Redruth und Truro

Redruth und Truro sind nicht die Namen unserer Nachbarn. Das sind zwei Städte in Cornwall, welche wir bis jetzt noch nicht besucht haben. Dank der Lage unweit vom Meer, was den Transport erleichterte, sowie dem Kupfervorkommen, boomte Redruth anfangs 19. Jahrhundert. Auch eine revolutionäre Erfindung stammt aus Redruth. Da diese Stadt heute Sonntag verschlafener ist als wir, fahren wir weiter nach Truro. Hier ist flanieren bei schönstem Wetter angesagt und wir essen die ersten Fish & Chips in diesem Jahr - delicious!

 Zwei drittel der weltweiten Kupferproduktion stammte 1850 aus den Minen von Redruth. Das ist erstaunlich, da die Kupfervorkommen hier noch brachlagen, als sie sonst auf der Welt bereits abgebaut wurden. Als es mit dem Bergbau hier so richtig losging, mussten alle Männer und Jungen ab Alter 8 Jahre in der Mine arbeiten. Die Frauen und Mädchen arbeiteten auf dem Feld. In dieser Zeit wuchs die Bevölkerungsanzahl explosiv an. Leider blieben die Arbeiter auch während der florierenden Zeit arm. Reich wurden vor allem die Minenbesitzer. Dies hatte zur Folge, dass viele Bergarbeiter in andere Bergbaugebiete nach Amerika, Australien, Asien oder Südafrika auswanderten.

 

Redruths berühmtester Einwohner war William Murdoch, ein Erfinder, der im 18. Jahrhundert wegen des Bergbaus nach Cornwall kam. Seine Erfindungen sind zahlreich, aber vielleicht am wichtigsten ist, dass er der Erste war, der Gasbeleuchtung im Haus benutzte. Diese Art der Beleuchtung veränderte grundlegend, wie Grossbritannien Güter produzierte und gab dem Land einen Vorsprung in der industriellen Revolution. Das Haus von Murdoch war das erste Gebäude der Welt, das auf diese Weise beleuchtet wurde und das Murdoch-Viertel der Stadt wurde nach ihm benannt.

 

Heute ist Sonntag und um 11.00 Uhr ist absolut tote Hose in diesem Städtchen. Nicht mal die Cafés haben offen. Uns fallen nebst einigen Schandflecken der Architektur auch einige sehr schöne Häuser im viktorianischen Stil auf. Diese wurden aufwändig restauriert. Nach einem Spaziergang quer durch den schlafenden Stadtkern fahren wir weiter.

 

 

Truro ist der Verwaltungssitz der englischen Grafschaft Cornwall sowie die südlichste Stadt des Vereinigten Königreiches, die den Titel "City" trägt. Von den Flüssen zu den malerischen Strassen, den Bürgerhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, der prächtigen viktorianischen Kathedrale, über die schönen Geschäfte, ist diese Stadt eine Augenweide.

 

Truro leitet seinen Namen vom cornischen Tri-veru ab, was drei Flüsse bedeutet und entwickelte sich als Hafen zwischen dem Truro River und den Flüssen Kenwyn und Allen. Heute ist die Stadt das Zentrum für den Tourismus, für Wirtschaft und Verwaltung der Grafschaft Cornwall.

Wir haben schönstes Wetter und die Stadt ist voller flanierender Menschen. Die Strassencafés sind voll, vermutlich sind auch die Bewohner von Redruth hier. Auch die Läden sind offen. Nachdem wir durch die Strassen spaziert sind und hie und da auch etwas eingekauft haben, sind wir hungrig. Uns sticht ein Fish & Chips Take-away ins Auge. Hier ist viel Betrieb, das ist ein gutes Zeichen. Mit einer dampfenden Box in der Hand setzen wir uns auf die Piazza und geniessen unsere ersten Fish & Chips dieses Jahr. Natürlich stilecht mit Vinegar und Salz!

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