In fast allen Reiseführern wird das Minack Theater als eines der Highlights in Cornwall angepriesen. Perfekt wäre natürlich der Besuch anlässlich einer Theateraufführung, aber auch in Wanderschuhen, Sportklamotten und ohne Schauspieleinlagen ist dieser Ort atemberaubend!
Heute werden pro Jahr in den Sommermonaten rund 16 Stücke im Minack Theater aufgeführt. Sogar aus den USA reisen regelmässig Ensembles an, um hier zu spielen. Traditionsgemäss wird sehr oft Shakespeare gespielt, aber auch zeitgenössische Stücke finden im Programm Platz. Die Akustik ist trotz Meeresrauschen gewaltig, das merken wir als eine Gruppe Asiaten lautstark ein spontanes Fotoshooting direkt neben der Bühne veranstaltet. Wir sitzen weit oben in den Rängen und würden jedes Wort verstehen, wenn wir denn die Sprache verstehen würden.
Hier spielt das Wetter keine Rolle, es wird gespielt bei Sonnenschein und Katzenhagel. Die Briten sind diesbezüglich hart gesotten und sitzen auch mit der Thermoskanne voller Tee und der Wolldecke zu Shakespeares "Der Sturm" in die Ränge. Da regnet es dann halt auch mal auf die mitgebrachten Sandwiches!
Rowena Cade hatte sich in den 1920er für 100 Pfund ein Stück Land gekauft. Darauf hatte sie sich selber ein kleines Häuschen gebaut. Sie und ihr Gärtner, Billy Rawlings, haben mit endlosen Granitfelsen und Erde, die unteren Terrassen des Theaters gebaut, so wie sie heute sind. In mühevoller Arbeit wurden eine Bühne und Sitzplätze angelegt, wozu sie Steine sowohl von höherem Gelände, als auch von einem nahen Strand heranschafften. Rowena Cade arbeitete ihr ganzes Leben bis ins höchste Alter am Ausbau des Theaters.
Rowena Cade verstarb am 26. März 1983 im Alter von 89 Jahren. Sie hinterliess umfangreiche Pläne für einen weiteren Ausbau, die teilweise bis heute noch nicht verwirklicht sind.
Obwohl der Besuch des Theaters in sich selbst schon fast eine Wanderung ist (die Besichtigung ist nur für Besucher geeignet, welche gut zu Fuss sind), machen wir uns direkt von da aus auf den Weg. Auch hier sind die blühenden Pflanzen (Hatschi) und der Blick über die Klippen aufs offene Meer der Wahnsinn.
Mittagsrast machen wir auf dem höchsten Punkt und sehen mehrere Containerschiffe Richtung englische Küste fahren. Ein Coast Guard Helikopter hat Kontrollflüge über die Schiffe gemacht. Die wollten vermutlich genauer wissen, wer da angedampft kommt! Füsse hochlagern und ein Mittagsschläfchen nach dem Picknick....Ferien sind einfach herrlich.
Irgend wann sind wir weitergewandert und zum Schluss beim Auto wieder angekommen.
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