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Rückenwind!

Unser Adria meldet sich heute früh mit einem dringenden Bedürfnis: Der Grauwassertank ist randvoll und muss dringend „Pippi“. Zum Glück ist das Zielen mit diesem Modell kinderleicht. Das Abflussrohr ist aussen sichtbar und wir treffen punktgenau in den Schacht. Wir lassen gleich das restliche Frischwasser ab und gönnen uns dafür eine frische Ladung kristallklares dänisches Quellwasser. Und wenn wir schon mal dabei sind: Toilettenkassette? Check. Einmal alles leer, bitte! Und jetzt auf nach Ribe!

 

Erster Halt: Ribe

Die älteste Stadt Dänemarks empfängt uns mit charmanten Kopfsteinpflasterstrassen, schiefen Fachwerkhäusern und einem Hauch von Ewigkeit in der Luft. Ribe wurde bereits im 8. Jahrhundert gegründet. Zu einer Zeit, als man in anderen Teilen Europas noch an Drachen glaubte. Der Dom zu Ribe, Ribe Domkirke, ist der älteste des Landes und eines der beeindruckendsten Bauwerke im Land der Wikinger. Angeblich hat sogar ein dänischer König hier residiert. Vermutlich nicht im Van, aber wer weiss?

 

Wir schlendern rund 1.5 Stunden durch das geschichtsträchtige Städtchen, geniessen die Sonne und saugen all die Geschichten auf, die von den Fassaden zu tropfen scheinen. Es ist ein Ort, an dem man sich fast wie in einer anderen Zeit fühlt, nur dass die Cafés heute besseren Kaffee servieren.

 

Zweiter Halt: Esbjerg

Die Stadt wirkt auf den ersten Blick etwas rau, aber nicht unsympathisch; eher wie jemand mit wettergegerbtem Gesicht, der gute Geschichten erzählen kann. Und tatsächlich: Esbjerg ist Dänemarks Energiehauptstadt. Hier laufen nicht nur Öl- und Gasgeschäfte der Nordsee zusammen, sondern auch die Zukunft der Windkraft. Esbjerg ist Heimathafen für den weltweit grössten Umschlagplatz von Offshore-Windkraftanlagen. Ein Ort voller Tatendrang, Innovation!

Unsere Bäuche knurren! Zum Glück kennt H-P die magische Adresse: Kongensgade 34. Inmitten der Fussgängerzone finden wir eine riesige Halle voller Street Food – urban, cool, multikulturell. Die Tacos lachen uns förmlich an. Wir können nicht anders und geben nach. Ganz ehrlich: Diese Dinger gehören in die Top 3 unserer Europa-Hitliste. Garamba!

 

Nach dem Lunch ziehen dunkle Wolken auf. Grau. Wind. Fast Sturm. Wir setzen alles daran, die 4 weissen Männer noch im Trockenen zu erreichen. Die Skulptur "Men by the Sea", das Wahrzeichen von Esbjerg, wurde 1995 zum 100-jährigen Bestehen der Gemeinde errichtet. Die vier 9 Meter hohen Gestalten blicken in Richtung Meer: Still, monumental, fast ausserirdisch. Kein Wunder, dass sie bei guter Sicht bis zu 10 Kilometer weit zu erkennen sind. Für uns definitiv ein Must-See.

 

Tagesabschluss in den Dünen von Børsmose

Es ist, als würden wir in ein anderes Universum abtauchen. Im Børsmose gibt es keine  parzellierten Stellplätze, keine Parzellennachbarn mit Windschutz und Fahne. Hier darf jeder stehen, stehen wo er möchte. Freiheit pur. Wir richten Outdoor Tisch und Stühle zur Sonne aus, öffnen ein Kaltgetränk und geniessen die golden hour.

 

Später kraxeln wir noch auf die riesigen Dünen, lassen den Blick über das weite Nordseepanorama schweifen und fühlen uns ein bisschen wie Aussteiger. Fun Fact: Ja, hier darf man auch mit dem Auto über den Strand fahren. Aber… wir lassen das mal. 

 

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