On the road again.....Austin to San Antonio!

Alles eingepackt und ins Auto geladen (irgendwie wird der Koffer immer schwerer), sind wir ready für die nächste Etappe! Heute fahren wir von Austin nach San Antonio. Wie schon bei der letzten Etappe, hat unser Streckenplaner HP eine Überlandroute zusammengestellt. Wir wollen ja schliesslich was sehen von Texas!

 

Einen Zwischenhalt legen wir auf dem Weingut Becker ein. Das Weingut Becker ist das bekannteste in Texas und bei den Texanern ein beliebtes Ausflugsziel am Wochenende. Es ist Samstag....also Wochenende.....der Parkplatz ist zum Bersten voll. Wir schlängeln uns gekonnt mit unserem filigranen Ford in ein Parkfeld. Es ist ca. 11 Uhr und wir staunen beim Betreten des Winetasting Raumes nicht schlecht. Da wird schon eifrig Wein probiert und gefachsimpelt. Wie bisher überall auf unserer Reise werden wir sehr freundlich empfangen und bekommen eine Einführung wie das hier mit dem Weinprobieren läuft. Bereits mit dem sensationellen Käse haben uns die Texaner überrascht. Das geht hier weiter. Die probierten Weine schmecken echt gut. Vom Tempranillo haben wir uns eine Flasche gekauft.....es gibt sicher eine Gelegenheit diese Flasche zu trinken :-) .

Wir wollen gerade das Weingut verlassen, da fährt ein Strech-Hummer vor. Uns fällt beinahe die Kinnlade runter. Wir haben ja in Los Angeles schon so einiges gesehen, dies ist aber schon ein imposantes Spektakel (der ist nämlich noch viel filigraner als unser Ford). Eine Horde gestylter Ladies (wohlgemerkt alle mit Hut und Kleid) steigt aus und stürmt das Weingut....ein cooler Anblick!

 

Eine weitere Pause legen wir in Fredericksburg ein. In dieser Stadt haben sich vor allem deutsche Einwanderer Mitte des 19. Jahrhunderts niedergelassen. Die Auswanderungen wurden damals sehr gut organisiert. So wurden jeweils noch bevor oder unmittelbar als die neuen Bewohner eintrafen ein Spital, mindestens eine Kirche und Einkaufsmöglichkeiten errichtet. Noch heute ist vieles in deutscher Sprache angeschrieben. Dies aber eher aus historischen Gründen. Wir haben nirgends gesprochenes Deutsch gehört.

 

Über Medina und diverse kleine Ortschaften (sorry ich kann mich nicht an die Namen errinern), sind wir nach San Antonio gefahren.

 

San Antonio - Welcome to the Outdoor Las Vegas!

Hotel Contessa, San Antonio
Hotel Contessa, San Antonio

Stolze 1.3 Mio. Einwohner leben in der 7-grössten Stadt der USA. Rund 20 Mio. Touristen (2011 zwei davon aus Embrach) besuchen jährlich San Antonio. Am Wochenende herrscht hier beinahe Ausnahmezustand! In unserem Hotel finden gleichzeitig 7 Hochzeiten und 5 Gruppenanlässe statt. Und als "normaler" Gast merkt man fast nichts davon und wird nicht gestört. Eine unglaublich schöne Kulisse (der Natur wurde natürlich....unnatürlich nachgeholfen) treffen wir hier an. Der Riverwalk (teilweise natürlicher Flusslauf, teilweise angelegter Kanal) schlängelt sich durch die Häuser bzw. Hotel- und Restaurantschluchten. Wobei hier das Wort Schluchten keinen negativen Touch hat. Die Anlagen sind wunderschön und man merkt jetzt schon das mexikanische Flair (wir sind ja jetzt in Südtexas). Wir legen heute eine beträchtliche Strecke zu Fuss zurück (man bedenke bei 35 Grad über dem Gefrierpunkt :-)  ). Mit einem Riverwalk-Taxi fahren wir dann noch ca. 1 1/2 auf dem Kanal. Zum Glück gibt es Sonnenschirme welche die Passagiere bei Bedarf aufspannen können und ihr könnt mir glauben.....es gibt Bedarf!

 

Nach der Boots-Tour gehts zu Fuss zum historischen Denkmal "The Alamo". Es gehört zur Pflicht eines jeden Texaners (darum sind wir hier) diese Gedenkstätte zu besuchen. Dieser Ort spielt eine wichtige Rolle in der texanischen Revolution. Die Geschichte ist etwas kompliziert und kann hier nachgelesen werden. In einem Satz freie Interpretation durch mich: 32 unerschrockene Kämpfer (Texaner mit Unterstützung von Deutschen, Irrländern ;-), Engländern und Schotten) haben 1836 gegen eine riesige Armee (Mexikaner) um San Antonio gekämpft und sind gefallen.

