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Ankunft GWR Nightliner auf Gleis 1!

Achtung, heute Termin 08.00 Uhr in Penzance! Da musste ich doch glatt den Wecker stellen! H-P ist gestern um 23.30 Uhr mit dem GWR Nightliner von London Paddington Station losgefahren und wenn er in seiner Kabine, vor lauter Gemütlichkeit, nicht verschlafen hat, steigt er schon bald in Penzance auf Gleis 1 aus!

 

Noch etwas verschlafen und komplett unterkoffiniert, laufe ich um 07.00 Uhr in der Wohnung los, Richtung Auto. Dieses ist ca. 15 Gehminuten entfernt, an wunderschöner erhöhter Lage parkiert. Mit Apple Maps läufts hier manchmal top und manchmal flop. Heute früh bin nicht nur ich verpennt, auch Maps hadert irgendwie. Spuckt dann eine Route aus, die zwar auf den ersten Blick plausibel ausschaut, irgendwann merke ich aber, dass ich gefühlt durch Feld und Wald gelotst werde. Wir kennen es: So schmale Strassen, dass kreuzen mit anderen Fahrzeugen nur an dezidierten Stellen möglich ist. Ich fahre also an x Bauernhöfen vorbei, die Dreckklumpen an meinen Reifen werden immer grösser und ich zirkle 3 x rückwärts um Lieferwagen passieren zu lassen.....und das vor 08.00 Uhr, ich fasse es nicht! Mein Vater hat mir gesagt, dass der Ford Focus ein beliebtes Model für Rally sei. Etwa so fühlt sich die Fahrt an. Beschleunigen - beschleunigen - bremsen - beschleunigen - 8tung Hindernis - auweichen - Ast im Weg....

 

Natürlich slide ich nicht wie eine Rennfahrerin auf den Parkplatz und parkiere ganz gesittet, den Dreckklumpen-Hobel um 10 vor 8 beim Bahnhof. Danach kaufe ich mir einen Coffee to go und warte beim Gleis 1. Penzance ist ein Sackgasse-Bahnhof...keine Ahnung wie das auf bähnlerisch korrekt heisst, aber der Zug fährt rein und die gleiche Strecke auch wieder raus. In rund 5 h Fahrzeit kann man von London Paddington ohne Umsteigen bequem bis zur Endstation. Tagsüber gibt’s mehrere Verbindung mit normalen Wägen und über Nacht einen sogenannten Nightliner in dem die Passagiere auch schlafen können. Der Zug sollte in zwei Minuten ankommen, da höre ich eine Durchsage, dass er 12 Minuten Verspätung hat. Auf diese Strecke ist das ja top pünktlich. Höflich wie die Briten sind, läuft jetzt noch ein Herr von der Bahn rum und teilt allen wartenden Personen einzeln mit, dass der Zug Verspätung habe, aber alles i.O. sei. Ich lieb’s!

 

Im Kriechtempo rattert dann irgendwann die Lok von GWR (Great Western Railways) in den Bahnhof ein. H-P und viele andere Passagiere steigen aus. Wohoooo...ich freue mich sehr! Die Fahrt sei ein Abenteuer für sich gewesen. Es hat alles gut geklappt, die Einzelkabine sei aber wie erwartet so klein, dass man kaum das Gepäck verstauen kann. Die Liegefläche ist zwar nur 60 cm breit aber dafür mit weissem Bettzeug sehr einladend bezogen. Kleines Lavabo und Mini-Kleiderschrank für die Jacke sind ebenfalls vorhanden. Vor der Nachtruhe konnte H-P bei der Schaffnerin noch das Frühstück für den nächsten Morgen bestellen. Danach gings ab in die Kajüte! Am Donnerstag noch gearbeitet und am Freitagmorgen um 08.00 Uhr bereits Cornwall. Das hat schon was, oder? Die Bahnfahrt in der Schlafwagen-Einzelkabine kostet für einen Weg GBP 131 pro Person. Mit zwei Personen gerechnet und für Hin- und Rückfahrt, wären die Kosten höher als die Kosten des Mietwagens  für zwei Wochen. Daher der Zug als Ergänzung zum "Nachreisen" super, ein Auto brauchen wir hier unten aber trotzdem.

 

Wir fahren zurück nach St Ives und geniessen einen late Brunch fast sogar schon Lunch im Porthmeor Beach Cafe um die gemeinsamen Ferien einzuläuten. Ein Gläschen Bubbles gehört da auch dazu! Cheers!

 

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