· 

Über THE BRIDGE nach Malmö!

Auf der gigantischen Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden miteinander verbindet, wird eine Leiche gefunden – und zwar genau in der Mitte. Die Dänen und die Schweden müssen den Mordfall gemeinsam aufklären, auch wenn sie davon nicht begeistert sind. Wir sind riesige «The Bridge» Fans und haben alle Folgen auf Netflix geschaut. Eine Leiche treffen wir heute auf dem Weg nach Malmö hoffentlich nicht an. Aber Avis tut alles um Stoff für eine neue Folge zu kreieren. Könnte heissen: Zwei Schweizer im Schnee verschollen....

Aber ganz von Anfang an: Die Brücke steht ja quasi vor unserer Haustüre, da müssen wir doch rüber, oder? Zuerst war der Plan, dass wir mit dem Zug von Kopenhagen nach Malmö fahren. Bei der Recherche haben wir aber festgestellt, dass der Zug nicht auf der Brücke, sondern unter der Fahrbahn für Autos fährt. Wir entscheiden uns somit für einen Mietwagen, unsere kürzeste Mietdauer ever: 24 h! H-P reserviert online bei Avis das kleinste Elektroauto und stutzt. Winterreifen müssen bzw. können als Option dazugebucht werden. Gegen Aufpreis versteht sich! Gut und die Mautgebühren für die Brücke bucht er ebenfalls dazu. Das Thema Winterreifen mutet sehr speziell an, denn es ist -6 Grad und es schneit!

 

Am frühen Morgen fahren wir von der Wohnung aus mit der U-Bahn Richtung Avis Vermietstation. Es liegt etwa 5 cm Neuschnee, es schneit noch immer und ist teilweise spiegelglatt. So glatt, dass es mich etwa 200 m vor dem Ziel auf dem Gehsteig doch voll auf die Frrrr..... haut. Manno...schon wieder aufs rechte Knie! Autsch!

 

Bei Avis angekommen, teilt uns die Mitarbeiterin am Schalter mit, dass sie leider kein Elektrofahrzeug mit Winterreifen hat. In Dänemark sei es nicht Pflicht im Winter mit Winterreifen zu fahren und darum auch nicht üblich. In Schweden sei es zwar Pflicht, aber jeweils erst ab dem 1. Dezember, also ab morgen. Rechtlich seien wir heute also total auf der sicheren Seite und ready zum losfahren! Wie bitte? Es ist brutal kalt, es liegt Schnee und schneit noch immer, die Strassen sind spiegelglatt und wir überqueren eine knapp 8 km lange Brücke, darunter eiskaltes Wasser! Nein, wir übernehmen kein Auto mit Sommerreifen, weil gefährlich, nicht so bestellt und für uns bezüglich Sicherheit ein «no go»! OK, wenn uns Sicherheit auch wichtig sei, dann müssen ein anderes Auto nehmen und das wäre dann ein Benziner! Ja genau, wir nehmen den!

 

Jetzt steht unserem Ausflug nichts mehr im Weg. Ich hole mir bei der Tankstelle gegenüber noch einen Coffee "to go". Dort plaudere ich etwas mit dem jungen Herrn an der Kasse. Er hat mich zuerst auf Dänisch angesprochen und als ich englisch antworte fragt er, von wo ich bin. Ich komme aus der Schweiz! Ahhhh – you came from expensive to expensive! Jep! Kopenhagen ist mindestens so ein teures Pflaster wie Zürich! Apropos teuer: Die Brücken-Maut hin und zurück ist rund CHF 150! Die Brücke ist komplett privat via ein Konsortium finanziert und mit der Maut werden die für den Bau aufgenommenen Schulden getilgt.

 

Wir fahren los und auf der dänischen Seite beginnt die Überquerung des Öresund zunächst mit einem Tunnel, der unterhalb der Einflugschneise des Kopenhagener Flughafens bis zur künstlichen Insel Peberholm führt. Von dort geht es dann oberirdisch auf der 7854 Meter lange Brücke bis nach Malmö. Die Brücke, die seit dem Jahr 2000 die beiden Länder verbindet, ist rund 50 Meter hoch und unglaublich imposant. Damit wir das monumentale Bauwerk nicht nur von oben bestaunen können, fahren wir vor Malmö zu einem View Point und sind begeistert. Wir erfrieren auch schier und können kaum das iPhone halten um ein Selfie zu schiessen. Die Überfahrt ist wirklich ein tolles Erlebnis! Zu Fuss oder mit dem Fahrrad kann man die Brücke übrigens nicht überqueren, im Büro hatten wir mal darüber gesprochen.

 

In Malmö angekommen, trinken wir zuerst etwas Warmes in einem kleinen Café und gehen dann dick eingepackt auf Erkundungstour. Es fällt auf, dass Altes oft neben Neuem steht. Einen Kontrast zum hochmodernen Västra Hamnen bietet z.B. die Altstadt, Gamla Staden. Hier stehen viele traditionelle Fachwerkhäuser, die mehrere hundert Jahre alt sind. Alles in allem wär’s ein munteres Stadtbild, wenn das Wetter etwas besser wäre. Es schneit zwischendurch heftig  und der Schnee ist mittlerweile nass. Zu Fuss ist es an vielen Stellen eine Rutschpartie und dämpft etwas unsere Euphorie. Der Lunch in Malmö ist dann aber ein echtes Highlight. Per Zufall geraten wir in ein traditionelles Fischrestaurant und bestellen Schwedischen Hering. Wir bekommen einen Teller mit Kartoffeln, Ei, Käse, Salat und eben Hering – in 4 Variationen. Köstlich!

 

Trotz Schmuddelwetter und bissigem Wind ist der Kurztrip nach Schweden alles in allem der Knaller!

 

A

Kommentar schreiben

Kommentare: 0