Raumschiff Enterprise? Überfahrt nach Muskegon!

Lake Express Ferry
Lake Express Ferry

Heute, 12.06.2012 haben wir einen Termin. Punkt 12.30 Uhr legt die Hochgeschwindigkeitsfähre in Milwaukee ab. Wir müssen spätestens 1 h vorher "einchecken". Da gibt es kein zu spät kommen.

 

Da wir aber auch heute unfreiwillig sehr früh unterwegs sind, ziehen wir nach dem Frühstück noch eine Runde durch Milwaukee. Und siehe da wir haben noch einige schöne Flecke gefunden.....aber auch hier überall tote Hose. Keine Menschen auf der Strasse. In einem Walgreens decken wir uns noch mit dem nötigsten :-) eingedeckt. Z.B. Sonnencrème brauchen wir dringend eine neue Flasche.

 

Spätestens eine Stunde bevor das Schiff ablegt, müssen wir am wir bereits erwähnt am Check-in vor Ort sein. Wir passieren einen Sicherheitscheck (u.a. mit Spiegel unters Auto schauen). Auch unsere Pässe müssen wir vorweisen, es dürfen nur Passagiere mitfahren, welche vorher namentlich angemeldet wurden. Der Kontrolleur hatte eine riesen Freude an unseren Schweizer Pässen und hat uns etwa drei mal einen unvergesslichen Tripp gewünscht.

 

Nach gefühlt mehreren Stunden warten, taucht ein Raumschiff auf. Plötzlich bricht Hektik aus und einige Autofahrer stellen bereits den Motor ein. Der Lake Express sieht aus wie nicht von dieser Welt. Die Autofähre hat eine sehr dynamische Form.

Wir fahren 2.5 Stunden quer über den Lake Michigan nach Muskegon (Distanz ca. 140 km (!)). Diese schnelle Variante haben wir gewählt, da die Überfahrt nur ca. die Hälfte der Zeit der normalen Fähre beansprucht. So haben wir auf der anderen Seeseite etwas mehr Zeit um die Gegend anzusehen. Das Ticket kostet aber auch ca. doppelt so viel wie das der „normalen“ Fähre. Da sieht man’s mal wieder......… Zeit ist Geld :-)

 

Nebst der Zeitersparnis hat uns aber auch die Fahrt an sich gereizt. Das Schiff beschleunigt auf 65 km/h. Das tönt jetzt vielleicht im ersten Moment nicht nach enormer Geschwindigkeit. Wir sprechen aber nicht von einer schnittigen Sportyacht, sondern von einem 48 Tonnen schweren Schiff mit Platz für 46 Autos, 12 Motorräder und 248 Passagagiere!

 

Zur Sicherheit haben wir uns im Vorfeld der Reise mit dem FAQ von Lake Express auseinandergesetzt. Man weiss ja nie, was sich da noch alles für Vorbehalte und Regeln auftun. Es geht aber vor allem um die Grösse der für den Transport zugelassenen Fahrzeuge. Da wird dann also folgende Frage abgehandelt: Is my SUV too big fort the car deck?

 

Und ich kann Euch sagen, einer von uns beiden war zwischenzeitlich etwas angespannt. Bei der Reservation unseres Mietautos wurde angegeben *Ford Explorer oder ähnliches*. Unser Auto ist ein ziemliches Stück grösser als das genannte Modell. Zum Glück sind wir im Land in welchem alles ein bisschen grösser ist und somit haben sich keine Probleme aufgetan.

 

Ludington - Übernachten im Museum

Cartier Mansion, Ludington
Cartier Mansion, Ludington

Es gibt sie, diese Momente wo einem vor Staunen schier die Kinnlade runter fällt. So ist es uns ergangen, als unser Navi zu halten befahl und wir vor unserer nächsten Unterkunft standen. 1905 wurde dieses wunderschöne Haus erbaut. Dies ist für amerikanische Verhältnisse alt. Gebaut auf Auftrag von Warren Cartier, einem wiffen Ingenieur aus Ludington. Er, seine Frau und seine drei Söhne haben sehr lange in diesesm Haus gewohnt. In jedem Zimmer wurde eine andere Holzart für den Innenausbau verwendet. Die Region hier war bekannt für die Holzverarbeitung (vor allem Sägereien). Auch die nachfolgenden Besitzer haben das Objekt sehr sorgsam gepflegt. Es ist herrvorragend erhalten und hat wahnsinnig viel Charme.

 

Heute gehört das Haus Gary & Sue Ann Schnitker. Sie sind die perfekten Gastgeber und führen das Bed & Breakfast mit 5 Zimmern. Hier fehlt es uns an nichts, wir fühlen uns wie zuhause. Es sind aktuell nur zwei Zimmer besetzt.

 

Im Flur, direkt vor den Gästezimmern befindet hat es eine Art Buffet. Jeder Gast, kann sich nach belieben bedienen. Nebst Kaffe, Tee, Riegel, CD's, DVD's, Brettspiele u.s.w. hat es sogar eine Mikrowelle um Popcorn zu machen.

 

In unserer Suite hat es diverse Highlights:

- Runde Dusche welche von allen Seiten Wasser spritzt. Könnte fast als Wellnessbehandlung durchgehen.

- Privater Wohnraum mit Kamin

- Privater Balkon....da haben wir uns am Abend einen lokalen Weisswein gegönnt, die letzten Sonnenstrahlen genossen und das Geschehen im Quartiert beobachetet

 

Vor Begeisterung fast kein Halten mehr, gibt es dann aber beim Frühstück. Sue Ann serviert uns Schinken-Ei-Soufflé mit "Fotzelschnitten" (keine Ahnung mehr wie die hier heissen), frische Annanas und Erdbeeren, OJ, Tee und Kaffe. Sensationell!!!

 

Einziger Makel: In jedem Zimmer steht ein Glas mit ca. 2 Liter Wasser und einem lebenden Fisch drin. Ich habe mir echt überlegt wie die Geschichte von Nemo seinen Lauf genommen hat....