Tucson

320 Sonnentage im Jahr....genau richtig sind wir hier. Es weht immer ein Wind. Dieser fühlt sich an, als ob jemand den Haarföhn eingestellt hat. Auf Stufe heiss versteht sich. Aber wir meckern nicht und geniessen auch diese Temperaturen...obwohl 39 Grad Celsius zum reisen ist schon sehr heiss ist (in Texas hatten wir vor zwei Jahren über 40 Grad).

 

Wir sind wieder näher an der Grenze zu Mexiko. Das merkt man nebst den vielen Menschen mit südamerikanischen Wurzeln und spanischer Sprache auch daran, dass der Baustil der Gebäude anders ist als noch in Phoenix. Die verschnörkelten Fassaden, die zweisprachigen Schilder und der mexikanische Radiosender, vermitteln uns Sommerferien-Feeling.

 

In Tucson Downtown ist tote Hose. Die meisten Strassen sind nur beschränkt befahrbar, vollgestellt mit Bautafeln warten sie auf die Arbeiter. Heute ist aber Sonntag und die Arbeit ruht. Hier wird einiges investiert!

 

Investiert wird auch im Shopping Center Tucson Mall. Wir haben noch einen kurzfristigen Besorgungsauftrag von zuhause reinbekommen und fahren zur Mall. Mit Glück ergattern wir einen gedeckten Parkplatz. Hier heizt sich das Auto innert weniger Minuten brutal auf. Da wir mittlerweile einiges eingekauft haben (z.B. Kosmetika und Steaksaucen), lassen wir das Auto mit den Koffern drin nicht mehr in der prallen Sonne stehen. Wir sind noch zu früh dran um im Hotel einzuchecken.

 

Schon seit wir in den Staaten angekommen sind, merken wir: Der Mother's Day ist hier ein riesen Ding! Kommerziell wird dieser Event fast gespusht wie Weihnachten. Nicht, dass ich damit sagen will, dass die Mütter dieser Welt weiniger wichtig sind.....aber für uns ist dieser Wirbel um diesen Tag schon aussergewöhnlich. Vor lauter Werbung und Muttertags-Specials war ich so verwirrt, dass ich meiner Mutter bereits am letzten Sonntag die besten Wünsche zum Muttertag geschickt habe.....ich wollte einfach vor meinem Bruder sein......

 

Aber zurück zur Mall und dem Muttertag in den USA. Das das Einkaufszentrum voll ist, verwundert uns nicht. Hier ist es schön kühl, es gibt einen riesigen Indoor Kinderspielplatz und rund 40 Läden. 

 

Schnell merken wir wer an diesem Tag das sagen hat....genau: Die Mütter. Mehr oder weniger begeistert schleppen Väter und teilweise die Söhne die Einkaufstaschen hinter ihren Frauen her. Es ist ein Bild für Götter und wir amüsieren uns. Schnell machen wir uns zum Spass, nach den am meisten leidenden Männer Ausschau zu halten. Wir werden fündig im Sears. Der Sohn ist knapp 2 Meter gross und stützt sich müde auf einen Kleiderständer. Stützen ist eigentlich nicht das richtige Wort. Er liegt praktisch drauf. Sein Vater schaut grimmig drein, ihm fallen fast die Augen zu. Nur die Mutter der Familie ist voller Elan und weibelt gut gelaunt durch das Kleidergeschäft. Keine Ahnung wie lange die schon auf Shopping Tour sind....aber auch das wird ein Ende haben!  

 

Wir essen im Shoppingcenter superfeine Taccos zum Zmittag und fahren ins Hotel. Nach einer Siesta im Hotelzimmer gehen wir noch ein wenig in die Stadt und fahren dann zu Whoole Foods. Sushi fürs Abendessen und Joghurt mit Früchten für das Morgenessen kaufen wir ein. Schade, dass es diese trendige Bio-Ladenkette nicht in der Schweiz gibt. Ich bin sicher, das wäre ein Erfolg.....vermutlich der Einkauf aber auch unbezahlbar.

 

Wir stossen beim Nachtessen auf unsere Mütter an und essen zum Dessert kleine Cheesecakes, welche mit Herzdeko und Mom-Schriftzug verziert sind....tja, liebe Mütter, wir hätten gerne geteilt.....da ihr nicht da wart, mussten wir den Kuchen leider selber essen. :-)

We made a good Deal!

Rabattmarken einlösen und Bonuspunkte sammeln, steht bei den Amerikanern hoch im Kurs. Von diesem Drang, ein gutes Geschäft, eben einen "good deal" zu machen, haben wir uns gerne anstecken lassen. Mittlerweile sind auch wir stolze Besitzer von diversen Kundenkarten und Mitglied von einigen "Hotelketten irgendwann wenn überhaupt mal gratis übernachten" Clubs.

 

Eines Tages anfangs März 2013 hatte ich wieder ein Werbemail von der Hotelkette Starwood erhalten. Und siehe da, jetzt kommen wir auch mal in den Genuss von einem passenden "special offer"! Normalerweise könnten wir jeweils für super Preise Hotelzimmer auf Bora Bora oder sonst wo buchen......

 

Aber zurück zum Angebot: Für umgerechnet CHF 40 pro Person/Nacht im neu eröffneten aloft Hotel in Tucson übernachten........das ist ein wahrliches Schnäppchen!!!!

