Milwaukee

Wir haben in rund zwei Stunden Fahrzeit den Bundesstaat gewechselt und sind nun im Staat Wisconsin. Wir bleiben zwei Nächte in Milwaukee. Der zungenbrecherische Name ist indianisch und es gibt mehrere Auslegungen, was er genau bedeutet. Eine Variante ist: das gute Land.....die gefällt mir! 

Milwaukee Brewers

Bereits von zuhause aus haben wir uns Tickets für das Baseball Spiel Milwaukee Brewers vs San Diego Padres gekauft. Das Internet machts möglich, wir konnten die Tickets sogar direkt ausdrucken. Dazu gibts seit der Ticketbestellung auch gratis täglich zwei SPAM-Mails von den Brewers. Danke schön!

 

Es ist 30 Grad und im Gegensatz zu Houston im letzten Jahr ist das Stadion offen und nicht klimatisiert. OK, in Houston war es über 40 Grad heiss. Vom Parkplatz aus laufen wir ca. 1.5 km zum Stadion. In ca. 20 Minuten beginnt das Spiel, wir sind also etwas knapp dran. Das ist weiter nicht schlimm, da Baseballspiele meist mehrere Stunden dauern. Auf dem Parkplatz sind Zelte aufgestellt und es wir grilliert. Die Party findet also nicht nur im Stadion statt!

 

Wir haben uns im Shop mit Brewers Fanartikeln ausgestattet und sind nun bereit. Tief im Innern habe ich aber einen Kampf auszufechten. Der Gegner des Heimteams ist San Diego...San Diego liegt in Kalifornien und für diesen Bundesstaat schlägt mein Herz.

 

Im Stadion sitzen 43'021 Zuschauer. Die Stimmung ist sensationell! Wir haben Glück, unsere Plätze sind im Schatten. Das Spiel ist anfangs in den Händen der Gäste. Wir sitzen mitten in den Saisonkarten-Inhabern und somit bei den Hardcore-Fans. Schon die Kleinsten und damit meine ich 2-4 jährige Kinder wissen, genau wann sie klatschen und singen müssen. Ab dem dritten Inning wird es etwas zäh, man könnte schon fast sagen etwas langweilig. Mit einem unglaublichen Homerun im sechsten Inning sind die Brewers zurück im Spiel und gewinnen am Schluss die Partie. Jeder Homerun der Brewers wird übrigens mit einem Feuerwerk gefeiert. Dumm nur, dass es hell ist und ausser Rauch fast nichts zu sehen ist. Das Team hat verdient gewonnen und es wird gesungen und gesprungen. Erst beim Verlassen des Stadions wird einem die hier anwesende Menschenmenge so richtig bewusst. Ganz zivilisiert und ohne drängeln bewegt sich die blau-gelb-weisse Schlange zum Parkplatz.

Auf gehts zum Hotel Iron Horse!

The Iron Horse

The Iron Horse Hotel, Milwaukee
The Iron Horse Hotel, Milwaukee

Unser Hotel heisst "The Iron Horse Hotel". Mit dem stählernen Pferd ist die Harley Davidson gemeint. Direkt neben dem Hotel bedindet sich das Harley Davidson Museum. Denn aus dieser Stadt kommen sie her, die sensationellen fahrbaren Untersätze. Auch wenn wir keine Biker sind, unser Herz schlägt hier trotzdem höher. Diese Pferde sind einfach kult und auch bei uns in Europa sehr beliebt. Mieten könnte man sie hier....könnte wenn man einen Motorradführerschein hätte.......wir gehen ins Museum!

 

Morgenstund hat Gold im Mund oder we are dealing with the jetlag

Es ist 05.00 Uhr und wir sind hellwach. Wie meistens in den Ferien beginnen wir den Tag mit einem Besuch im Gym. So sind wir 06.30 Uhr bereits ordentlich am trainieren. Plötzlich platzt ein junger Mann in den Fitnessraum und spult sein Programm ab. Wir haben seine Trainingsmethode kurzerhand "best of five" genannt. 5 Min. wie wild aufs Laufband.....5 Min. die schwersten Gewichte haben (schlechte Haltung wohlgemerkt).....5 Min. ruckartige Sit-ups (wenn der in 10 Jahren noch laufen kann, wundert’s mich). Wir lassen uns davon nicht beeindrucken und führen unser Cardiotraining weiter.

 

Nach dem Training sind wir hungrig und suchen eine Möglichkeit um zu frühstücken. Milwaukee schläft noch und fast alle Shops und Restaurants sind geschlossen. Es hat Parkplätze ohne Ende....da ist doch was faul! Wir haben aber Glück und finden einen schönen Coffeeshop und essen einen Breakfast Bagel und schlürfen einen OJ.

 

Auch einige Stunden später ist in Milwaukee nicht viel los. Kein Wunder viele Einwohner der Stadt sind chicagoorientiert und fahren sogar zum shoppen dort hin. Das Thema Bier ist allgegenwärtig. Milwaukee hat eine grosse Brauerei-Tradition. Hauptsächlich dank der eingewanderten Europäern.

 

Das Milwaukee Art Museum haben wir hauptsächlich wegen der beeindruckenden Architektur aufgesucht. Es wurde vom spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava gebaut (er hat übrigens auch den Bahnhof Stadelhofen entworfen). Seit 2001 thront dieses Gebäude direkt am Ufer des Lake Michigan und ist ein absoluter Eyecatcher. Die Form erinnert je nach Perspektive an ein Schiff oder einen Vogel.

 

Im Whole Foods Market kaufen wir feine Leckerbissen fürs Nachtessen ein. Wir machen heute sozusagen Inroom-Dining.

Harley Davidson

Die Pilgerstätte liegt nur wenige hundert Meter von unserem Hotel entfernt. In einer Hinterhofgarage in Milwaukee Wisconsin entstand die berühmteste Motorradmarke der Welt. Harley Davidson wurde durch die Gebrüder Davidson und William Harley gegründet. 1903 stellten die Jungs das erste Harley Motorrad fertig. Der zunehmende Erfolg führte 1909 zur Gründung der " Harley Davidson Motor Company Incorporated ". Das Modell Typ 61 war das erste Harley Motorrad mit dem bis heute typischen 45° V2 Motor.
Bereits 1920 mauserte sich Harley zum amerikanischen Marktführer und später sogar zum grössten Motorradhersteller der Welt.

 

Harley überstand die Wirtschaftskrise und sorgte zugleich im Motorrad Rüstungsprogramm der Amerikanischen Armee für die nötigen lukrativen Deals. In den sechziger Jahren kaufte sich Harley zu 50 % in das italienische Motorradwerk Aermacchi ein, welches 1978 an Cagiva weiterverkauft wurde. Da dieser Kaufdeal sehr hohen Kapitaleinsatz forderte, suchte man sich verbündete und Partner um dies finanzieren zu können. Daraus entstand ein Mischkonzern Namens " American Machine and Foundra Company AMF". Viele Fehlentscheidungen sorgten aber sowohl bei Kunden als auch bei der Führung für Ärger. So kam es das sich Harley mit schlappen 80 Millionen US Dollar zurück in den Familienbesitz kaufte.

 

Heute wird ein Lebensgefühl und nicht mehr eine Maschine verkauft. Wir sehen uns die vielen ausgestellten Motorräder an und staunen. Es gibt für uns Laien fast zu viele Exponate. Nach gut 1 1/2 h sind wir mit der Ausstellung und der Kraft am Ende :-)