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Night out in Milan!

Schon fast vorbei ist unser Kurztrip – also unbedingt nochmals rein ins Getümmel und in vollen Zügen geniessen! Nachdem wir die letzten drei Tage die Sehenswürdigkeiten unserer Wahl besucht haben, stehen heute Shoppen und Schlemmen auf dem Programm! 

Italien wird sich, wie auch andere europäische Länder, nochmals ein Jahr gedulden müssen, bis der Bekleidungsmarkt bezüglich Umsätze wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau ist. Insbesondere das Wegbleiben der aus aller Welt anreisenden und gutbetuchten Touristen schmerzt die Luxusboutiquen in Mailand. Beim genauen Hinschauen hat es an bester Lage auch diverse leerstehende Verkaufslokale. Ich habe in einem Bericht von PWC Italia gelesen, dass ein weiteres Problem die durch die Pandemie beschleunigte Transformation vom physischen Verkaufspunkt zum Onlinehandel ist. Viele der Luxusmarken haben sich in den letzten Jahren bewusst gegen den Ausbau dieses Verkaufskanals entschieden. Irgendwie auch verständlich, denn wer möchte schon Kleidungsstücke, die mehrere tausend Euros kosten, per Post quer durch den Äther schicken. Ein weiterer Trend, der wie es im Bericht steht, ist die immer jünger werdende Kundschaft, die auch beim Kauf von Luxusgütern auf Themen wie Nachhaltigkeit achtet. Auch hier gibt es grossen Aufholbedarf. 

 

Obwohl ich Mode liebe und auch ab und zu für ein hochwertiges Teil etwas mehr ausgebe, runzelt sich mir bei den Auslagen in den Schaufenstern die Stirn. Ja klar, ich habe auch nicht das Budget um hier zu shoppen aber wie um Himmelswillen kommt es zustande, dass die günstigste Variante von mit «künstlichen Schmucksteinen verzierte Birkenstock-Style-Treter» EUR 1'000 kosten? Das ist nur eines von ganz vielen Beispielen. Auf den Strassen laufen erstaunlich viele Leute mit Einkaufstaschen der ganz teureren Geschäfte rum. Der Euro rollt!

 

Was mich hingegen sehr begeistert, ist der künstlerische Aspekt der Modeszene. Vor allem die Art und Weise wie die Mode in den Schaufenstern präsentiert wird, finde ich sensationell. Da zieht Window-Shopping fast mit einem Besuch im Kunstumseum gleich. Wäre interessant zu wissen, wie hoch die Budgets für diese Kreationen sind!

 

Zu Fuss kurven wir auch heute fast den ganzen Tag quer durch die City und kaufen noch einige, vor allem kulinarische, Souvenirs. Wer gutes Essen und einen feinen Tropfen mag, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Nach einer Siesta zieht’s uns dann ins Nachtleben von Milano.

 

Nach kurzer Recherche haben wir für heute Abend im La Tartina einen Tisch reserviert. Das Lokal liegt im historischen Brera-Viertel, einem von Künstlern beliebtes Quartier, welches heute vor allem für sein Nachtleben bekannt ist. Das Brera ist eine grossangelegte Fussgängerzone mit Lokalen in allen Preisklassen und einem unglaublich vielfältigen Angebot. Vom einfachen Snack bis zum Gourmetmenü gibt’s hier alles. Sehr beliebt sind die auf Cocktails und Häppchen spezialisierten Bars. Die Mailänder lieben nämlich ausgedehnte Aperitifs, da fällt dann ab und zu schon mal das Nachtessen aus. 

 

Heute Abend ist es 10 Grad und das Quartier ist voll von gut gelaunten Menschen. Toll, sich so durch die Gassen treiben zu lassen.  Zum Glück haben wir einen Tisch reserviert, vor diversen Lokalen bekommen wir mit, dass Gäste ohne Reservierung weggeschickt werden. Auch die Aussenplätze sind komplett belegt – es ist ja schliesslich auch Samstagabend!

 

Im La Tartina angekommen ist der Entscheid schnell gefällt: Cocktails & Gourmet Tartinas! Mega cool, es gibt eine Combo, da wird jeder Cocktail mit drei unterschiedlichen Stückchen serviert. Die Crew in der Bar ist sensationell. Angefangen beim Bartender, der jeden Drink perfekt und höchst konzentriert mixt. Die Kellner:innen sind ausgesprochen freundlich und geben Empfehlungen sowie Erklärungen zu Drinks und Food ab, da könnte sich manches Lokal in Zürich eine Scheibe abschneiden. Die Stunden ziehen ins Land und ich habe sicherheitshalber schon lange aufgehört die konsumierten Cocktails und Tartinas zu zählen. Das leicht schwummrige Gefühl beim Drehen meines Kopfs weist auf den einen oder anderen Tartina Mule hin. Irgendwie kommt mir der Rückweg zum Apartment auch viel länger vor als der Hinweg! 

 

Psssst, bitte nicht laut sprechen, mein Kopf hämmert ein bisschen! Schnell vor dem Schlafengehen noch vorsorglich ein Alka Seltzer runterkippen. Hach, so schöne Bubbles steigen im Glas auf!

 

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