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No matter what the weather! Lizard Point

Bis ins 19. Jahrhundert gingen an der Cornish Coast Piraten und auch Schmuggler sozusagen ein und aus. Mich zieht es heute auf die Lizard Halbinsel und dann natürlich auch zum Lizard Point, dem südlichsten Zipfel Englands! Lizard war einer der Schmuggler Hotspots und wer weiss, vielleicht scheint dort heute die Sonne....Süden und so?

 In der Wohnung müssen heute einige Arbeiten erledigt werden, darum fliege ich schon früh aus! Ich habe die Vermietungs-Company aufgeboten. Die Balkontüre lässt sich nicht abschliessen, das ist ja dann doch ein no go, wenn man im Erdgeschoss wohnt und direkt vor dem Balkon die «Strandspaziergangsmeile» ist. 

 

Im Gebäudekomplex Piazza und Barnaloft waren wir ja schon oft in den Ferien. Die aktuelle Wohnung ist aber eine Premiere. Die Ferienwohnungen in St Ives haben generell einen top Standard. Fast alle gehören Privatpersonen, vermietet werden sie jedoch von professionellen Agenturen, meist Familienbetriebe. Auch die aktuelle Wohnung ist bezüglich Lage top. Das erste Mal wohnen wir (also aktuell noch nur ich) im Erdgeschoss. Das Gefühl, dass das Wasser bei Flut fast ins Wohnzimmer reinfliesst ist zuerst etwas beunruhigend und dann aber einfach nur cool!

 

Das Schlafzimmer und die Bäder im oberen Stock sind top. Die Möbel im Erdgeschoss sind zwar noch diejenigen vom Werbefoto, aber leider mittlerweile ziemlich abgeschossen. Ich bin mir der Herausforderungen bezüglich Unterhaltes einer Liegenschaft direkt am Meer absolut bewusst. Der Zustand entspricht aber ehrlich gesagt nicht dem, was ich erwartet habe. Zwei Stühle am Esstisch brechen fast auseinander, wenn man sie nur etwas schräg anschaut. Setzt sich jemand drauf könnte das mit einem Unfall enden. Das Sofa ist von der Sonne extrem verbleicht. Bei meiner Ankunft hatte es überall Sand in der Wohnung verteilt, als hätte schon lange niemand mehr staubgesaugt. Ärmelhochkrempeln und mal überall durchwischen. Für die Handwerkerarbeiten nehme ich aber wie schon geschrieben die Agentur in die Pflicht. Nicht falsch verstehen, es ist keine Bruchbude, es ist einfach kein WOW! ....die Ferien sind natürlich trotzdem schön!

 

Mit Trekkingschuhen, Rucksack, warmem Tee und Regenjacke ausgerüstet, fahre ich mit dem Auto zuerst zum knapp 1 h entfernten Poldhu Beach Cafe. Bei den Einheimischen bestens bekannt als ein Beach Place to be, habe ich hier noch nie offensichtliche Touristen getroffen. Heute früh bin ich sogar der einzige Gast, denn das Wetter ist sehr bescheiden. Es windet brutal und fegt mir fast das Frühstück vom Holztisch! Aber wir wissen es; es gibt kein schlechtes Wetter....

 

Weiter geht’s zum Lizard Point. Innerlich klopfe ich mir auf die Schulter! Zum Glück habe ich nicht den grossen MG genommen. Der Weg zum Parkplatz ist so eng, dass schon bei meinem Auto links und rechts die Sträucher streifen. Hinter mir fährt ein grosser Land Rover, er kommt fast nicht durch. Dem hat es wahrscheinlich die Seiten verkratzt!

 

Beim National Trust Leuchtturm angekommen, laufe ich dem Costal Path entlang. Da das Wetter sehr unsicher ist, habe ich heute eher einen ausgedehnten Spaziergang als eine Wanderung geplant. Wie immer ist der Küstenwanderweg unglaublich spektakulär. Die Felsformationen sind so eindrücklich, ich kann mich daran auch nach dem xten Besuch in Cornwall einfach nicht satt sehen. Krachend schlagen die Wellen des stürmischen Atlantiks gegen die Felsen und der starke Wind lässt meine Regenjacke wie eine Flagge flattern. Ich laufe mehrere Meter über dem Meeresspiegel, unter mir unzählige Höhlen, in denen sich früher die Räuber der Meere versteckt hatten. «Long Ben» war im 18. Jahrhundert anscheinend der bekannteste Pirat. Er hatte unter anderem ein grosses Schiff eines indischen Herrschers überfallen. Die geraubten Klunker sollen noch heute irgendwo auf der Halbinsel versteckt sein. Ich halte auf jeden Fall die Augen offen! Ich bin übrigens gerade am Anfang des Ärmelkanals, nach Frankreich rüber sehe ich allerdings nicht...auch mit weit offenen Augen! Ouch...da ist mir doch glatt ein Sandkorn ins Auge geflogen!

 

Am Schluss laufe ich wieder zum Lizard Point zurück und kehre noch kurz ein. Natürlich im südlichsten Restaurant von UK! Der Himmel schaut mittlerweile aus, als würde es demnächst zu schütten beginne. Die Vogelbeobachter mit ihren Ferngläsern sind auch alle abgezogen, da wird’s auch für mich Zeit zum Aufbrechen.

 

Auf dem Rückweg mache ich einen kurzen Halt in Penzance, kaufe ein paar Lebensmittel und natürlich Apéro Getränke ein. Ich habe dazugelernt! Heute auf der Balkonmauer sitzen UND einen Drink geniessen. Ich bin fix und foxi....vermutlich eine akute Frischluftüberdosis! :-) 

 

A

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