
Wir kriegen uns kaum noch ein! Skagen war schon so ein Highlight...und jetzt kommt Aarhus und legt locker noch einen obendrauf. Um das volle City-Feeling auszukosten, hat H-P einen Masterplan geschmiedet. Der beinhaltet unter anderem: Sehr frühes Aufstehen. Mein Wecker klingelt um 06:00 Uhr, freiwillig!
Unser Ziel: Ein ganz besonderer Stellplatz in der Marina Marselisborg Lystbådehavn. Dort kann man in der Sommersaison auf dem Platz übernachten, wo im Winter normalerweise die Yachten parkiert sind. Ziemlich clever und ziemlich beliebt. Denn reservieren kann man nicht, hier gilt das gute alte Prinzip: Wer zuerst kommt, kriegt den schönsten Platz. Unser Frühaufsteher-Commitment zahlt sich aus: Wir ergattern einen Spot in der ersten Reihe - zwischen uns und dem Wasser nur ein kleiner Picknick-Hügel. Perfekt für den Sundowner, den wir später noch geniessen werden.
Zuerst heisst es: Digital einchecken, Strom aktivieren und los geht’s! Keine halbe Stunde nach Ankunft schlendern wir schon durch den Hafen auf der Suche nach einem hyggeligen Lunch-Spot. Wir landen im Restaurant NorR, wo nordische Klassiker modern interpretiert werden. Die Karte liest sich wie ein Gedicht, wir entscheiden uns für ein Seafood-Smørrebrød Deluxe. Geschmacklich: Pure Euphorie.
Gestärkt schwingen wir uns auf zwei Lime-Bikes und rollen Richtung Innenstadt. Die Velowege in Aarhus sind top, der Fahrtwind eine willkommene Erfrischung, denn heute zeigt sich der dänische Sommer von seiner besten Seite. Aarhus ist nicht nur Dänemarks zweitgrösste Stadt, sondern laut Studien auch die zweitglücklichste Stadt der Welt. Kein Witz! Sie nennt sich selbst die „Stadt des Lächelns“ und wir stellen schnell fest: Das ist nicht bloss Marketing, das spürt man wirklich.
Erster Kulturstopp: Den Gamle By, ein lebendiges Freilichtmuseum, das dänische Geschichte von 1864 bis heute erzählt. Man könnte sagen: Das Ballenberg Dänemarks, aber mit deutlich mehr Coolness-Faktor. Wir schlendern durch originalgetreu aufgebaute Gassen, schnuppern an historischen Kräuterläden, springen beiseite, als eine Pferdekutsche über das Kopfsteinpflaster brettert und landen schliesslich in den 70ern zwischen Röhrenjeans, Kassettentelefonen und Plattenspielern. Eine echte Zeitreise – sehr charmant gemacht!
Zurück zu unseren Bikes - sie warten brav auf uns - cruisen wir kreuz und quer durch die Stadt. Wir passieren eine friedliche Pro-Palästina-Demo, einen riesigen Flohmarkt, kleine Quartierstrassen mit farbigen Fassaden und durchqueren neue Trendviertel mit beeindruckender Architektur. Aarhus hat einfach diesen perfekten Mix aus Alt und Neu.
Unser kulturelles Finale: Das ARoS Aarhus Kunstmuseum, eines der bedeutendsten Museen Nordeuropas. Über 600'000 Besucher strömen jährlich hierher. Allein schon das Gebäude ist ein Kunstwerk für sich: Ein gigantischer Kubus mit dem ikonischen Your rainbow panorama von Olafur Eliasson auf dem Dach. Ein begehbarer Regenbogen-Ring mit 360-Grad-Aussicht über die Stadt. Wir spazieren einmal rundherum, trinken ein kühles Wasser auf der Dachterrasse und geniessen die gigantische Aussicht. Danach werfen wir noch einen Blick in die Ausstellung, auf neun Etagen gibt’s viel zu entdecken. Zugegeben: Wir überspringen ein paar Stockwerke elegant. Die Sonne ruft einfach zu laut.
Ein letztes Mal rollen wir mit den Lime-Bikes durch Aarhus, vorbei am futuristischen Kulturhaus Dokk1 mit Stadtbibliothek, über das Industriegebiet und entlang des Hafens zurück zur Marina. Dort knallen wir den Prosecco-Korken, setzen uns auf unseren kleinen Hügel mit Aussicht – und stossen auf diesen fantastischen Tag an. Skål, Aarhus!
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