Cleveland, die Stadt ist auf Hochganz poliert

Marriott Downtown at Key Center, Cleveland
Marriott Downtown at Key Center, Cleveland

Wir fahren nach Cleveland Downtown und finden dank unserem Navi das Hotel sofort. Eigentlich sind wir zwei Stunden vor dem Check-in Termin. Probieren geht aber bekanntlich über studieren und wir haben Glück. Unser Zimmer ist bereits bezugsbereit. Wir wohnen im 21. (von 25) Stock. Einmal mehr seeeeeeeeeeeehr hoch, die Aussicht ist aber eindrücklich.Das Hotel hat uns extra ein Zimmer mit schöner Aussicht zugeteilt. Schliesslich bleiben wir auch drei Nächte hier. Bereits vor dem Hotel und In der Hotelhalle ist der Bär los. Der Valet Parking Guy verrät uns, dass an diesem Wochenende ein Tanzwettkampf stattfindet und darum das Hotel sehr gut belegt ist. Das Gebäude ist riesig. Wir schätzen das Hotel hat rund 300 Zimmer.

 

Mit der ersten Zeitung änderte sich der Name von Cleaveland in Cleveland - für die Titelseite der "Cleveland Gazette" war das "a" zu viel, also liess man es weg (hatte in der Breite keinen Platz). Ob das Moses Cleaveland dem Erbauer der einstigen Sieldung (1796) wohl recht ist?

 

Eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Stadt spielte John D. Rockefeller (Multimilliardär), der in in Cleveland die "Standard Oil Company" gründete. Daraus wurde im 20. Jahrhundert die "Exxon Company", der grösste Konzern der Welt. Übrigens: Bei uns ist Exxon als Esso bekannt.

 

1950 war Cleveland die 7. grösste US-Metropole mit 900'000 Einwohnern. Der rücksichtslose Umgang mit der Umwelt, schlug sich in einem negativen "Kohlepott"-Image nieder. Überall am Cuyahogariver rauchten die Schornsteine und der Fluss war eine einzige Drecksbrühe. Es wurde soviel verbrauchtes Öl in den Fluss geleitet, dass dieser 1969 sogar einmal in Flammen stand! Diese Umstände und der Strukturwandel führten zur Abwanderung eines Drittels der Einwohner.

 

Wir staunen nicht schlecht als wir durch Downton fahren. Wurde dieses Stadt mit der Zahnbürste auf Hochglanz poliert? Gut, die Sonne scheint und begünstigt das Erscheinungsbild. Dennoch sieht es hier aus wie vor einem wichtigen Staatsempfang (ist ja auch klar, wir sind hier!). Zudem wurde sehr viel Geld in Infrastruktur investiert wie z.B. in riesige Sportstadien. Die Menschen sind sehr freundlich. Sie können es jedoch jeweils fast nicht fassen, dass wir in unseren Ferien Cleveland besuchen. Sie fragen nochmals explizit nach. Wir antworten, dass es uns hier sehr gut gefällt. Meisst kommt dann die Aussage: Es sieht aus, als geht es mit unserer Stadt aufwärts!

 

Unweit ausserhalb befinden sich die Aurora Farm Outlets. Die Marken sind die Gleichen wie in allen andern, die Aufmachung ist aber eine komplett andere! Wie das Wort Farm schon sagt, sind alle Shops als kleines Dorf gebaut. Die wunderschöne Kulisse mit dem riesigen Ententeich als Zentrum, machen das Einkaufen zu einem einmaligen und entspannten Erlebnis. Wir verbringen einige Stunden hier und sind sehr zufrieden mit der Ausbeute!

