Reise von Las Vegas zum Bryce Canyon

In Las Vegas fegt der Wind mittlerweile mit Orkanstärke durch die Strassen. Für uns wird es Zeit aufzubrechen! Auf zu einer Reise ins Ungewisse! Wir haben gestern den Wetterbericht geschaut und haben festgestellt, dass es beim Bryce Canyon 0 Grad kalt und Schnee angesagt ist. Dank Insidern (Sandra Forrer und Pascal Kielholz) sind wir mit Faserpelz und Windstopper ausgerüstet und für (fast) jedes Wetter gewappnet.
 
Stilgerecht haben wir Jonny Cash in den CD Player eingelegt und cruisen auf der Interstate 15 Richtung Norden. Unsere Reise führt uns vom Bundesstaat Nevada (Las Vegas) durch Arizona nach Utah (Bryce Canyon).
 
Damit ich zum fotografieren gute Sicht habe, riskiert HP sein Leben :-) und reinigt bei Sturm mit Orkanstärke die Frontscheibe unseres Dodge. So starken Wind habe ich noch nie erlebt. Regentropfen sind auf der Autoscheibe aufgeprallt wurden dann innert einem Bruchteil einer Sekunde vom Wind getrocknet. Wir haben den Regen auf der Scheibe gehört aber nicht gesehen - unglaublich.
 
Unterwegs haben wir uns in einem Walmart SuperStore (und das ist noch untertrieben) mit Proviant eingedeckt. Das heisst, das wäre eigentlich der Plan gewesen. Schlussendlich sind wir in diesem Laden zwei Stunden hängen geblieben. Aus dem geplanten Proviant wurden es dann zusätzlich Jeans, Kosmetika, Socken, CD's etc.
 
Jeder der schon mal in den USA in einem grösseren Supermarkt war, weiss: Die Dimensionen sind für uns unvorstellbar.
Auszug aus dem Angebot von Walmart:
- 40 verschiedene Sorten Käsescheibletten (kleinste Packung 25 Stück)
- 15 verschiedene Sorten frischer Orangensaftt (von den Tetrapacksabgesehenn)
- Autoreifen
- Waffen direkt neben der Spielzeugabteilung (bereits ab 300 USD kann im Supermarkt ein Gewehr erworben werden)
- Mini-Luftbefeuchter ab für USD 13
- 30 Sorten Schinken-Tranchen für Sandwiches
- Glace in 10 Liter Kübeln
- Sojamilch, Low Fat Milch 3 %, Low Fat Milch 5%, Milch mit extra Kalzium, Milch für Allergiker, Milch von Hochlandrindern u.s.w. und das natürlich alles in Gebinden ab zwei Liter
 
Als wir uns dann aus dem Supermarkt befreien konnten, sind wir zum Bryce Canyon gefahren. Einige Impressionen der Reise siehe unten.
 
Gähn, Gute Nacht - hier ist 00:17 AM Ortszeit
 
Andrea, 29.04.2010

 


Bryce Canyon

Null agseit – Null gmacht – Differenz Null! Sensationelle Leistung der Wettervorhersage! Mit dem bissigen Wind fühlt sich die Kälte an wie -10 Grad. Ich glaube ich bin schockgefroren.

 

So warm wie möglich angezogen beginnen wir mit einem Frühstück in unserem Hotel „Ruby's Inn“ den Tag. Wir haben schnell gemerkt, dass wir uns beim Platzhirsch eingemietet haben. Dieses Anlage bietet mehreren hundert Gästen Unterkunft (Hotel, Campingplatz, Blockhütten, Tippzelte usw.)


Aktuell ist Nebensaison - die „richtige“ Saison beginnt nämlich ganz genau am 1. Mai – unser Abreisedatum. So hält sich der Trubel hier in Grenzen. Für uns perfekt; wir haben ein schönes Zimmer und unsere Ruhe vor animationswütigen Touristen.
Ich kann mir in etwa ausmalen wir es hier in der Hochsaison zu und hergeht. Damit es den Gästen NIEMALS  langweilig wird, werden Rundflüge mit dem Helikopter, Ausflüge zu Pferd, Rodeo, Quad-Touren, Kinderanimation, Westernshows, Beautysalon etc. angeboten.

 

Aus meiner Sicht alles völlig unnötig. Diese Gegend hat nämlich einen waren Star zu bieten: den Canyon! Wir fahren mit dem Auto in den Bryce Canyon Nationalpark und halten bei diversen Aussichtspunkten. Von da aus erkunden wir zu Fuss die Gegend. Es ist unglaublich kalt und fühle mich wie auf einer Expedition (war zwar noch nie auf einer, im TV sieht das aber so aus). Die Sicht auf das rötliche Amphitheater aus Stein und die unendliche Weite entschädigt aber für die Mühe.


Auf einer Informationstafel habe ich gelesen, dass die unterschiedliche Färbung der Steine durch die Oxidation von verschiedenen Mineralien entsteht. Das Atmen fällt langsam schwerer. Wir sind überraschend auf 9115 Fuss (rund 3000 M.ü.M.).

 

Nachdem wir den Nationalpark verlassen haben, kehren wir in einem kleinen Restaurant in Pine ein. Sehr gemütlich, wir haben hausgemachte Suppe geschlürft.

 

Andrea, 30.04.2010