Die Fleet Week (deutsch Flotten Woche) findet meist einmal jährlich in allen grossen Häfen der US Streitkräfte statt. San Diego ist eine der bekanntesten aber auch New York, Los Angeles und San Francisco sollen sehr eindrücklich sein. Nebst einer Parade zu Wasser und in der Luft gibt es weitere Events rund um Hafenbecken. Wir stehen Punkt 12 mittags am Pier bereit um ja nichts von der Parade zu verpassen.
Die Fleet Week wird abgehalten, um für die U.S.-Navy, das Marine Corps und die Coast Guard zu werben. Gleichzeitig wird von der Bevölkerung den eigenen Streitkräften den Respekt gezollt, den sie für ihren Einsatz verdienen. Der Beginn der Fleet Week wird mit einer Parade der Schiffe eingeläutet.
Die erste Fleet Week wurde 1935 als Teil der California Pacific International Exposition organisiert. Sie fand zu der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg statt. Der damalige Präsident Roosevelt wollte ein Zeichen setzen und reagierte mit der Vergrösserung der Marine, wie Deutschland und Japan, auf den globalen Konflikt. Während der ersten Fleet Week, die in San Diego stattfand, nahmen bereits Kriegsschiffe und Flugzeuge teil.
Einer der beeindruckendsten Momente ist, als die USS America durch die Bucht fährt. Der Flugzeugträger mit rund 1600 Mann/Frau Besatzung kehrt von einer halbjährigen Mission nachhause. Die Besatzung steht in Ausgangsuniform aufgereiht an Deck. Um uns herum stehen Frauen mit ihren Kindern, welche ihren Ehemännern zurufen und Plakate mit Botschaften hoch halten. Ich habe Gänsehaut, ein unvergessliches Erlebnis. H-P hält das Ereignis mit seinem Ultrazooooooom Objektiv fest.
Es herrscht viel Betrieb in der Bucht. Die privaten Boote müssen immer wieder an den Rand verwiesen werden. Es finden auch Kontrollen durch die Coast Guard und Border Patrol statt. Mitten im Getümmel kurvt noch die MS Heiligenschein :-) rum. Absolut fehl am Platz aber überzeugt, schreien sie ihre fromme Botschaft in die Menge. Auf der anderen Seite des Schiffs steht "Jesus rettet", das ist vermutlich die nächste Arche Noah. Als eines der Highspeedboote mal kurz auf die Tube drückt, schaukeln sie ganz schön. Fast kommt Jesus zum Einsatz! Ich muss mich richtig zusammennehmen um nicht laut loszulachen. Ist aber alles nochmals gutgegangen.
Für die Fischer ist heute "business as usual". Unbeeindruckt vom grossen Traritrara reparieren sie Fallen und Netze und quatschen miteinander. Beim Vorbeilaufen frage ich einen der Fischer, was sie mit diesen Drahtfallen fangen. Er lacht und sagt: Touristen! Er erklärt dann noch, dass dies Lobster-Fallen sind. Mit kleinen Häppchen werden die Hummer auf dem Meeresgrund in die Fallen gelockt. Die Tiere werden lebendig gefangen und ihre Scheren zusammengebunden, damit sie die anderen Tiere nicht verletzten. Etwas weiter vorne auf dem Pier werden frisch gefangene Lobster verkauft. Ein Verkäufer sagt, wir können einen kaufen auch wenn wir ihn nicht essen wollen. Es sei auch ein schönes Haustier. Wir müssen nur die Badewanne mit Salzwasser füllen und ab und zu etwas zu essen reinwerfen. Sehr gute Idee. Da esse ich dieses Viech lieber mit Pasta, aber schon fix fertig zubereitet!
Sonntag ist Ruhetag! Happy Birthday, Lieblingsbruder! Von Herzen alles Gute aus SD!
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