Es ist Woooooochenende!

North Park, ein Stadtteil von San Diego, entwickelt sich gerade zu einem der kulturellen und künstlerischen Hotspots. Diese Entwicklung und das San Diego County Credit Union Festival of Arts locken auch uns an. Es ist Samstag, die Hauptstrasse und alle Zufahrtsstrassen im Quartier werden kurzerhand gesperrt. Soweit das Auge reicht sind Markt- und Essstände aufgereiht. Als wir ankommen, ist das Fest bereits im vollen Gange. Wir lassen uns mit dem Strom der gut gelaunten Menschen treiben. Alle paar Meter umfangen uns neue Essensgerüche. Es ist laut, wir können uns teilweise fast nicht unterhalten. Praktisch an jedem Stand läuft andere Musik und 3 Bühnen mit Livemusik beschallen das Gelände.  In einer Querstrasse hat es 8 Muralists, die Graffitis auf Mauern und Leinwände sprayen. Wir bleiben etwas länger stehen und schauen zu. Die Präzision, in der sie mit der Spraydose arbeiten, ist sehr eindrücklich.

North Park ist sehr urban. Die farbenfrohen mit Liebe für's Detail gestalteten Läden und Restaurants begeistern mich. Hier können sich die Interior Designer so richtig austoben, sehr cool! Zu schrill oder passt nicht, gibt's nicht. Das gilt übrigens auch für die Outfits von einigen Festbesuchern. Irgendwann haben wir genug Ramba Zamba. Wir brauchen eine Pause. Die Ciderbrewery BIVOUAC lädt zum Verweilen ein. Wir sitzen sozusagen vor dem Lokal am offenen Fenster an der Bar, welche im Innern des Lokals weitergeht. Auf Empfehlung der gutgelaunten Barkeeperin bestellen wir den Sampler und können so je drei Sorten Cider auswählen. Die Probierportionen werden auf einem Tablet und mit der Liste, auf der wir unsere Auswahl bei der Bestellung markiert haben, serviert. So können wir immer gleich sehen, was wir trinken. Die Ciders sind sehr erfrischend und auch sehr unterschiedlich. Feine Noten von Mango, Habanero Chillis, Zitrone und Birnen veranlassen wahre Geschmacksexplosionen. Ach, sind Ferien schön!

Am Sonntag ist Muttertag (Happy Mothers Day, Mum :-) ). Dieser Tag ist hier, wie so viele Feiertage, sehr kommerziell und wird ganz gross aufgezogen. Jedes Restaurant hat Specials im Angebot und die San Diegans sind heute mit der Grossfamilie unterwegs. Brunchen bis in den Nachmittag hinein ist am Muttertag sicher eine der Hauptbeschäftigungen in den USA. Viele Familien sind sehr schön angezogen, man könnte schon fast sagen, richtig aufgebrezelt. Die Mütter sind ganz einfach zu erkennen, denn sie tragen riesige Blumensträusse mit sich rum. Da heute die Restaurants und alle anderen Anziehungspunkte total überfüllt sind, laufen wir zu Fuss von unserer Wohnung zur San Diego Bay. Es ist sehr eindrücklich, was sich in einem Jahr in unserem Quartier wieder alles getan hat. Zwei riesige Hochhäuser sind fertiggestellt. Im letzten Jahr waren davon knapp die Grundmauern zu sehen. Einige Restaurants sind nicht mehr da und neue wurden eröffnet. Als unserer Mägen knurren, entscheiden wir uns spontan mit der Fähre nach Coronado zu Fahren und dort etwas zu essen. Auch dieses Jahr verfallen wir fast in Schnappatmung, als wir in der Marina die unglaublichen Yachten sehen. Die schwimmenden Paläste glänzen in der Sonne und sind so sauber, dass es einen fast blendet. Der Zugang ist hermetisch abgeriegelt. 

Die Fahrt mit der Fähre kostet USD 5 und dauert nur 5 Minuten. Die kurze Überfahrt ist richtig erfrischend. Der kühle Wind kommt uns gelegen. Klimatisch sind wir nach dem teilweise sehr kalten Wetter in England noch nicht so ganz angepasst. Wie geniessen 24 Grad bei strahlendem Sonnenschein! In Coronado kaufen wir uns eine Pizza zum Teilen und zum Mitnehmen. Wir setzen uns auf eine Parkbank mit direktem Blick auf die Bay und die Skyline von San Diego! Der erste Biss der Pizza ist grandios!

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