Auf dem Weg von Cardiff nach St Ives wollen wir den legendären Ort Cheddar besuchen. Dort soll er nämlich herkommen, der weltberühmte Käse aus England. Perfekt für Mittagessen und um unseren Käsevorrat aufzustocken, haben wir uns gedacht. Nicht so richtig berücksichtigt haben wir, dass es an unserem Reisetag Ostersamstag und blendend schönes Wetter ist.
In Cheddar und im weiter hinten gelegenen Cheddar Cove sieht es aus, wie bei einer Völkerwanderung. Vor jedem Parkplatz, Restaurant und Laden hat es eine Warteschlange. Uns ist sehr schnell klar, hier ist heute nichts zu wollen, leider. Wir fahren aus dem Dorfzentrum raus uns kaufen beim Metzger zwei Sausage-Rolls (sozusagen Wurstweggen) zum Mitnehmen. Die wahren so wahnsinnig fein oder wir so wahnsinnig hungrig oder beides! Per Zufall entdecken wir um die Ecke noch ein Deli und können sogar noch einige Stück Käse kaufen.
Tricia schickt uns eine WhatsApp Meldung, dass in St Ives der Bär los und das Wetter so prächtig ist, als wären Sommerferien. Tricia kennen wir bisher nur digital über Instagram. Ich bin mit ihr seit ca. 2 Jahren auf Socialmedia vernetzt, wir haben uns regelmässig geschrieben. Mit St Ives (hier hat sie ein Cottage) und San Diego (hier hat sie viele Jahre gelebt) haben wir nämlich zwei gleiche Leidenschaften. Bisher hatte es nie geklappt, dass wir gleichzeitig in St Ives oder San Diego waren. Morgen treffen wir uns aber zum Apéro, wir sind gespannt!
Wir sind erstaunt, wie schnell wir auf der Autobahn vorwärtskommen. Es hat nur sehr wenig Verkehr. Ist das nicht etwas seltsam für Ostern? Wir sind etwas misstrauisch, freuen uns aber darüber. Als wir in St Ives eintreffen schnappen wir schier über.....hier sind alle! Oh my god! Das Dorf platzt aus allen Nähten. Die Ausflugsboote fahren im Akkord und die Glacestände kommen kaum nach mit Nachschub beschaffen. Auf einen Parkplatz warten wir 45 Minuten und haben dabei noch Glück. Wir sehen überall ausgelassene Menschen in Badehosen, Shorts und Flip Flops! Nach der Kältewelle auf unserer Reise scheint das hier alles irgendwie unwirklich….aber sensationell!
Seit unserem ersten Besuch im 2015 sind wir verzaubert von der kitschigen Schönheit der Grafschaft Cornwall. Auch die Freundlichkeit der Menschen und das feine Essen begeistern uns bei jeder Reise von Neuem. Ganz besonders hat es uns aber St Ives angetan. Das Städtchen liegt auf der Penzance-Halbinsel und ist eines der beliebtesten Urlaubsziele Grossbritanniens und natürlich auf an Ostern sehr beliebt. Das Thermometer zeigt 23 Grad!
St Ives hat sage und schreibe 5 eigene Badestrände, welche alle zu Fuss erreichbar sind und alle ihre Spezialität haben:
Town Beach ist super zum Fischen, Porthmeor ist der perfekte Spott zum Surfen, Porthgwidden mögen die Kinder am Liebsten, Porthminster hat extra viel Platz um am Strand zu spazieren, Carbis Bay kennen nur Insider. Wenn die Sonne richtig schön scheint, färbt sich das Wasser türkisblau und der Strand sieht aus wie in der Karibik.
Zweimal pro Tag gibt es Ebbe und Flut zu bestaunen. Der höchste und tiefste Wasserstand liegen aktuell spektakuläre 5.5 Meter auseinander. Das hat zur Folge, dass die Ebbe die Schiffe im Hafen jedes Mal regelrecht trockenlegt.
Kilometerlange Wege entlang der Küste laden zum wandern ein, die Pubs mit unzähligen Biersorten sind perfekt zum Verweilen und wer noch nie ein Cornish Pasty gegessen hat, der hat etwas verpasst.
Die erste Woche wohnen wir im Boathouse Loft, das direkt am Hafen liegt. Die umliegen Restaurants veranstalten über Ostern natürlich mächtig Rambazamba. Wir sind mitten drin und bekommen auch mit, dass im Fish & Chips Restaurant schräg unter uns aktuell 550 kg Kartoffeln pro Tag angeliefert werden. Die Geräuschkulisse ist bis in die Nacht hinein sehr hoch. Stört uns aber nicht, wir wissen nach den Feiertagen wird es wieder ruhiger.
Sonnencreme einschmieren und Tenü Sommerferien montieren! Wir sind gerade wunschlos glücklich!
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