Die Wellies sind im Einsatz!

So, ungefähr hier könnte der Leuchtturm sein, wir tippen auf den Touchscreen auf dem Navi und fahren los. Damit der Ausflug nicht allzu schnell vorbei ist, gibt H-P ein, dass wir Nebenstrassen bevorzugen. Im Zickzack fahren wir quer durch die Landschaft. Die Strassen werden immer schmaler, teils passen wir gerade noch durch. Ein Offroader wäre jetzt nicht schlecht aber unser Bully ist ein richtiges Arbeitstier und schlägt sich tapfer. Je weiter wir fahren, desto schlammiger und dreckiger werden die Strassen. Es fühlt sich teilweise fast so an, als würden wir quer durch die Kuh- oder Schafweide fahren. Die Kühe kauen vor sich hin und schauen uns hinterher. Unser Van sieht richtig grüslig aus. Der Regen mag von oben kaum wegspülen, was von unten ans Fahrzeug gespritzt wird. Ab und zu begegnen uns Bauern mit Traktoren. Mich nimmt ja schon wunder, was die denken, wenn sie uns sehen.

Das letzte Stück des Weges zum Strumble Head Lighthouse ist dann etwas kriminell, denn teilweise hat es nicht mehr soviel Platz bis es ziemlich steil die Klippen runter geht. Aber alles im grünen Bereich und als wir ankommen, hört es sogar auf zu regnen. Es hat noch einige Familien hier. Die Stimmung der Teenager ist offensichtlich etwa so grau wie der Himmel. Sie laufen alle murrend hinter den Eltern her und wir hören einige Brocken wie «wieso kann ich nicht im Auto warten» und «so ein Scheiss, der Leuchtturm interessiert mich nicht». Die Eltern hingegen sind mit Kameras und Fernglas ausgerüstet und voller Vorfreude. Das geplante Familien-Programm wird durchgezogen, ohne Wenn und Aber! Wir haben etwas Mitleid mit den Teenies...jeder kann sich doch noch an solche Situationen erinnern, oder?

Irgendwie sieht der Leuchtturm etwas anders aus als wir vermuten hatten. Auch dass er auf einer Insel steht, haben wir nicht erwartet. Wir recherchieren nochmals und es stellt sich raus, dass wir gar nicht diesen Leuchtturm vom Campingplatz aus gesehen haben. Macht nichts, Hauptsache wir waren beim Leuchtturm!

Zurück auf dem Campingplatz wird das Wetter plötzlich etwas besser. H-P rollt sofort den Sonnenstoren raus. Den müssen wir unbedingt noch trocknen, ist die Begründung. Wenn wir schon dran sind, können wir ja auch gleich noch den Tisch und die Stühle rausholen. Das ist vermutlich etwas übermütig, denn wir sind weit und breit die Einzigen die draussen Apéro trinken. Alkohol wärmt ja von innen und die Daunenjacke hilft auch noch mit! Steht eigentlich plötzlich unser Van schief? 

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