Im Rausch der Blümchen!

 

Nicht ganz unvoreingenommen würde ich sagen, Cornwall hat Madeira als Blumendestination soeben hinter sich gelassen. Im Trengwainton Garden werden wir von den Düften und Farben der Pflanzen so richtig eingelullt. Ich fühle mich soooooo leicht. Hat das vielleicht auch mit dem Mix aus Schmerzmittel und Heuschnupfentabletten zu tun? Keine Ahnung!

 

 

 

Gestern haben wir Hinkefuss-Programm gemacht: Rumflanieren im Schneckentempo. H-P sagte mir, dass er Shopping mit so vielen Pausen super entspannend findet. Das können wir von ihm aus in Zukunft immer so machen. Ja genau...und ich mach künftig auch immer den Zeitlupen-Gänsefüsschen-Schritt! Einfach so zum Plausch!

 

Einen weiteren Tag später kann ich schon wieder etwas besser laufen. Geradeaus in Turnschuhen funktioniert ziemlich gut! Das ist ja wie zurückgewonnene Freiheit! Sensationell! Heute steht Besichtigung von kultivierter Fauna und Flora auf dem Programm. Gärten anlegen können die Engländer und mit dem Trengweinton Garden ist ihnen ein absolutes Meisterstück gelungen.

 

Das Anwesen, bestehend aus Haus und Garten, liegt in der Gemeinde Madron und gehört, wie könnte es anders sein, zum National Trust. Im Jahr 1814 wurde das Anwesen von Rose Preis, dem Sohn eines jamaikanischen Zuckerplantagen Besitzers, gekauft. Die Familie Blitho, deren Nachkommen noch in Trengwainton Haus leben, hatte es im Jahre 1867 übernommen.

 

Das hier ein solcher prachtvoller Garten steht, ist Rose Preis zu verdanken. Er pflanzte mehr exotische Bäume und Sträucher, als jeder andere auf dem britischen Festland. Die Gärten wurden im Jahre 1931 zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

 

Wir laufen den geschwungenen und bewaldeten Wegen entlang und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Anlage ist so wunderschön gestaltet. Alle paar Meter entdecken wir neue Pflanzen. Alle in voller Blüte und in kräftigen Farben. Überdachte Gartensitzgruppen befinden sich zwischen exotischen Bäumen und Sträuchern. Ein malerischer Bach fliesst durch das Tal, in dem der Garten liegt. Was im Gemüse- und Obstgarten wächst, wird direkt im Tearoom der Anlage verwendet. Saisonal kochen und backen wird hier grossgeschrieben!

 

Der Rundgang durch den Garten ist nicht nur visuell ein Genuss. Die unterschiedlichen Düfte der Pflanzen lullen uns richtig ein. Teilweise habe ich das Gefühl, ich schwebe. Vielleicht sind’s ja auch die Tabletten gegen Schmerzen und Heuschnupfen. Wer weiss, auf jeden Fall ist es ein tolles Gefühl! Was darf hier nicht fehlen? Genau! Ein kurzer aber heftiger Regenschauer muss noch sein! 10 Minuten öffnet Petrus die Schleusen und dann ist der Spuk vorbei.

 

Auf geht's nach Long Rock ins Restaurant «The Mexico Inn». Vom Gefühl her ist das hier unser Lieblingsrestaurant. Ein stylisches Pub, hinter dem ein super kreatives Team steckt. Der Name des Lokals hat, wenn ich mich richtig erinnere, einen Zusammenhang mit Minenarbeitern, die in Südamerika gearbeitet haben und nach Cornwall zurückgekehrt sind. Hier gibt’s keine Burritos, Nachos und Co.!

 

Nach dem Schlemmen brauchen wir noch etwas Bewegung und frische Luft! Das Timing ist perfekt. Der Wasserspiegel geht in der Bucht langsam zurück. Bald kann der aktuell noch überflutete Weg zum Mount St. Michael's Castle wieder betreten werden. Der Weg ist voller Fussgänger, die alle Schritt für Schritt vorwärts gehen, sobald wieder einige Steine frei werden. So bewegt sich die Menschenmenge wie ein Tazzelwurm vorwärts und auch hektisch wieder zurück, wenn dann doch noch eine Welle den Weg überspült. Es wird gescherzt und gelacht, ein riesen Gaudi. Alle die keine Gummistiefel oder wasserdichte Schuhe tragen haben irgendwie nasse Füsse. Die ganz Mutigen laufen barfuss rüber. Das Wasser ist 12 Grad kalt! Uähhh! Drüben angekommen, mache ich ein Päuschen auf einer Bank am Fusse (was für ein Wortspiel :-) ) des Schlosses und H-P erklimmt noch den in Terrassen angelegten Garten. Dieser war nämlich bei unserem letzten Besuch, damals waren wir mit dem Schiff rübergefahren, geschlossen. St Michael's Mount gehört übrigens zum National Trust!

 

Am Abend ist bei mir "Flasche leer"....Klumpfuss kühlen und hochlagern! H-P kocht Spaghetti zum Znacht!

Packen müssen wir noch. Morgen ziehen wir vom "Boathouse Loft" nach "14 Barnaloft" um.

 

 

A

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