 

Nach soviel Historic-Stuff haben wir uns ein Glace und eine Siesta im Hotelzimmer gegönnt. Es gibt noch eine schwierige Entscheidung zu treffen: Wo gehen wir Nachtessen (das Angebot überfordert uns fast)?

2 Greenhorns beim Texas BBQ

Rund 30 Minuten von San Antonio entfernt befinden sich in San Marco zwei verschiedene Outlet-"Dörfer" nebeneinander. In den rund 200 Shops (vermutlich eher mehr) kann alles was einem beliebt eingekauft werden. Teilweise mussten wir mit dem Auto von einem Ende zum anderen Ende fahren. Zu Fuss wäre die Distanz bei 40 Grad kaum zu bewältigen gewesen. Die gute Nachricht für die Daheimgebliebenen: Wir konnten alle Wünsche erfüllen bzw. wir haben alle gewünschten Artikel gefunden und eingekauft. Besonders der Shop der Marke Under Armour hat es uns angetan. Wir hatten von dieser Marke noch nie gehört. Dank eines Besorgungsauftrages hat es uns jedoch hineingetrieben und da es in der Schweiz anscheinend bereits geschneit hat, haben wir funktionale Winterunterwäsche gekauft (ziemlich absurd wenn es draussen 40 Grad heiss ist). Der Verkäufer bei Under Armour hat uns dann auch noch einen sensationellen Insider-Tipp gegeben aber dazu später. Es stand aber nicht den ganzen Tag Shopping auf dem Plan. Wir haben die Ortschaften Gruene und New Braunfels besucht. Auch hier gibt es diverse Zeitzeugen von europäischen Aus- bzw. Einwandern. So befindet sich mitten in New Braunfels ein irisches Pub und eine Touristenattraktion ist die Schlitterbahn (die grösste Wasserrutsche der USA). In Gruene haben wir einen Texaner getroffen welcher die Schweiz besucht hatte (ist übrigens keine Seltenheit). Obwohl es bereist 20 Jahre her ist, konnte er sich an diverse Details erinnern. Wir haben dann noch etwas geplaudert und sind dann weiter geschlendert.

Wir hatten ja noch den Insider-Tipp offen:
Texas ist bekannt für sensationelle BBQ’s also folgten wir der der Empfehlung des Under Armour-Verkäufers und besuchten das „Cooper’s Pit Bar –B-Que“ ja nicht zu vergessen ist die Bezeichnung „Old Time“. Wir öffneten die Türe und standen vor einer langen Fassstrasse. Leider war kein anderer Gast da bei welchem wir das richtige Verhalten hätten abschauen können. Also folgten wir der „Strasse“ und trafen auf einen jungen Mann welcher einen rund 3 x 3 Meter grossen Grill öffnete. Er fragte uns was wir haben wollten. Wir hatten keine Ahnung und haben uns als absolute Texas BBQ-Greenhörner zu erkennen gegeben. Der Grillmeister musste schmunzeln, hat uns dann aber sehr freundlich alles erklärt. Die von uns ausgewählten Fleischstücke hat er direkt auf ein Plastiktablett gelegt (Hallo, Teller vergessen?). Mit diesem in der Hand sind wir dann zur nächsten Station in der Fassstrasse gegangen. Dort wurden das heisse Fleisch und die Baked Potatoes in ein Papier eingewickelt und gewogen. Ehrlich gesagt, wäre ich zu diesem Zeitpunkt am liebsten gegangen. Aber ich habe mich zusammengerissen und wir sind weiter in der Fassstrasse. Wir haben dann zwei Flaschen Bier aus einem mit Eis gefüllten Kübel genommen und haben zwei weisse plastifizierte Papierbogen erhalten. Alles andere was wir bräuchten, würden wir nach der Kasse finden (?). Bei Fragen sollen wir uns melden. Wir betraten nach der Kasse eine riesen Halle mit langen Bänken und Tischen. Einige Gäste waren bereits beim Essen. So konnten wir mal rüberlinsen und sahen z.B. das plastifizierte Papier der Teller war. Die, die mich kennen wissen, ich bin ein ausgesprochen heikler Fleischesser. Dieses Fleisch war aber echt der Knaller! Sensationell gewürzt und butterzart! Dieses spezielle und vielleicht auch etwas gewöhnungsbedürftige BBQ hat sich als absoluter Geheimtipp entpuppt. Während wir gegessen haben, sind sicher noch 30 weitere Gäste gekommen. Touristen waren wir aber sicher die einzigen!