Boots, Flugzeuge und Militärschrott bei 40 Grad

Es ist heiss heute: 40 Grad im Schatten!

In Phoenix hatte ich vor rund 5 Jahren in Scottsdale/Phoenix meine ersten Cowboyboots gekauft. Mittlerweile sind einige coole Stiefel dazugekommen. Die bequemsten sind jedoch immer noch diese in den USA handgemachten Boots. Im Internet habe ich gesehen, dass es das Geschäft J. Gilbert Footware in Scottsdale noch gibt. Wir sind also dahin gefahren und wurden sehr freundlich im Geschäft empfangen. Arianne die Verkäuferin hat lustigerweise Schweizer Vorfahren und so kamen wir sehr schnell ins plaudern. Deutsch spricht sie praktisch nicht, da sie zwar in der Schule 4 Jahre deutsch gelernt hat, jedoch die Praxis zu kurz kam. Das kommt mir sehr bekannt vor bezüglich einer Sprache, die ich noch um einiges länger in der Schule gelernt habe....

 

Sie hat meine Stiefel leider nicht an Lager, klärt aber ab ob sie in einer der drei anderen Filialen verfügbar sind. Meine Farbpräferenz: 1. Schwarz, 2. Hellbraun, 3. Dunkelbraun. Wir fahren also ohne Boots wieder weg :-( .

 

Innerhalb einer Stunde meldet sich Arianne telefonisch und per Mail bei mir und wir gehen nochmals bei ihr vorbei. Kein Problem, denn wir sind noch immer in Scottsdale. Sie hat 3 Bilder von den verfügbaren Modellen erhalten und wir schauen sie gemeinsam an. Klar sind diese Boots eine Investition, aber hier wird auch der Kundenservice gross geschrieben und die Qualität stimmt......meine Stiefel sind auch nach 5 Jahren noch einwandfrei. Mir wird angeboten, dass das Geschäft die Stiefel in unser nächstes Hotel schickt und sicherstellt, dass ich diese auch erhalte. Als wir erfahren, dass die Stiefel in der Filiale in Tucson sind, vereinbaren wir aber, dass wir sie selber abholen. Heute habe ich dann meine Schätzchen in Empfang genommen. Der Chef der Boutiquen ist auch da und sagt mir, dass er schon von mir gehört hat. Eine Frau aus Europa kommt noch vielen Jahren nochmals vorbei und kauft ein zweites paar Boots.....das ist sensationell!

 

Auch HP hat sich heute ein Paar Stiefel gekauft. Er hat sie bei Boot Barn erstanden. Sie sind braun und haben den sogenannten Used-Look. Echt cool und das Leder ist so weich wie Butter. Auch in diesem Geschäft, ist der Service sehr gut und aufmerksam. Das schlimme an diesem Thema ist.....Cowboyboots sind eine Sucht; Hat man sie, ist man verloren!

 

Hatte ich schon erwähnt? : Es ist brutal heiss heute!

 

Wir fahren zum Pima Air & Space Museum an die Stadtgrenze von Phoenix. Hier stehen über 300 Flugzeuge und Raumschiffe (Enterprise ist nicht dabei). Es ist das weltweit das grösste Museum dieses Themas. Das verwundert uns nicht, denn hier spielt Platz keine Rolle, den hat man einfach! Wir sehen Flugzeuge aus über 100 Jahren Luftfahrtgeschichte in mehreren Hangars (schön gekühlt) und auf dem freien Feld (verdammt heiss). Es wird eine Tram-Tour durchs Gelände angeboten. Nichts für uns, wir sind knallhart und laufen gut mit Sonnenschutz eingeschmiert auch bei 40 Grad die Strecke zu Fuss. Das Wasser, welches wir laufend trinken, läuft uns in Schweissbächen den Rücken runter. Irgend wann sind wir uns einig, dass war’s jetzt....Flasche leer, wir ziehen von dannen!

 

Es hat sehr schöne Objekte zu sehen. Die Pionierarbeit der Amerikaner in der Fliegerei ist beeindruckend.

 

Auf dem Rückweg entdecken wir einen Schrottplatz bzw. ein Areal von mehreren Quadratkilometern. Wir sehen beim vorbeifahren geschätzte tausende Flugzeuge. Es handelt sich um eingezäuntes Gelände des Militärs. Die Flieger sind reihenweise nach Modellen sortiert aufgestellt und warten auf was auch immer.....Recycling? Wir halten kurz an und fotografieren, das unglaubliche Bild.

 

Auf dem Rückweg braucht unser Auto wieder einmal einen Schluck Benzin. Und da langsam die Farbe unseres Ford’s nicht mehr erkennbar ist, entscheiden wir uns für eine USD 8 Premium Autowäsche. Bei viel Dreck kann zuerst von Hand das Auto „voreingeschäumt“ werden. Das ist mein Part.... Danach fahren wir in die Selbstbedienungsanlage Anlage und starten den Waschvorgang mit der Bezahlung per Kreditkarte. Sehr coole Sache und komplett anders wie in der Schweiz. Hier bleibt man mit dem Auto stehen und die Bürsten, Schaum, Wachs etc. bewegen sich um das Auto rum. Erst zum Schluss fahren wir einige Meter vorwärts durch den Föhn, welcher heute wirklich nicht nötige gewesen wäre....habe ich schon erwähnt, dass es heute sehr heiss ist?