 

Lustiges Erlebnis heute beim Nachtessen:

Wir suchen ein schönes Lokal und erspähen ein kleines Sushi-Restaurant. Es ist nicht direkt im Trubel der Hauptausgangsmeile und hat nur ca. 8 Tische. Im frischen weiss und grün eingerichtet, hat es ein sehr trendiges Erscheinungsbild. Wir werden von einer jungen Frau bedient. Die HP sehr freundlich enttäuschen muss, da sie keinen Alkohol und somit auch kein Bier verkaufen. Es gibt Wasser und Tee! Als sie die Enttäuschung von HP bemerkt, hat sie folgende Lösung parat: Neben an gibt es ein Lebensmittelgeschäft. HP könne sich dort ein Bier kaufen und es nachher hier trinken. Gesagt getan, nach der Miso-Suppe geht HP einkaufen. Als er mit dem Bier zurück ins Lokal kommt, sehen etwa vier Männer wehmütig, ja fast eifersüchtig auf sein Bier. Ich bin mir sicher, dieses Bier könnte hier für sehr viel Geld verkauft werden. Unsere Kellnerin überrascht uns dann, als sie noch ein paar Brocken deutsch spricht. Sie habe mal einige Zeit in Deutschland studiert. Sie verliere die Sprache aber leider, da sie sie nich ensetzen könne. Wir plaudern noch kurz in einem Mix aus denglisch.

This city rocks!

Wir sind im Moment nicht mit guten W-Lan verbindungen gesegnet, darum hinkt die Aufschaltung der Berichte etwas nach.

 

Wir besuchen "The Rock and Roll Hall of Fame and Museum". Hier wird seit 1995 die Geschichte des Rocks ('n Roll) gezeigt. Schon das Gebäude ist eindrücklich! Eine riesige Glaspyramide mit angebautem runden Gebäude ragen in die Höhe. Stolze 84 Mio. USD wurden in das Werk des nahmhaften Architekten Leoh Ming Pei investiert. Die Lage könnte nicht besser sein, direkt am Ufer des Eriesees.

 

Sehr interessante Exponate wie z.B. Originalanzüge, Requisiten und Verträge von Elvis, Stevie Wonder, The Beatles, Genesis und wie sie alle heissen, sind ausgestellt. Im ganzen Gebäude schallt einem Musik entgegen und manchmal haben wir Mühe, aus dem Durcheinander die relevanten Töne rauszuhören. Leider ist in der Ausstellung absolutes Kameraverbot. Im öffentlichen Bereich konnte ich aber einige schöne Bilder machen. Der Besuch hat sich auf jedenfall gelohnt.

 

Schon lange wollte ich in einen der für die USA bekannten Walk-in Nail Studios. HP konnte ich überzeugen das Programm mitzumachen. Dank Google-Suche haben wir eine entsprechende Adresse gefunden. Eine Terminvereinbarung ist hier für Maniküre/Pediküre nicht nötig. Man schreibt sich auf der Liste beim Eingang ein und wird bedient wenn man an der Reihe ist. Wir müssen ca. 30 Minuten warten. Dies ist kein Problem, da der Fussballmatch (Euro 2012) Spanien vs. Frankreich läuft. Als wir an der Reihe sind, werden wir extra so platziert, dass wir direkt auf den Fernseher schauen können. Die Massagestühle kneten unseren Rücken, die Hände/Füsse werden auf Vordermann gebracht und gleichzeitig sind wir bezüglich Fussball auf dem Laufenden. So ist doch auf für Männer ein Beauty Termin nur halb so schlimm (auch wenn das Geklöne gross war)! :-)

 

Die Mitarbeiter-/innen enpuppen sich auch als Fussballfans. Sie stammen aus Vietnam und sind in diesem Match für Spanien. Das trifft sich gut, denn wir sind auch für Spanien. Vietnam sei eine Fussballnation und sie seien alle riesen Fans (nur eine der Damen wiedersprach Fussball sei langweilig). Als dann Spanien ein Penalty zugesprochen wird, haben die begeisterten Fussballfans keine Ahnung was Penalty ist (wohlgemerkt es ist das englische Wort).......Hände/Füsse sind tip top und das ist die Hauptsache.