England is calling - es geht los!

Aufbruchsstimmung mit leicht angezogener Handbremse ist mein Gefühl, als um 03:50 Uhr der Wecker klingelt. Es ist brutal früh, dass der Wecker um diese Zeit bereits funktioniert, unglaublich! Happy Birthday, H-P! Los aufstehen! Der führe Vogel fängt den Flieger! Es geht los! Endlich!

 

 Pünktlich wie ein Uhrwerk holt uns mein Vater, unser bewährter Shuttle-Fahrer, ab. Ich dachte schon, dass der ordentliche Spruch über die Anzahl und Grösse meiner Gepäckstücke ausbleibt. Aber siehe da, heute heisst’s: Es hätte also noch mehr ins Auto gepasst. Gut zu wissen, wir fliegen ja schon bald wieder und dann mit Surfausrüstung! Danke schön Papi für‘s frühe Aufstehen!

 

ZRH um 07:00 Uhr: BA0709 hat Startfreigabe! Dank starkem Rückenwind, sind wir 35 Minuten vor der geplanten Ankunft bereits in London. Da kein Standplatz frei ist (Parkplatzsitutation wie in der Stadt Zürich), warten wir im Flieger. Ryan von Campervantastic schickt ein WhatsApp, er sei bereits da. Es gibt anfänglich einige Verwirrungen um den Treffpunkt. Der Flughafen London Heathrow ist ja auch riesig. Dank der modernen Technik aka WhatsApp Live Location klappt es aber.

 

In voller Pracht und in wunderschönem Silbergrau-Weiss-Mix steht unser Campervan bereit. Ryan fährt mit uns zu einem nahegelegenen Parkplatz ausserhalb des Flughafenareals um uns mit dem VW T6 California Ocean vertraut zu machen. Die Instruktion und die nützlichen Tipps aus den Erfahrungen seiner Reisen sind spitze. Er erzählt uns auch, dass die Firma Campervantastic total 19 VW California als Mietfahrzeuge im Einsatz hat. Sie kaufen immer die neusten Modelle, diese sind 18 Monate bei ihnen als Mietfahrzeuge im Einsatz und danach verkaufen sie die Vans weiter.

 

Dem Gefühl nach haben wir haben alles rund um Sitze drehen, Nachtvorhänge montieren, Dach hochfahren, Herd und Kühlschrank bedienen, Sonnenstoren rauskurbeln, Trink- und Schmutzwasser Handling etc. begriffen. Ob das auch effektiv so ist, wird sich auf der Reise zeigen. Wir können Ryan auch telefonisch kontaktieren, wenn wir Probleme haben sollten. Sehr nett, danke schön!

 

Wir cruisen mit unserer fahrenden 2-Zimmerwohnung nach Porthmouth. Eine Hafenstadt und seit dem 15. Jahrhundert der wichtigste Stützpunkt der britischen Marine, der Royal Navy. Noch heute ist die Navy auch der grösste Arbeitgeber der Stadt. Wegen der militärischen Bedeutung wurde hier im 2. Weltkrieg vielfach bombardiert und weite Teile der Infrastruktur zerstört. Rund um den Hafen wurde die ursprünglichen Gebäude im historischen Stil wieder aufgebaut. Wir sehen heute bei sonnigen 20 Grad Celsius einen imposanten Mix aus alter und neuer Architektur. Der eindrücklichste Bau ist der 170 Meter hohe Spinnaker Tower, ein Aussichtsturm mit drei Plattformen in 100, 105 und 115 m Höhe. Ganz offensichtlich hat die Airline Emirates hier mitfinanziert.

 

Wer die Stadt besucht, sollte die «HMS Victory» nicht verpassen. Vereinfacht gesagt hatten die Engländer im 19. Jahrhundert Stress mit den Franzosen. Napoleon der grössenwahnsinnige Stinkstiefel wollte die Insel besetzen und dachte, gemeinsam mit den Spaniern müsste es ihm wohl gelingen. Aber er hatte die Rechnung ohne den englischen Admiral Nelson gemacht. Vor Trafalgar (dem Kap in Spanien, nicht dem bekannten Platz in London) versenkte und eroberte dieser kurzerhand die halbe spanisch-französische Flotte. Danach hatten die Engländer Ruhe vor den Franzosen und Napoleon versuchte sein Glück in Russland. Leider starb Nelson bei dieser Schlacht. Sein Schiff ist immer noch intakt aber mittlerweile trockengelegt und kann besichtigt werden. 

 

Wir fahren nach Brighton in die Marina. Dort wohnen wir im «The Harbour Hut» für drei Nächte. Bilder sagen hier mehr als Worte. Dieses kleine und sehr feine Apartment mitten in den Bootsstellplätzen ist der Wahnsinn. Als Tagesabschluss trinken wir ein feines englisches Ale! Cheers H-P, auf Dich! 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0