Unsere kleine Farm: Alpakas, Schafe, Esel und die Familie Flodders!

Spätestens jetzt, nahe der schottischen Grenze, kommt jeder Asterix und Obelix Fan ins Schwärmen. Bei uns ist das H-P, ich eher weniger. Zwar; den Hund Idefix fand ich immer sehr herzig. Aber der war ja eher Statist als Hauptdarsteller. Seit Monaten werde ich für den heutigen Tag gebrieft. Wir besichtigen den Hardrians Wall! Wir haben neue Nachbarn oder sind wir die neuen Nachbarn? Willkommen auf der Herding Hill Farm!

Wir stehen wieder auf Stellplatz Nr. 1 - wo sonst? Der Campingplatz auf der Herding Farm hat bereits mehrere Auszeichnungen gewonnen. Uns ist schnell klar wieso. Der Empfang ist super herzlich und die Anlage wunderschön auf einem Hügel gelegen. Nach dem Aufstellen wurden wir sicher noch 3 x gefragt, ob bei uns alles klar ist oder ob wir noch etwas brauchen. Wir haben mit Paul und George also sozusagen zwei persönliche Betreuer. Nebst dieser Aufgabe kümmern sie sich auch noch hingebungsvoll um unsere direkten Nachbarn. Das sind die drei Alpakas namens Mamba, Knight und Minstrel. Auch die Esel Coco und Barney, sowie das riesige Hausschwein Bubble sind mit von der Partie. Wie das Pony die Hühner, Hasen, Esel, Ziegen und gefühlt hundert Schafe heissen, weiss ich jetzt auch nicht mehr. Wir sind also mitten in einer Folge «unsere kleine Farm». Die Geschichte wäre viel zu langweilig, wäre nicht noch die Familie Flodder, die mit ihrem Wohnwagen auf dem Stellplatz 4 steht.

 

Sehr schnell bemerken wir, dass die besagte Familie nach der Aufmerksamkeit aller anderen Camper dürstet. Ihre Attitude ist nämlich gar nicht Britisch! Entweder wird quer über den ganzen Platz den Kindern gerufen oder alles was irgendwie Lärm macht so oft wie möglich wiederholt, mit einem stetigen Crescendo, versteht sich. Den Vogel schiesst aber der der Sohn ab. Dieser kommt die Eltern besuchen. Parkieren auf dem Besucherparkplatz kommt für ihn nicht in Frage. Er müsste ja dann die ca. 30 Meter zu Fuss gehen. Also steht er vor der geschlossenen Schranke und veranstaltet ein Hupkonzert. Dies solange, bis seine Mutter genervt die Schranke öffnen kommt. Sein getunter Golf GTI kann leider die vorgegeben 5 mph nicht fahren, sonst stirbt der Motor ab. Also gibt er so richtig Gas, spult und wirbelt unter ungläubiger Beobachtung aller Camper auch zünftig Staub auf.  Die Furche im der schönen Kiesstrasse sieht ja auch echt toll aus! Die Aktion hat sich gelohnt!

 

Der Wind ist heute noch bissiger und die gefühlte Temperatur nur +1 Grad. Zuhause würde ich bei diesen Temperaturen sicher nicht die Wanderklamotten anziehen. Aber was soll’s: Wir besichtigen heute den Hadrians Wall. Die rund 120 km lange Mauer wurde ab 122 n. Chr. auf Kaiser Hadrians Befehl gebaut und diente hauptsächlich dazu, den Grenzverkehr zu kontrollieren und Zölle zu erheben. Gleichzeitig wurde aber auch die römische Machtposision demonstriert. Wer sonst kann schon so eine Mauer hinstellen lassen?

 

Das Bauwerk markiert noch heute in etwa die Grenze zwischen England und Schottland und hat früher schottische und irische Stämme von unkontrollierter Migration in den Süden abgehalten. Die aus Stein und teilweise aus Erde gebaute Mauer variierte  in Höhe und Breite ist aber meist 5 bis 6 m hoch sowie etwa 3 m breit gewesen. Ganze Abschnitte sind heute noch erhalten, ebenso wie Überreste der zahlreichen Türme und Forts.

 

Wir wandern auf dem einzigen Stück der Mauer, auf dem das erlaubt ist und danach dem Wall entlang. Mir wird es irgendwann zu kalt. Hinter einigen grossen Steinen suche ich Schutz vor dem Wind und mache Pause. H-P läuft noch weiter, da er eine bestimmte Höhe erklimmen will. Wir treffen uns wieder und machen uns auf den Rückweg. Nach der Wanderung stellen wir den Van wieder auf unserem Stellplatz auf und kochen Pasta, Meatballs mit Tomatensauce. Lecker! Die Standheizung läuft auf Stufe 4, es windet seht stark.

 

A

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Kommentare: 1
  • #1

    MaPi (Mittwoch, 10 April 2019 18:30)

    Bitte bringt Coco mit nach Hause :-)