Natur pur!

Der stahlblaue Himmel hat in San Diego bisher noch nicht die Überhand. Nach «May Gray» hat sich nun «June Gloom» eingeschlichen. Wir haben daher immer wieder mal einen grauen Tag (selbstverständlich nur in punkto Wetter). Die damit verbundenen «milderen» Temperaturen geben uns die Möglichkeit, die Natur des San Diego County zu erkunden. Im normalen Wettermodus wäre es dafür nämlich viel zu heiss. Von unserer neuen Entdeckung sind wir begeistert!

Im Torrey Pines State Park, der ca. 20 Autominuten nördlich von Downtown San Diego an der Küste liegt, machen wir eine Wanderung. Der Mix aus exotischen Pflanzen, unterschiedlich grobem Sand, Felsen in verschiedenen Farben und der Blick auf den Pazifischen Ozean sind grandios. Auf der Route gelangen wir an diverse Aussichtspunkte, die uns verweilen und staunen lassen. Etwas schade ist, dass keine Lebensmittel in den Statepark mitgenommen werden dürfen. Die Wasserflasche hilft zwar für einige Zeit gegen den Durst, aber irgendwann knurrt der Magen so fest, dass wir zum Auto zurücklaufen. Dort essen wir so unauffällig unsere Snacks. Wir sind nicht die einzigen, die verstohlen ins Sandwich beissen. Nicht nur wir, sondern auch die Schuhe wurden strapaziert. Die sehr sandige Route hinterlässt auch Spuren in unseren Tretern . Da bleibt nur die Harakiri-Reinigung in der Waschmaschine. Ist nochmal gut gegangen, sie sind noch an einem Stück!

 

Mit der Familie Sagrati treffen wir uns diese Woche zum Samstagsausflug mit Picknick. Ziel ist Palomar Mountain und das Palomar-Observatorium. Dazu fahren wir gemeinsam in unserem Chevy rund 80 Kilometer ins Hinterland. H-P ist der perfekte Driver, um uns durch die kurvigen Strassen auf den 1706 Meter hohen Berg zu fahren. Gestartet waren wir bei 0 Meter über Meer. Die jahrelange Erfahrung in den Swiss Mountains zahlt sich aus!

 

Das Observatorium ist eine grosse Sternwarte, die vor allem durch das 5-Meter-Spiegelteleskop, heisst Hale-Teleskop, bekannt ist. Dieses war etwa 30 Jahre lang das grösste Teleskop der Welt. Wir picknicken auf dem Palomar Mountain. Teilweise nerven lästige Fliegen, die unsere Arme als Landebahn und Krabbelstrecke nutzen. Das Rätsel, wieso einige Arme beliebter sind als andere, haben wir nicht gelöst. Wenigsten sind die Viecher nicht scharf auf unser Picknick! Das Wetter ist perfekt, der Himmel stahlblau, teilweise mit wunderschönen Wolken durchzogen, wir sitzen im Schatten und «live is great»!

 

Auf dem Weg auf einem früheren Trip sahen H-P und ich einen Wegweiser mit «Sunrise Highway». Die Strasse, die sich steil dem Berg entlang hinauf schlängelt macht uns neugierig. Wir sind uns einig, da müssen wir irgendwann in den nächsten Tagen auch noch hin! 

 

Gesagt getan; wir fahren einige Tage später nach Alpine, kaufen dort Lunch und einen «Coffee to go». Auch diese Tour ist unglaublich abwechslungsreich. Wir sehen Berge und saftige Wiesen, die aussehen wie in der Schweiz. Die spektakuläre Aussicht in die Wüste (Anza Borrego Desert) macht uns sprachlos. Die Temperaturanzeige steigt zwischenzeitlich auf 36 Grad. Traditionelle Blockhütten erinnern uns an Filmkulissen. Wir sind uns bewusst, dass die Natur dank der vielen Regenfälle im Mai noch viel spektakulärer ist als sonst. So viele Grüntöne haben wir in dieser Region noch nie gesehen.

 

Auf dem Sunrise Highway werden aktuell Bauarbeiten durchgeführt. Wir werden angehalten, da unsere Spur abgebaut wird. Nach einigen Minuten Wartezeit erscheint ein Auto und macht direkt vor uns einen U-Turn. Alle Lichter des Autos beginnen zu blinken und wir sehen, das Schild «Pilot Car Follow me». Da fährt tatsächlich ein Bauarbeiter den ganzen Tag hin und her und führt die wartenden Autos durch die Baustelle. Ha! Was für ein Service!

 

Ein Strassenschild, welches drauf hinweist, dass Schneebälle auf Fahrzeuge und Personen zu werfen verboten ist, lässt uns schallend lachen. Hier ist es aktuell 30 Grad, wir wären froh, jemand würde uns mit Schneebällen bewerfen. Langsam macht sich ein Hungergefühl bemerkbar. Es ist Zeit für Lunch. Vorher machen wir aber noch einen kurzen Abstecher zu einer stillgelegten Silbermine. Unser Mittagessen geniessen wir dann am Ufer des Lake Cuyamaca. Dieser See ist ein Wasserreservoir für die Region und ist in den letzten Jahren erschreckend geschrumpft. Wir bezahlen USD 10 damit wir die, ehrlich gesagt nicht sehr gut unterhaltene Picknickanlage, benützen dürfen. H-P steht in einem Shop für Angelzubehör 20 Minuten an, um das Ticket zu erhalten. Die Mitarbeiterin im Shop ist nebst dem Verkauf auch zuständig für die Vermietung von Ruderboten, das Ausstellen von Angelpatenten etc. Da ist Geduld und Zeit erforderlich! Beides haben wir! :-) 

 

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