Going crazy in Los Angeles!

Bei unseren letzten Trips in die Stadt der Engel habe ich vom Gefühl her jeweils vor allem die Bengel der City getroffen. LA fasziniert mich, gleichzeitig bin ich aber jedes mal wieder froh, wenn ich nach ein paar Tagen wieder aus dem Strudel des Wahnsinns raus bin. Wir waren einige Zeit nicht in der Metropole der Stars und Sternchen. Höchste Zeit, Los Angeles wieder mal abzuchecken!

 Auf Wunsch von Giani fahren wir zuerst nach Venice. Als Kraftsportler muss er natürlich den legendären Muscle Beach besichtigen. Wir sind sehr gespannt. In Venice waren wir vor vielen Jahren das letzte Mal. Die Freakshow von CD verkaufenden Gangster Rappern und sonstigen schrägen Vögeln, die wir damals erlebt hatten, werden wir wohl nie mehr vergessen. Heute wirkt die Standpromenade noch etwas verschlafen. Einen Tag nach dem Memorial Day müssen wohl einige noch ihren Hangover auskurieren. Das Wetter ist prächtig und es ist sogar einige Grad wärmer als in San Diego, herrlich! 

 

Am Venice Boardwalk herrscht eine ungezwungene Atmosphäre. Wir laufen an unzähligen Souvenirläden vorbei und bestaunen die qualitativ sehr gut gemachten Wandgemälde. Ab und zu will uns dann noch ein aufstrebender Musiker überreden, seine selbstgebrannte CD zu kaufen. Wir lehnen dankend ab. Im Outdoor Fitness Center «Muscle Beach», in dem einst auch Terminator Arnold Schwarzenegger trainiert hatte, ist gerade nichts los. Die etwas in die Jahre gekommenen und teils sehr verrosteten Trainingsgeräte stehen verlassen im abgezäumten Bereich. Wenn wir uns richtig erinnern, konnte hier vor einigen Jahren noch jeder kostenlos die Geräte benutzen. Heute heisst es «Benützung gegen Gebühr»!

 

Was viele über Venice und die Herkunft des Namens nicht wissen:  Der Bauunternehmer Abbot Kinney war von der italienischen Stadt mit den Kanälen so sehr begeistert, dass er sich um ca. 1910 sein eigenes Venedig baute. Die vielen Wasserstrassen waren aber mit dem zunehmenden Automobilverkehr mit der Zeit unpraktisch. Daher wurden bereits um 1930 die meisten Kanäle wieder zugeschüttet. Die noch bestehenden Kanäle wurden dann jahrzehntelang vernachlässigt, bis sie Mitte der Neunzigerjahre nach einer mehrere Millionen Dollar teuren Renovierung wiedereröffnet wurden. Heute sind die Villen an den Kanälen natürlich unbezahlbar teuer und mit Zäunen und Pflanzen von den neugierigen Blicken der Spaziergänger abgeschirmt. 

 

Anschliessend fahren wir quer durch Beverly Hills und danach dem Mulholland Drive entlang nach Hollywood. Der erste Abschnitt bietet einen wunderschönen Blick auf das Umland von Los Angeles. Die Strasse verläuft durch die Hügel und vorbei an spektakulär bebauten Hängen. In dieser Gegend stehen einige der teuersten Villen der USA. Die Bewohner sind selbstverständlich vorwiegend Prominente der Filmindustrie. Es scheint, als fahren wir gegen den Strom. Fast im Minutentakt kreuzen wir vollgestopfte Touristenbusse und schätzen den Luxus zu dritt in einem «7 Plätzer» zu reisen. Uns bietet sich auf der Tour auch die perfekte Sicht auf Downtown LA und auf das Hollywood Sign. In Hollywood angekommen, checken wir im Hollywood Celebrity Hotel ein (der Name ist Programm). Die Begrüssung durch das Hotelpersonal ist sehr herzlich und der Hotel eigene Parkplatz ist ein Segen. Die Lage des Hotels ist der absolute Wahnsinn. In ca. 100 Meter ist der Hollywood Walk of Fame und das Dolby Theater zu erreichen. So zentral haben wir in LA noch nie genächtigt. Der absolute Hit! Vielen Dank für die Empfehlung, Madeleine!

