We fixed it!

...oder auf Deutsch: Wir haben es geflickt/erledigt! Wer denkt, dass wir hier 7 Wochen auf der faulen Haut liegen, der täuscht sich! Noch nie haben wir in den Ferien so viele «Alltagsaufgaben» erledigt. Wir vermuten, dass sich unser Vermieter Brandon jeweils riesig freut, wenn wir kommen!

 Aus der Schweiz ist die Fragen «wie wohnt ihr eigentlich in San Diego?» gestellt worden. Wir wohnen jeweils Downtown in einem Gebäudekomplex namens M2i. Das Quartier heisst East Village.

 

Das Gebäude ist quadratisch und auf jeder Seite einen sogenannten Block lang. Im siebenstöckigen Gebäudekomplex hat es knapp 240 Wohnungen. Die Einheiten sind Eigentumswohnungen und es wohnen mehrheitlich die Besitzer selber drin. Hinzu kommen im Erdgeschoss noch Geschäfte wie z.B. Starbucks, Kleiderreinigung/Änderungsschneiderei, «Kinderkrippe» für den Hund etc. Letzteres ist sehr wichtig, wir sind glaube ich die einzigen, die im Gebäude keinen Hund haben. Bei der Evakuation haben wir das wieder einmal gesehen.

 

Eindrücklich ist, dass unter dem Gebäude eine 3-stöckige Tiefgarage vorhanden ist. Die Bewohner nutzen gemeinsam einen Innenhof mit Sitzgelegenheiten, eine Terrasse mit Grills/Lounge und ein Fitnesscenter. Ein rund 5 köpfiges Team bestehend aus Liegenschaftenverwalter (hat das Büro in der Tiefgarage), Hausmeister und Reinigungspersonal ist fast ständig vor Ort und managed das Gebäude. Den Hausmeister kennen wir seit 2014 und halten auch gerne ein Schwätzchen mit ihm ab. Sensationell ist, dass hier das Thema Abfall/Entsorgung komplett geregelt ist. In der Tiefgarage gibt es einen Müllraum. Dort fällt der Kehricht, der in den Säcken direkt im Treppenhaus abgeworfen werden kann, in den Container. Recycling inkl. Batterien können wir direkt im Müllraum entsorgen. Zwei bis drei Mal pro Woche wird alles abtransportiert. Die Kosten werden über die monatlichen Verwaltungskosten verrechnet.

 

Unsere Wohnung ist vollständig möbliert und gehört einer Firma, die ihren Hauptsitz in San Diego hat. Diese nutzt die Wohnung, um Mitarbeiter, die vorübergehend im Hauptsitz arbeiten, unterzubringen. Wenn die Wohnung von der Firma nicht genutzt wird, wird sie durch einen Makler vermietet. Mit diesem Makler haben wir jeweils Kontakt. Für alle Wohnungen gelten hier die Vorgaben von sogenannten Mid-/Long Term-Rentals (Mittel-/Langzeitmietobjekte). Die Objekte dürfen daher nicht als «Ferienwohnungen» tageweise oder z.B. für 2 Wochen vermietet werden. 

 

Unsere (haha...schön wär’s :-) ) Wohnung ist im 7. Stock, hat zwei Schlafzimmer, eines davon mittels Schiebetür zum Wohnraum abtrennbar, zwei Badezimmer, Küche, Balkon und Reduit in dem Waschmaschine/Tumbler stehen.  Diese Wohnmöglichkeit ist für uns ein absoluter Glücksfall. Wir bewegen uns so abseits der Touristenströmen und kommen mit San Diegans in Kontakt. Wir kennen mittlerweile auch einige der Nachbarn. 

 

Wir fühlen uns hier zuhause. Daher erledigen wir auch alles was rund um die Wohnung so anfällt. Wenn nötig nehmen wir natürlich Rücksprache mit unserem sehr professionellen und hilfsbereiten Makler. 

 

Dieses Jahr ist  soviel angefallen wie noch nie zuvor:

  • Unser Fob (Auslöser für automatische Türöffnung in der Garage) hat plötzlich den Geist aufgegeben. Es waren auch andere Bewohner vom Vorfall betroffen. Der Liegenschaftenverwalter hat ihn neu programmiert und wir mit ihm zusammen Tests durchgeführt. 

  • Unser Briefkasten hat sich plötzlich nicht mehr schliessen lassen. Der Pöstler hat uns sehr nett mittels Nachricht vor der Wohnungstüre darüber informiert. Wir wissen nicht, ob ihn jemand aufgebrochen hat. Gestohlen wurde auf jeden Fall nichts.

