Von der besinnlichen Idylle ins Party Mekka katapultiert!

Prächtiges Wetter bei unangenehm heissen 8 Grad. Die Briten haben bereits die kurzen Hosen und Sandalen montiert. Wir bleiben vorerst noch beim optimierten Isolationsschichten-Prinzip. Dies Sonnenbrille kommt aber zum Einsatz. Herrlich! 

Die Fahrt zu Fountains Abbey ist abenteuerlich. Die Strassenränder sind gesäumt mit überfahrenen Fasanen. Ich hoffe, wir erwischen nicht auch noch einen. Zwei beinahe Crashs mit diesen lebensmüden Vögeln haben wir bereits hinter uns. 

Das heutige Ziel ist Newcastle upon Thyne. Heisst soviel wie die Stadt Newcastle am Fluss Thyne. Das Zwischenziel ist Fountains Abbey, welche wir in unserem National Trust-Guide gefunden haben. Wir haben das Gefühl, dass das Navi ausser Rand und Band ist. Im Zickzack fahren wir auf schmalen Strassen quer durch die Pampa und fragen uns mehrmals, wo diese Fahrt enden wird. Wenn Autos entgegenkommen, wird es ab und zu ganz schön eng. H-P’s Nerven sind stark und alle überquerten Brücken zum Glück mit einer Tragkraft von mehr als 3 Tonnen.

 

Je näher wir dem Kloster Fountains Abbey kommen, desto mehr tote Fasane liegen links und rechts am Strassenrand. Es scheint, als seien die im wahrsten Sinn vom Wort zum Abschuss freigegeben. Wie kann das nur passieren, dass es so viele erwischt, frage ich mich. Mittlerweilt dämmert mir aber wieso. Die laufen völlig unbekümmert auf der Strasse rum und picken irgendwelches Zeugs auf. Dann kommt ein Auto mit Maximalgeschwindigkeit 90 km/h angefahren. Der Fasan beginnt mit seinen Mini-Flügeln wie ein Irrer zu flattern. Sein riesiger Körper (vermutlich zuviel gefressen) lässt ihn aber am Boden kleben. Er ist in etwa so träge wie ein A380 und seine Startbahn ist leider nicht frei. PÄNG! Die restlichen Details und auch wie das dann aussieht erspare ich Euch.

 

Fountains Abbey ist seit 1986 UNESCO Kulturerbe und liegt versteckt in einem malerischen Flusstal. Die Sonne strahlt bei blauem Himmel und wunderschönen weissen Wolken. Die gut erhaltenen Ruinen des Zisterzienserklosters (in Betrieb von 1132 bis zur Auflösung 1539 infolge Reformation) verschlagen uns fast die Sprache. Das ist einer der eindrücklichsten Orte, die wir auf unseren Reisen bisher besucht haben. Wir laufen rund 1 ½ h kreuz und quer durch die teils dachlosen Ruinen und unter den hohen Bögen durch. Fantastisch! 

 

Total relaxed und geerdet fahren wir nach Newcastle upon Tyne. Wir haben mitten in der City ein Zimmer im Hotel Sleeperz gebucht. Beim Einchecken an der Rezeption staunen wir schon wieder. Dieses Mal aber nicht vor Ehrfurcht vor den alten Bauten. Es sind die anderen Gäste, die uns die Augen weit aufreissen lassen. Die Partymeute bestehend aus mehreren Bachelor-Partys (Jungesellenabschiede) lässt die Sau raus. Es herrscht Chaos in der Hotelhalle. Die Mitarbeiter an der Rezeption tragen das Geschehen mit Fassung und sind mega freundlich, es scheint als sei dies Normalbetrieb. What the hell - wir sind aus Versehen in Las Vegas gelandet!

 

Wir haben unser Zimmer bezogen und machen uns fertig für den Ausgang. Im Quartier rund ums Hotel, per Zufall mitten in der Partymeile, suchen wir eine Gin Bar (what else?). Die ersten Lokale sind zum Bersten voll mit feierwütigen Ausgängern, wir haben aber Glück und finden eine tolle Bar mit einem freien Tisch. Auch etwas zu Essen gibt’s und das Barpersonal ist super freundlich. Gibt uns nebst Gin-Tipps sogar auch noch Tipps, was wir morgen vor unserer Abreise unbedingt noch sehen müssen. H-P mag sich irgendwie nicht mehr so genau erinnern, wie er ins Hotelzimmer zurückgelaufen ist. Dafür kann er fehlerfrei aufzählen, welche Gins er getrunken hat und das der Newcastle Gin ausgegangen ist, bevor wir ihn probieren konnten. So ein Pech!

 

Am Sonntagmorgen frühstücken wir ausgiebig und erkunden das Quartier Quayside mit dem Sunday Market. Das Wetter ist trüb, wir aber sind voll auf der Höhe! Kein Hangover! Für die Leser aus dem Schwarzwald haben wir festgehalten, dass es hier auch welche von Euch gibt! :-)

 

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