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Schlammschlacht im Dartmoor!

Die Wetterprognose für den heutigen Tag ist super bäääääähhhhh! Aber was soll’s! In der Wohnung bleiben ist keine Option, wir fahren in rund 2 h entfernten Dartmoor National Park. Der beginnt genau an der Grenze zwischen den Grafschaften Cornwall und Devon. Zuhause würden wir sagen, wir sind auf einem ausserkantonalen Abenteuer, z.B. im Aargau! :-)

Im Süden Englands gibt’s wohl kaum einen mystischeren und geheimnisvolleren Ort als der Dartmoor National Park. Auch heute ist die Gegend von tiefem Nebel durchzogen, passt eigentlich perfekt und macht den Trip so richtig authentisch! Aber: Es schifft in Strömen und zwar ohne Pause und es ist kalt! ...und nass und grusig! Aber mimimimi nützt auch nichts und wir haben ja auch die passende Ausrüstung dabei.

 

Heute morgen hatten H-P und ich vor der Abfahrt eine hitzige Diskussion, als ich 4 Äpfel aus dem Kühlschrank in meinen Rucksack geschmuggelt habe. „Isst Du heute 4 Äpfel?“ Ich: „Äh ja – kannst dann auch einen haben!“ „Es ist verboten die wilden Ponys mit Äpfeln zu füttern, gell!“ „Äch was! An apple a day keeps the doctor away! Das gilt sicher auch für Pferde!“ „Wenn der Ranger Dich erwischt, dann bekommst Du eine Busse oder muss in den Knast!“ „We cross the bridge when we get there....hilft da eigentlich die Rechtsschutzversicherung was? Die Äpfel bleiben in meinem Rucksack, basta!“

 

Als wir vor rund 8 Jahren mal im Dartmoor waren, hat nämlich ein Pony seinen Kopf in mein offenes Autofenster gestreckt und damals ist mir dann blöderweise ein Apfel aus der Hand und direkt ins Maul des Ponys gefallen. Richtig lustig war aber zuzuschauen, wie die Wildpferde fast in ein Cabriolet von anderen Besuchern eingestiegen sind, um an Futter zu kommen. Wir konnten uns kaum erholen vor Lachen!

 

Das wilde Moorland erstreckt sich über eine Fläche von 954 Quadratkilometer und hat neben viel unberührter Natur auch viele prähistorische Sehenswürdigkeiten zu bieten. Im Visitor’s Center gibt’s Informationen zu den Hinterlassenschaften der Stein- und Bronzezeit. H-P kann mit seinem Wissen punkten, ich konzentriere mich eher auf die interaktive Ausstellung und drücke alle Knöpfe, die irgendetwas auslösen. Ach ja, den Souvenir Shop finde ich auch super! Dort kauft H-P für mich und sich eine Kappe, ja es ist wirklich Saukalt und der Wind pfeift übel in und um die Ohren!

 

Wir laufen zur Postbridge, die wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert stammt und ein wunderschönes Fotomotiv abgibt. Üblicherweise stehen die Besucher hier Schlange, um sich auf der historischen Brücke fotografieren zu lassen. Heute ist das nicht der Fall, ausser uns ist niemand hier. Es sei… Bindfäden, wir ziehen aber natürlich auch die Fotosession dem Wetter trotzend durch! Ich habe gelesen, dass pro Jahr rund 4 Mio. Menschen das Dartmoor besuchen. Das wären dann pro Tag so um die 10'000. Also die anderen 9’998 sind heute nicht da!

 

Weiter geht’s mit dem Auto an Schafen und coolen Steinformationen, sogenannten Cheesewrings (schaut aus, als wären Käselaibe aufeinandergestapelt) vorbei. Die Legende sagt, dass diese Cheesewrings aus einem Wettbewerb zwischen Menschen und Riesen entstanden sind. Die Landschaft ist wunderschön, soweit wir sie aus dem Auto, mit den mittlerweile angelaufenen Scheiben, überhaupt noch sehen. Haben wir Nebel im Auto? Zwischendurch laufen wir mal wieder quer durch den Pflotsch. Weit und breit keine Ponys, aber noch mehr Schafe und dann nochmals Schafe! Schafe dürfen keine Äpfel fressen, oder? A propos Essen! Kehren wir heute auch irgendwo ein?

 

Nach einem Teller voller köstlicher «Loaded Devon Potatoes» in einem kleinen Farm Café, fahren wir die 2 h wieder zurück nach St Ives. Food was delicious! Die Äpfel sind noch in meinem Rucksack, aber ich komme wieder – keine Frage! 

 

 

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