 

Wir laufen an einer sehr authentischen asiatischen Marilyn Monroe sowie zahlreichen anderen Filmfiguren, alles die Originale...versteht sich von selbst, vorbei. Das Wetter ist perfekt und die Sterne auf dem Hollywood Boulevard strahlen um die Wette. Es hat verhältnismässig wenige Touristen und auch wenige trinkgeldgierige Fotomodelle. In einer mexikanisch angehauchten Bar genehmigen wir uns eine kühle Erfrischung. Während ich einen kleinen Michelada (Bier mit Salsa und Tomatensaft) bestelle, überschlagen sich bei H-P und Giani biermässig die Ereignisse. Bei der Getränkebestellung fuchtelt H-P, vermutlich leicht dehydriert, mit den Händen rum und zeigt auf ein ausgestelltes Glas in der Grösse eines Swimmingpools. Der nette Barkeeper aus Irland deutet das als Korrektur der bestellten Grösse und bringt Giani und H-P je ein 36 oz Bier. Die Gläser fassen je gut 1 Liter. Schock und Freude machen sich gleichermassen breit. Der Aufenthalt in der Bar ist unter den gegebenen Umständen etwas länger und wir kommen auch noch in den Genuss eines Feuerwehreinsatzes in unserem Lokal. Sozusagen eine Folge von Los Angeles Fire und wir sind mitten drin! Den Abend lassen wir in einem japanischen Restaurant bei einem Shabu Shabu ausklingen. Gemütlich köcheln wir feinstes Kobe Beef, Seafood, Gemüse und Nudeln. Wir lassen den Tag nochmals Revue passieren. Das Nachtessen ist Highlight! Nochmals herzlichen Dank, Giani!

 

Am zweiten Tag fahren wir früh zu den Paramount Studios für eine Tour mit Blick hinter die Kulissen. Unser Tour Guide Dominique nimmt uns und zwei Österreicher in Empfang. Mit einem Tram ähnlich einem Golfplatzgefährt fahren wir quer durch das Gelände. Wir erfahren viel über die Arbeit der Filmindustrie und auch immer wieder «fun facts» wie z.B. dass in LA der Himmel oft zu blau ist und dadurch auf dem Filmmaterial künstlich wirkt. Daher muss er in der Nachbearbeitung editiert werden. Auf der Tour steigen wir oft aus und erkunden zu Fuss die Produktionshallen und ganze Strassenzüge mit Häuserzeilen à la New York und Chicago. Die Häuser-Kulissen sind gerade so tief, dass jemand in das Innere des «Gebäudes» laufen und hinter sich die Türe schliessen kann. Die Anfänge von Paramount Pictures gehen zurück bis ins Jahr 1912. Hier wurden unter anderem Blockbusters wie Top Gun, Forrest Gump, Grease, Der Pate, Star Trek und Spiel mir das Lied vom Tod produziert. Aktuelle Serien, die auch bei uns laufen sind: NCIS Los Angeles und Hawaii Five-O....die Aufzählung könnte fast unendlich fortgeführt werden. 

 

Nachdem wir aus der spannenden Entertainment Branche wieder aufgetaucht sind, haben wir einen Bärenhunger und fahren nach Downtown LA für einen Lunch direkt beim Staples Center. Danach geht’s zurück Richtung Süden....auch dieses Mal sind wir auf den Strassen in und rund um LA nicht die einzigen.....Stau und Stop and Go bis zum Abwinken! ....was wir übrigens auch noch gelernt haben: Die Schweiz ist ein Mekka für den Export von Gras....und ich meine nicht englischen Rasen, sondern das zum Rauchen....Swiss Quality aus dem Wallis! Sozusagen aus dem Chalet bei Gstaad direkt an den Hollywood Boulevard....ich krieg mich nicht mehr ein! 

 

Das war ein toller Ausflug! LA we'll be back for sure!

A

Kommentar schreiben

Kommentare: 0