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25 Grad und Sonnenschein, es könnte nicht schöner sein!

I dag er det søndag! Die Mägen knurren und wir sind unterkoffeiniert! Um 09.15 Uhr laufen wir los. Ich bin von oben bis unten in Daune gehüllt. Mein Mantel hat ca. 1/3 meiner Tasche gefüllt und ich war nicht sicher, ob ich ihn tatsächlich brauchen werde. Gottseidank hab ich ihn eingepackt! H-P schwört auf Merino Ski-Unterziehwäsche. Im Engadin aufgewachsen, hat er ja quasi seit Kindheit für diese Reise seine Kälteresistenz trainiert! Ich nicht so ganz, merk ich!

Erstes Ziel: Atelier September! Ca. 10 Minuten zu Fuss entfernt befindet ein angesagter Zmorgen-Place. Irgendwann nach der imposanten Frederiks Kirke, biegen wir in die richtige Strasse und sehen, bei -4 Grad eine Menschenansammlung. Als wir etwas näher kommen, erkennen wir: Die stehen alle vor dem „Atelier September“ für einen Tisch an. Oh nooo! Wir brauchen einen Plan B, denn 1. zum Rumstehen ist es auch mit Daune sehr kalt und 2. wenn’s blöd läuft, dann dauert das Stunden, Tage, Monate bis wir reinkönnen.

 

H-P und Apple Maps zaubern einige Alternativen aus dem Ärmel. Zwei davon haben nicht geöffnet, obwohl online so vermerkt. Glückselig öffnen wir die Türe vom «Studio x Kitchen»! Es hat freie Plätze und wir werden überschwänglich freundlich begrüsst. Dänische Möbel und so clean gestyled, dass ich am liebsten applaudieren möchte – eigentlich gleich Dauerapplaus, denn Kaffee und Food sind ebenfalls grandios! 

 

Gestärkt laufen wir Richtung Schloss Rosenberg, dort werden die Kronjuwelen von Margerethe II aufbewahrt, poliert und bewacht. Direkt daneben befindet sich eine riesige Kaserne. Bewachungspersonal hat’s also genug. Ein junger Herr in Uniform am Eingang sieht aus wie ein Kind. Ich glaub, ich werde älter! Wie viele andere Spaziergänger knipsen wir ein paar Fotos vom Schloss. Ein kleines Mädchen aus USA möchte nicht für's Foto posieren, sondern lieber die Enten füttern. Gar nicht amused ist sie, dass ihre Mutter kein Entenfutter in der Handtasche dabei hat! Wie kann das nur passieren?

 

Nächster erwähnenswerter Stopp sind die TorvehallerneKBH. Zwei Glashallen mit rund 60 Food Ständen. Die Waren sind aufwändig präsentiert und wären wir nicht schon frühstücken gewesen, wäre das the place to eat. Es fängt grade an zu graupeln und die kleinen Eiskügelchen bedecken innert Minuten die komplette Strasse. Von Sonnenschein, bis grau in grau und weiss gezuckert in einem Wimpernschlag. Das Wetter kann uns gar nix! Wir sitzen draussen an einem Bistrotisch unter einem Sonnenschirm, trinken einen heissen Kaffee und eine Magic Mylk – für die Abwehrkräfte! Das Geräusch, welches die Graupel auf dem Sonnenschirm machen ist irgendwie hypnotisierend.

 

Nach etwas Shopping, steuern wir den Botanischen Garten an - ein absolutes Highlight! Er erstreckt sich auf 10 Hektar Fläche und ist mitten in der City. Für umgerechnet CHF 7 pro Person erkunden wir einige der 27 Gewächshäuser. Das Eindrucksvollste ist das alte Palmenhaus aus dem Jahr 1874. Die Sonne ist schon seit einiger Zeit zurück und brennt auf die Glasfassade des 16 Meter hohen Gebäudes. Die Pflanzen liebens, wir müssen aber schon eine Sekunde nach Betreten notfallmässig die Jacken ausziehen. Die Hitze haut uns schier um. Es sind 25 Grad, tropisch Luftfeuchtigkeit und aus der Kälte kommend, zäck boom bäm, ein Temperaturunterschied von 30 Grad. Nach dem Rundgang sitzen wir eine halbe Stunde vor dem Palmenhaus wunderbar windgeschützt auf einer Bank in der Sonne! Herrlich, hier bleib ich!

 

Wir laufen weiter durch die Stadt, die unglaublich fotogen ist  und geniessen später einen sehr Late Lunch im Neni. Feinste Pita, Humus, Schawarma, Schaschuka und Co. füllen uns die Bäuche. Dinner fällt aus!

 

Copenhagen we love you alredy!

 

P.S. da war irgendwann mindestens ein übermütiger Badener im Botanischen Garten. Das Kennerauge siehts sofort!

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