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Veganes Fine Dining und die kleine Meerjungfrau!

Stahlblauer Himmel! Perfekte Voraussetzungen um die lille Havfrue zu besuchen! Sie ist von unserer Wohnung aus zu Fuss erreichbar. Ich habe von meinem letzten Trip nach Kopenhagen noch so eine Erinnerung an die Meerjungfrau. Mal schauen, ob ich heute wieder den gleichen Eindruck erhalte. Essenstechnisch waren wir bisher immer so unterwegs: Wir essen wenn wir Hunger haben, egal was für Zeit dann gerade ist. Heute geht das nicht. Um punkt 18.00 Uhr müssen wir so richtig Kohldampf haben, denn wir haben Grosses vor!

 

Beim Bio-Bäcker um die Ecke bestellen wir 2 x das Hausfrühstück mit allem Drum und Dran. Das muss hinhalten bis zum Abend, denn der Lunch fällt heute aus! Eine Mitarbeiterin bereitet das Frühstück mit viel Liebe zu und wir finden das mega cool. Es ist  schon fast ein Brunch; ein feiner Mix aus Müsli, Roastbeef, Käse, Kompott, Lachs, Avocado und Ei. Das Brot, welches wir nicht aufessen mögen, wird verpackt und landet im Rucksack. Es ist so kalt draussen, da liegt es sozusagen den ganzen Tag im Kühlschrank. Trotz Sonne, wird es heute nicht wärmer als -3 Grad und das auch nur etwa für zwei Stunden.

 

Die kleine Meerjungfrau sei die meistbesuchte Touristenattraktion Kopenhagens. Um sie zu sehen, laufen wir die letzten paar hundert Meter dem ganzen Langlinie Pier entlang. Ohne den Schutz von Gebäuden, bläst uns der Wind eisig kalt ins Gesicht. Mittlerweile sind wir schon abgehärtet. Kappe oder Kapuze auf, Schal vors Gesicht ohne Mine verziehen, weiterlaufen!

 

Beim meinem letzten Besuch, vor grosszügig aufgerundet 20 Jahren war ich erstaunt, wie klein die berühmte Statue war. Von den Fotos her, hätte ich eine ganz andere Dimension erwartet. Auch dieses Mal geht es mir genau gleich. Gut sie heisst ja auch «Kleine Meerjungfrau», da wäre es auch komisch, wenn sie zwei Meter hoch wäre.

 

Diese Meerjungfrau stammt aus dem gleichnamigen Märchen vom bekannten dänischen Autor Hans Christian Andersen. Sie ist unglücklich verliebt und würde viel lieber an Land leben. Hach! Was aber so gar nicht märchenlike ist, ist wie oft Vandalen das Denkmal in der Vergangenheit beschädigt haben. Zweimal wurde ihr der Kopf abgetrennt, einmal der Arm abgesägt, mehrfach wurde sie mit Farbe überschüttet und anscheinend auch noch mit Sprengstoff vom Sockel geholt. Doch jedes Mal wurde sie gerettet, wieder restauriert und lässt sich auch weiterhin von den Besuchern am Kopenhagener Hafen haben fotografieren. Heute sind nicht viele Touristen hier, wir haben wunderbar Platz.

 

Weil wir beide finden, dass das Leben auf dem Wasser noch viel toller ist, als neben dem Wasser. Kaufen wir ein Ticket für die Waterbusse und fahren ab Nyhavn Richtung Endstation. Das Licht ist unfassbar schön, ich kann fast nicht aufhören zu filmen und fotografieren. Die Architektur ist abwechslungsreich, viele der Bauten sind grossflächig aus Glas gebaut, was mich sehr begeistert. Etwa nach 5 Stopps kommt ein Mitglied von der Besatzung und fragt, bei welcher Haltestelle wir aussteigen möchten, nicht dass wie die verpassen. Wir haben keine Ahnung und noch nicht entschieden. OK, wenn wir uns von Euch ein bisschen durch die Gegend gondeln lassen? Klar viel Spass!

 

Wir sind wieder sehr weit rumgekommen und machen in der Wohnung noch eine kurze Siesta, bis wir uns für den Ausgang fertig machen. Seit Monaten freuen wir uns auf diesen Abend. Fine Dining im Restaurant ARK steht auf dem Programm. Mit sehr viel Geduld, habe ich während vielen Wochen immer wieder im Internet geschaut, ob es einen freien Tisch hat. Im September hatte ich endlich Glück und natürlich sofort für 2 Personen reserviert.

 

Jetzt freuen wir uns auf die unterschiedlichen Aromen, Texturen und kulinarische Handwerkskunst auf höchstem Niveau. Und das zu 100 % vegan! Das ganze Konzept schont den Planeten. Für unser mehrgängiges Tasting-Menü werden Zutaten aus der Region und aus der Wildnis verwendet und mit japanischen Aromen vermischt; die Pilze werden auf der eigenen Farm gezüchtet und die daraus resultierenden Gerichte sind absolutes ein Highlight. Der Service ist freundlich und extrem informativ. Das Team lässt uns an der Entstehung der Gerichte teilhaben und erklärt wann sie was geerntet haben, wie sie z.B. fermentieren und die Nebenprodukte der Gerichte direkt wiederverwenden. Wir geniessen zum Essen 1 x Weinbegleitung und 1 x alkoholfreie Begleitung und können so von A-Z alles probieren.

 

ARK ist das erste Restaurant in den nordischen Ländern, das einen grünen Michelin-Stern erhalten hat. Eine Auszeichnung, die an Restaurants vergeben wird, die sich auf nachhaltige Gastronomie konzentrieren, und ist damit zusammen mit dem Schwesterrestaurant Bistro Lupa eines von nur 10 pflanzenbasierten Restaurants weltweit mit dieser Auszeichnung.

 

Nicht nur weltweit bekannte Kritiker sind begeistert von den Essenserlebnissen im ARK und seiner modernen Auffassung von veganem Essen. Wir auch, nach drei Stunden schlemmen, machen wir uns inspiriert auf den Heimweg!

 

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