beinen und Bärenhunger geniessen wir am Abend Cocktails und Dinner im Little Palais. (Auch) dieses Lokal würde ich gerne nachhause beamen und dann 1 x pro Woche hingehen!

 

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