  • Schon berichtet habe ich über den Kauf und den Zusammenbau der neuen Lattenroste für die Betten. Seither schlafen wir wie Murmeltiere!

  • Eines Tages lief Wasser aus dem Küchenschrank unter der Spüle. Es war soviel, dass wir fast Gummistiefel gebraucht hätten. Der Waste Disposal (Schredder mit dem die Küchenabfälle zerkleinert und durch das Abwaser runtergespült werden) war defekt. Der Makler hat eine Sanitärfirma aufgeboten, diese haben wir empfangen und alles Nötige geregelt.

  • Der Deckenventilator im Schlafzimmer hat nur funktioniert, wenn das Deckenlicht eingeschaltet war. Das ist ungünstig, denn in der Nacht ist der Luftzug vom Ventilator angenehm, das Licht aber eher nicht. H-P hat im Internet recherchiert und die komplette Steuerung neu programmiert.

  • An einem der Küchenschränke war das Scharnier locker. Das haben wir in Schweizer Qualität wieder angeschraubt.

  • Als ich ein Kästchen mit Schlüsselbrett mit drei selbstgemalten Bildern verschönert habe, ist ein kleines Glas zerbrochen. Wir sind dann in ein Do-it Laden gegangen.  Dort habe Glas auf die richtige Grösse zuschneiden lassen. Den Verkäufer habe ich leicht ins Schwitzen gebracht, denn so kleine Zuschnitte machen sie normalerweise nicht. Sie sind spezialisiert auf die Grösse von Fensterscheiben, ich brauchte 10 x 10 cm. Mensch und Maschine waren am Anschlag. Es hat aber geklappt! Gekostet haben Material und die Arbeit USD 10.....unglaublich, oder? 

    In der Wohnung habe ich dann die Kanten der Gläser mit dem gekauftem Material so abgeschliffen, dass sich niemand daran verletzt. Weils Spass gemacht hat und besser passte, habe ich auch gleich die unversehrten Scheiben ersetzt. H-P hat noch ein paar fehlende Schrauben reingedreht....sieht aus wie neu!

  • Das W-LAN hatte ein paar Updates nötig. Die sind jetzt erledigt!

 

Customer Service vom Allerfeinsten haben wir dieses Jahr bei Avis erlebt. Oder sagen wir es so: Avis hat alles darangesetzt, dass wir fast einen ganzen Tag beschäftigt waren und unser englisches Vokabular grandios erweitern konnten. Nach rund 3 Wochen Ferien zeigt unser Chevi Taho an, dass der Ölwechsel nötig ist. H-P ruft den Kundenservice an um zu fragen, wie wir vorgehen müssen. Nach unglaublich langer Zeit in der Warteschlage und dem x-ten Mal weiterverbinden hat er genug und hängt ab. Er fährt zu Avis am Flughafen. Nach einigen Diskussionen bekommt er ein Ersatzauto. Es ist wieder ein Chevi Taho. Auf dem Rückweg in unsere Wohnung, ich habe mir in dieser Zeit Manicure/Pedicure gegönnt, zeigt das neue Auto einen Platten (Warnsignal) an. H-P fährt wieder zurück zu Avis. Dort hat er die ganze Administration erneut erledigt und erhält wieder einen Chevi Taho. Leider dieses Mal ein Model aus der Vorkriegszeit. Aber hier hat ja Priorität, dass es fährt....schön aussehen ist sozusagen «nice to have». Wir treffen uns in der Wohnung und wollen los. Als wir zum Parkplatz in der Tiefgarage laufen, läuft eine Flüssigkeit unter dem Auto hervor. Keine Ahnung was es ist, aber sicher nicht Öl oder Benzin. Es müffelt nach Chemie. Wir fahren wieder zu Avis, die Dame am Kundendienst hätte sich vermutlich sich am Liebsten versteckt. Die anwesende Supervisorin hat die Leidensgeschichte auch mitbekommen und hat uns dieses Mal einen pickfeinen, was wohl? Genau! Chevi Taho organisiert. Sogar ein Sonnendach hat er. 

 

Einige Wochen ist dieser nun wie geschmiert gelaufen. Aktuell der jetzt auch noch einen fälligen Ölwechsel an. Wir sind ja nur noch ein paar Tage da. Das können sie dann machen, wenn wir weg sind!

 

Hoffentlich geht das in der Schweiz nicht in dieser Kadenz weiter! 

A

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Kommentare: 1
  • #1

    Ursus (Donnerstag, 04 Juli 2019 21:40)

    Toll, immer diese "Client"-Insights zu lesen! :-) Geniesst die letzte Tage noch und dann freut euch auf die Heimkehr… In die Schweiz - oder seid ihr schon in SD heimisch?
    Hasta luego, Urs